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Mahonie, Mahonia aquifolium – Pflege und Schneiden

Mahonie Mahonia aquifolium

Die Mahonie ist eine mehrjährige, immergrüne, aufrecht, buschig und vieltriebig wachsende Strauchart, die zur Familie der Berberitzengewächse gehört. Die Mahonia aquifolium ist hierzulande am meisten verbreitet. Die 30 cm langen, traubenförmigen Blüten, die von März bis Juni erscheinen, sind meist gelb und gehen teilweise auch ins Rote über. Die Früchte der Mahonie sind erbsengroße Beeren. Diese purpurschwarzen und bläulich bereiften Beeren reifen von Juli bis September. Sie sind leicht mit Heidelbeeren zu verwechseln. Die immergrünen elliptischen Blätter sind unpaarig gefiedert. Die Blattoberseiten sind dunkelgrün glänzend und unterhalb Hellgrün. Die Blattränder sind gewellt und in regelmäßigen Abständen mit Dornen besetzt. Aufgrund dessen wird die Mahonie häufig mit der europäischen Stechpalme verwechselt.

Pflanzen

Mahonien können im Frühjahr und im Herbst gepflanzt werden. Vor der Pflanzung sollte man den Ballen gut wässern. Währenddessen kann ein Pflanzloch ausgehoben werden, welches etwas tiefer und breiter sein sollte als der Wurzelballen der betreffenden Pflanze. Dann wird die Pflanze in das Pflanzloch gesetzt, und zwar so tief, dass das obere Ende des Ballens kurz unter der Erdoberfläche sitzt.

Nun wird mit Erdaushub aufgefüllt, die Erde gut angedrückt und das Ganze gründlich gewässert. Bei lehmhaltigen Böden ist es ratsam, den Erdaushub mit Hornspänen, Kompost oder Mulchmaterial zu mischen. Das lockert den Boden auf und optimiert die Wachstumsbedingungen. Sehr häufig wird die Mahonie als Hecke gepflanzt. Hier sollten Pflanzabstände von etwa 50 cm zwischen den einzelnen Pflanzen eingehalten werden.

Standort und Boden

  • Die Mahonie gedeiht sowohl an sonnigen als auch an halbschattigen Standorten sehr gut.
  • Das macht sie zu einem besonders pflegeleichten Gehölz.
  • Auch an den Boden stellt sie keine besonderen Ansprüche.
  • Dieser kann sandig bis humos aber auch eher trocken bis feucht sein.
  • Auch schwerere Böden sind geeignet.
  • Lehmige Böden können beispielsweise mit Hornspänen, Kompost oder Mulch aufgebessert werden. 

Gießen und Düngen

Mahonie Mahonia aquifolium Die erste Zeit nach der Pflanzung bzw. vom Frühjahr bis zum Herbst sollte regelmäßig gegossen werden, vor allem an wärmeren Tagen. Allerdings kommt die Mahonie auch mit Trockenheit gut zurecht. Gegossen werden sollte möglichst morgens. So kann das überschüssige Wasser den Tag über verdunsten. Beim Gießen sollte darauf geachtet werden, dass die Blätter nicht mit Wasser benetzt werden. Anderenfalls können sich Flecken auf den Blättern bilden. Zu viel Nässe sowie Staunässe sollte unbedingt vermieden werden, beides könnte zu Fäulnis führen.

Eine Düngung ist bei der Mahonie nicht zwingend erforderlich. Allerdings kann man bei einem besonders kümmerlichen Wuchs selbst hergestellte Brennnesseljauche verabreichen. Topf- bzw. Kübelpflanzen sollten erst ein Jahr nach dem Umtopfen gedüngt werden, und zwar von April bis September etwa alle 4-8 Wochen mit einem Flüssigdünger.

Schneiden

Die Mahonie ist sehr schnittverträglich. In der Regel ist ein Schnitt zwar nicht unbedingt notwendig, wird aber empfohlen. Der März ist beispielsweise der richtige Zeitpunkt, um totes oder erfrorenes Holz herauszuschneiden. Im Juni, nach der Blüte kann dann ein sogenannter Verjüngungsschnitt an diesem Gehölz vorgenommen werden.

Dabei wird der Strauch bzw. die Zweige etwa ein Drittel zurückgeschnitten bis auf eine Höhe von ca. 40-50 cm. Am besten schneidet man immer kurz über einer nach außen zeigenden Knospe. Im darauf folgenden Jahr werden dann die noch verbliebenen älteren Zweige geschnitten.

