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Ziersalbei, Salvia nemorosa – Pflege, Schneiden und Vermehren

Ziersalbei Hainsalbei Steppensalbei

Viele Ziersalbeiarten stammen aus Asien und Mittel-Südosteuropa und sind, ihrer wärmeren Heimat gemäß, nicht ganz zuverlässig winterhart. Salvia nemorosa, so der wissenschaftliche Name, ist eine ausdauernde Pflanze. Die wird 30 bis 50, manchmal auch bis 70 cm hoch. Auffallend sind ihre kräftig lilablauen bis dunkelvioletten Blütenkerzen, welche sehr elegant und grazil wirken. Hervorzuheben ist die lange Blütezeit, oft von Juni bis Oktober und der Duft, der von den Blüten ausgeht.

Interessante Ziersalbeisorten

Es gibt zahlreiche Sorten und Hybriden von Salvia nemorosa, darunter ein- und mehrjährige. Die meisten haben blaue Blüten, es gibt aber auch andere Farben, allen voran weiß und rosa. Blau- und Violetttöne sind aber am häufigsten zu finden.

  • S. nemorosa ‘Blauhügel’ – die “blaueste” Blüte unter den Ziersalbeisorten, nur 40 cm hoch, Blüte Juni/Juli und September, winterhart bis mindestens –25°C
  • S. nemerosa ’Caradonna’ – sehr dunkle lila (dunkelviolett) Blüten an sehr dunklen Stängeln, schlanker, aufrechter Wuchs. Bis 60 cm, Blüte Juni/Juli und September, winterhart bis mindestens –25°C
  • S. nemorosa ’Viola Klose’ – dunkelviolette Blüten, blüht schon im Mai und Juni und noch einmal im September, dicht verzweigt, locker wirkend, nur 40 cm hoch, winterhart bis –25°C
  • S. nemorosa ’Rosenwein’ – dunkelrosa Blüten mit weinroten Kelchblättern, Blüte Juni/Juli und September, etwa 50 cm hoch, winterhart bis –25°C, toller Rosenbegleiter für weiße und rosafarbene Rosen
  • S. nemorosa ’Schneehügel’ – weiße Blüten, niedriger, aber aufrechter Wuchs, überreich blühend, Blüte Juni/Juli und September, 40 cm hoch, winterhart bis –25°C
  • S. nemorosa ’Amethyst’ – rosa violette bis purpurviolettrosa Blüten, Blüte von Juni bis September, bis 80 cm hoch, ausreichend frosthart
  • S. nemorosa ’Schneekönig’ – reinweiße große Blüten, lange Blütenrispen, Blüte, wird ca. 60 cm hoch, ausreichend winterhart?
  • S. nemorosa ’Mainacht’ – leuchtend nachtblaue Blüten, reich verzweigt wachsend, Blüte von Mai bis September, bis 40 cm hoch, keine Angaben zur Winterhärte
  • Ziersalbei Hainsalbei Steppensalbei S. nemorosa ’Negrito’ – dunkelviolette Blüten, nur 25 cm hoch, Blüte von Mai bis Oktober, keine Angaben zur Winterhärte
  • S. nemorosa ’Pusztaflamme’ – altrosafarbene Blüten, Blüte Juni bis September, 40 cm hoch, keine Angaben zur Winterhärte
  • S. nemorosa ’Rügen’ – dunkelblaue Blüten, Blüte von Juni bis August, bis 40 cm hoch, keine Angaben zur Winterhärte
  • S. nemorosa ’Wesuwe’ – violette Blüten, dunkelgrünes Laub, Blüte von Juni bis August, bis 45 cm hoch, keine Angaben zur Winterhärte

Die Pflege von Ziersalbei

Der attraktive Ziersalbei ist anspruchslos und pflegeleicht. Die Pflanze hat ein paar Vorlieben und wenn man darauf eingeht, bedankt sie sich mit einem langen, blütenreichen Flor. Wichtig ist ein sonniger und warmer Platz zum Gedeihen. Die Erde muss durchlässig und nährstoffreich sein. Nasser Boden bekommt den Pflanzen überhaupt nicht. Zwar muss während der Blütezeit immer mal gegossen werden, aber nicht übermäßig. Die Pflanzen kommen mit zwei Düngergaben eigentlich recht gut über den Sommer. Ansonsten kann man von Fall zu Fall noch einmal Nährstoffe nachreichen. Einzig bei der Überwinterung muss man aufpassen. Nicht alle Sorten sind ausreichend winterhart. Einige brauchen Schutz und ein paar Sorten überwintern besser frostfrei. Ansonsten sind die Pflanzen wirklich genügsam und sehen gut aus. Es sind ideale Begleitpflanzen für Rosen und andere Prachtstauden.