Für eine dichte Hecke ist nur selten ein Schnitt erforderlich, da die Mahonie ohnehin zu den eher langsam wachsenden Gehölzen zählt. Ist allerdings kein Wildwuchs erwünscht, müssen Heckenpflanzen regelmäßig zurückgeschnitten werden. Dabei wird auch ein Schnitt bis ins alte Holz sehr gut vertragen. Ein Rückschnitt sollte auch hier am besten Anfang Juni vorgenommen werden. So kann die Pflanze vor dem Winter noch neues Laub bilden, sodass die zerschnittenen Blätter nicht mehr zu sehen sind.

Diese Pflanzen vertragen sogar einen radikalen Rückschnitt bis auf wenige Zentimeter bzw. einen Totalrückschnitt. Dank ihres verzweigten Wurzelsystems treiben sie immer wieder aus.

Überwintern

  • Mahonie Mahonia aquifolium In der Regel ist die Mahonie aquifolium gut winterhart.
  • Sie verträgt Temperaturen von bis zu – 30 Grad.
  • Allerdings sollte man sie vor morgendlicher Wintersonne schützen.
  • In besonders kalten und trockenen Wintern kann es passieren, dass die Mahonie ihre Blätter abwirft.
  • Dadurch schützt sich die Pflanze vor dem Austrocknen.
  • Denn in der gefrorenen Erde ist sie nicht in der Lage, Wasser aus dem Boden aufzunehmen.
  • Eine Schicht aus Torf oder Laub auf dem Wurzelbereich kann vor besonders strengen Frösten schützen.

Vermehrung durch Aussaat

Hauptsächlich vermehrt sich die Mahonie selbst, und zwar durch unterirdische Ausläufer oder über Samen, die durch Vögel verbreitet werden. Man kann sie jedoch auch per Hand aussäen und so vermehren. Allerdings erhält man hierdurch im Gegensatz zur Teilung oder Stecklingsvermehrung keine sortenreinen Pflanzen. Diese unterscheiden sich in Wuchskraft und Form sowie in der Form der Blätter von der Mutterpflanze.

Die Vermehrung durch Aussaat ist etwas aufwendiger als beispielsweise die Stecklinksvermehrung, denn die Samen müssen zuvor stratifiziert, d.h. einer Kältebehandlung unterzogen werden, um die Keimhemmung aufzuheben und die Keimung anzuregen.

Dazu legt man die Samen zunächst in feuchtes Substrat und stellt das Ganze für 2-4 Wochen in den Kühlschrank, wobei man die Saatschale abdeckt, um ein Austrocknen des Substrats zu verhindern. Nach dieser Zeit wird das Ganze ins Warme an einen hellen Platz gestellt.

Zur Vermeidung von Schimmel sollte das Substrat regelmäßig kurz gelüftet werden. Um das Substrat trotz allem feucht zu halten, sollte es ab und zu besprüht werden. Bis zur Keimung kann es dann etwa 12 Wochen dauern. Bevor die Sämlinge dann endgültig in den Garten gepflanzt werden, sollten sie langsam abgehärtet werden.

Vermehrung durch Stecklinge

Die entsprechenden Stecklinge werden im Spätsommer oder Frühherbst von der Pflanze geschnitten. Sie sollten halb verholzt und etwa 20 cm lang sein und werden an einem halbschattigen Platz in die Erde gesteckt, wo sie bewurzeln. Dann werden sie leicht bewässert. Zu viel Nässe sollte vermieden werden, da die Stecklinge ansonsten faulen könnten. Sind die Stecklinge dann bewurzelt, können sie an ihren endgültigen Standort im Garten gepflanzt werden.

Vermehrung durch Ausläufer

Mahonie Mahonia aquifolium Die Mahonie bildet unterirdische Ausläufer, über die sich die Pflanze selbst vermehrt. Es gibt aber auch die Möglichkeit, diese Ausläufer abzutrennen und anderenorts wieder einzupflanzen und die Mahonie so zu vermehren.

Vermehrung durch Teilung

Eine weitere Form der Vermehrung ist die Teilung. Dazu wird die Pflanze vorsichtig ausgegraben und beispielsweise mit einem Spaten geteilt. Die so gewonnenen neuen Pflanzen werden dann separat eingepflanzt.

Krankheiten

Echter Mehltau
In der Regel ist die Mahonie aquifolium sehr robust und relativ resistent gegenüber Krankheiten und Schädlingen, allerdings kann es unter ungünstigen Standort- oder Pflegebedingungen zu einem Befall mit Echtem oder Falschem Mehltau kommen. Zu erkennen ist der Echte Mehltau an einem weißen, mehlartigen Belag sowohl auf den Blattoberseiten als auch den Stängeln, Blüten und Knospen.