Standort

Ziersalbei mag es gern sonnig und warm. Er sollte so viel Sonne wie möglich bekommen. Beim Pflanzen ist deshalb darauf zu achten, dass um den Salbei nicht zu viele höhere Stauden stehen, die ihm die Sonne streitig machen. Je mehr Sonne die Pflanzen abbekommen, um so prächtiger gedeihen sie. In nassen, sonnenarmen Jahren entwickeln sie sich manchmal nicht so gut, aber das ist bei anderen Pflanzen ja nicht anders.

  • Vollsonnig
  • Windgeschützt
  • Trocken

Pflanzsubstrat

Ziersalbei Hainsalbei Steppensalbei An das Pflanzsubstrat stellt der Ziersalbei keine hohen Ansprüche. Die meisten Arten kommen gut mit trockenen Böden zurecht. Nässe wird hingegen nicht vertragen. Ganz normaler Gartenboden ist im Grunde genommen völlig ausreichend, Hauptsache er ist durchlässig. Wenn dies nicht der Fall ist, kann man ja etwas Sand mit untermischen, den mögen die Pflanzen ganz gern, allerdings nicht ausschließlich.

  • Normaler Gartenboden, schön durchlässig
  • Nährstoffreich ist günstig
  • Besonders gut für Kiesbeete geeignet, denn diese sind immer schön warm.
  • Für Kübelhaltung eine Drainage im Topfboden einbauen. Überschüssiges Wasser muss gut ablaufen können.
  • Als Erde reicht Einheitserde meist völlig aus. Notfalls kann man noch etwas Sand untermischen.

Pflanzen

Die beste Pflanzzeit für den Ziersalbei ist das Frühjahr. Die Sorten eignen sich für Gruppenpflanzungen im Staudenbeet, aber auch sehr gut als Begleitpflanzen für Rosen. Besonders schön finde ich die zarten Farben, Rosa- und Weißtöne, bei Rosen und Salbeisorten, aber das ist Geschmackssache. Wichtig ist, die Pflanzen nicht zu dicht zu setzen. Die einzelnen Sorten werden unterschiedlich breit, das ist beim Pflanzen zu berücksichtigen. Sie brauchen mehr oder weniger Platz.

  • Im zeitigen Frühjahr pflanzen
  • Ideal für Staudenbeete
  • Am wirkungsvollsten in Gruppenpflanzung – spektakuläre Farbwirkung
  • Für Kiesbeete
  • Gut für Steppenbepflanzung und Präriegärten
  • Für Kübelhaltung geeignet, besonders die nicht winterharten Sorten
  • Pflanzabstand je nach Sorte, ob breitbuschig oder in die Höhe wachsend, 30 bis 40 cm
  • Bei der Pflanzung Kompost unter die Erde mischen
  • Günstig ist, gleich noch extra Dünger mit beizugeben

Gießen und Düngen

Ziersalbei Hainsalbei Steppensalbei Ziersalbei ist sehr trockenheitsverträglich und kommt, einmal angewachsen, recht gut mit Trockenheit aus. Während der Blütezeit sollte man trotzdem hin und wieder gießen, damit die Blüten lange halten. Ansonsten ist Trockenheit besser als Nässe. Im Normalfall kommt Ziersalbei mit einer Düngung beim Pflanzen und zwei weiteren im Jahr gut klar. Während der Blüte kann man noch ab und an etwas Flüssigdünger ins Gießwasser geben, aber nur bei Bedarf.

  • Verträgt Trockenheit
  • Trotzdem ab und zu gießen
  • Kübelpflanzen brauchen mehr und regelmäßiger Wasser
  • Düngung gleich zu Austriebsbeginn im März/April
  • Nach der ersten Blüte, wenn man den ersten Flor abschneidet, noch einmal düngen

Schneiden

Viele Ziersalbeisorten blühen zweimal. Dafür müssen sie aber nach der ersten Blüte zurückgeschnitten werden. Ansonsten wird Ziersalbei nur nach der Blüte im Herbst oder aber im zeitigen Frühjahr, vor Austriebsbeginn etwa handhoch zurückgeschnitten. Ich würde empfehlen, erst im Frühjahr zu schneiden. Das schützt vor Frostschäden, wenn man nicht abdeckt. Will man den Pflanzen Winterschutz geben und sie abdecken, ist es einfacher, sie vorher abzuschneiden. Ziersalbei sollte nicht bis ins alte Holz zurückgeschnitten werden, das bekommt ihm häufig schlecht. Günstig ist noch, die Blütenstängel nach der zweiten Blüte abzuschneiden, damit die Pflanze nicht ihre ganze Kraft in die Ausbildung von Samen investiert. Will man Samen ernten, kann man ja ein oder zwei Stängel stehen lassen, das reicht ja meist völlig aus.

Überwintern

Ziersalbei Hainsalbei Steppensalbei Viele Ziersalbeisorten sind dausreichend winterhart. Einige Exoten aber, zu denen die buntlaubigen Sorten zählen, sind etwas empfindlich. Sie sollten gut eingepackt werden. Man nutzt Schilfmatten, trockenes Laub, Reisig oder ähnliches. Einige Sorten sind nicht winterhart. Die pflanzt man besser in einen Kübel und überwintert diesen frostfrei. Auch die als winterhart geltenden Ziersalbeisorten sind dankbar für einen Winterschutz aus Reisig. Wenn man sie abdeckt, macht man definitiv nichts falsch.

Vermehren

Ziersalbei kann man auf verschiedene Art vermehren, durch Aussaat, Teilung und Stecklinge. Alle drei Arten gelingen gut. Am einfachsten ist die Teilung der Pflanze. Teilung im Frühjahr bei Austriebsbeginn

Aussaat

  • Ab Februar/März im warmen Zimmer
  • Sobald ein bis zwei Blätter erschienen sind, Pflanzen pikieren und einzeln in kleine Töpfe setzen
  • Sobald kein Frost mehr zu erwarten ist, können die Jungpflanzen ausgepflanzt werden

Stecklinge

  • Lohnt sich vor allem bei schönen einjährigen Sorten
  • Im Sommer nicht verholzte Triebe abschneiden. Sie müssen etwa 15 cm lang sein
  • Bei nicht winterharten Sorten erst im September schneiden
  • Die unteren Blätter entfernen
  • Den Trieb in ein Gefäß mit Anzuchterde stecken, alternativ in ein Sand-Torf-Gemisch (1:1)
  • Ziersalbei Hainsalbei Steppensalbei Muss warm und hell stehen
  • Gießen nicht vergessen
  • Bis zum Herbst sollten sich Wurzeln gebildet haben
  • Winterharte Sorten können ausgepflanzt werden
  • Nicht winterharte Sorten überwintert man besser frostfrei und hell

Krankheiten und Schädlinge

Ziersalbei ist sehr robust und wenig anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Echter Mehltau kann auftreten, ebenso wie Spinnmilben, aber beides kommt recht selten vor.

Fazit
Ziersalbei ist eine dekorative Gartenpflanze, die sich besonders gut in Präriegärten macht, in Staudenbeeten oder als Begleiter für Rosen. Ich habe es nicht so mit den blauen Sorten, sondern mag eher die weißen und rosafarbenen, die passen auch besser in unseren Garten. Ziersalbei ist sehr pflegeleicht, hat eine tolle Fernwirkung und bringt richtig Farbe in den Garten (blaue und violette Sorten). Ich denke, am besten wirkt Ziersalbei in Gruppen gepflanzt oder aber auch im Pflanzkübel. Für alle, die pflegeleichte Pflanzen suchen, ist diese Salbeiart sehr empfehlenswert.