Hilfreich bei der Bekämpfung von Mehltau sind zahlreiche nützliche Insekten wie beispielsweise einige Marienkäferarten. Ist der Befall noch nicht so weit fortgeschritten, kann es schon helfen, die befallenen Pflanzenteile zu entfernen und zu entsorgen. Zusätzlich kann man diesen Pilz mit kieselsäure- und niemhaltigen Spritzmitteln behandeln.

Falscher Mehltau
Auch beim Falschen Mehltau handelt es sich um einen Pilz, der im Gegensatz zum Echten Mehltau, der nur oberflächlich auftritt, in das Pflanzengewebe eindringt. Anzeichen für den Falschen Mehltau ist ein weißlicher Belag auf den Blattunterseiten sowie gelbe, braune oder violette Flecken auf den Blattoberseiten.

Die Bekämpfung ähnelt der des Echten Mehltaus. Zusätzlich kann man die Bekämpfung durch Spritzungen mit selbst hergestellten Suden aus Zwiebeln oder Knoblauch unterstützen.

Rostkrankheiten
Die Mahonie aquifolium kann an trockenen Standorten auch anfällig für Rostkrankheiten sein. Ist dies der Fall, bilden sich auf Blättern und Stängeln verschiedenfarbige Pusteln. Diese können von Cremeweiß über Gelb, Orange und Rot bis ins Braune oder Schwarze übergehen.

Bei einem Befall sollte die betroffene Pflanze stark zurückgeschnitten und das Schnittgut restlos entfernt und entsorgt werden ebenso wie abgefallenes Laub. Um einer Infektion vorzubeugen, sollten die Pflanzen ausgewogen bewässert werden.

Schöne Sorten

  • Mahonie Mahonia aquifolium Mahonia aquifolium ‚Apollo‘ – Bei dieser Sorte handelt es sich um einen immergrünen, breit und niedrig wachsenden Zwergstrauch, der Wuchshöhen von 60-80 cm erreicht. Die dunkelgrünen Blätter sind bis zu 30 cm lang und sind sowohl beim Austrieb als auch im Herbst und Winter bräunlich. Die Blüten sind tiefgelb und erscheinen von April bis Mai in sehr großen rispenförmigen Trauben. Diese Sorte eignet sich zur Kübelbepflanzung aber auch als Bodendecker und für niedrige Hecken.
  • Mahonia aquifolium ‚Atropurpurea‘ – Die besonders frostharte Sorte ‚Atropurpurea‘ wächst als Zwergstrauch etwa 60 cm hoch und 1 m breit. Die tiefgelben Blüten erscheinen von April bis Mai. Das Laub dieser Mahonie verfärbt sich im Herbst rotbraun. Sie eignet sich als Bodendecker, für Pflanzgefäße und niedrige Hecken.
  • Mahonia aquifolium ‚Smaragd‘ – Auch bei dieser Sorte handelt es sich um einen Zwergstrauch der etwa 80 cm hoch und 1,50 m breit wächst. Die 25 cm langen Blätter sind ganzjährig smaragdgrün. Die Blüten sind tiefgelb und erscheinen in großen dichten Trauben von April bis Mai. Auch diese Sorte ist für Pflanzgefäße, niedrige Hecken und als Bodendecker geeignet. 

Besonderheiten
Außer den Beeren sind nahezu alle Pflanzenteile giftig. Sie enthalten bis zu 1,5 Prozent Berbin und andere Alkaloide, wobei der Anteil in den Beeren nur bei 0,05 Prozent liegt. Den höchsten Anteil findet man in der Wurzel- und der Stammrinde. Aufgrund ihres hohen Säuregehaltes schmecken die Beeren der Mahonie sehr sauer.

Während die Beeren in gekochtem Zustand, beispielsweise in Form von Marmelade, essbar sind, sind sie in rohem Zustand leicht giftig. Für Kinder von 1 bis 3 Jahren sind sie ungeeignet. Bei ihnen könnte der Verzehr zu leichten Vergiftungserscheinungen führen. Dieses Gehölz soll auch für Nager wie Meerschweinchen, Hamster und Zwergkaninchen giftig sein.

Fazit
Die Mahonie aquifolium ist eine immergrüne Pflanze, die im Frühjahr mit ihren großen gelben Blütentrauben beeindruckt. Sie ist sehr pflegeleicht und eignet sich sowohl als Einzelstellung im Pflanzkübel als auch zur Heckenbepflanzung und als Bodendecker. Zudem kommt sie sehr gut zwischen anderen blühenden Sträuchern zur Geltung. Sie vermehrt sich durch Samen und Wurzelausläufer selbst, kann aber auch durch Teilung oder Stecklinge vermehrt werden. Unter optimalen Bedingungen ist sie relativ resistent gegenüber Krankheiten und Schädlingen.