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Duftveilchen, Viola odorata – Pflanzen, Pflege und Sorten

Duftveilchen

Das Duftveilchen oder Viola odorata, wie es mit botanischem Namen bezeichnet wird, macht seinem Namen alle Ehre. Zeitig im Frühjahr und im späten Sommer verströmen die Blüten einen intensiven Duft, der sogar in Parfum Verwendung findet. Dazu ist Viola odorata eine anspruchslose Pflanze, die am richtigen Standort nur ausgesprochen wenig Pflege benötigt und im Garten zum dauerhaften Nasenschmeichler werden kann. So gering ihre Ansprüche aber auch sind, passen müssen die Maßnahmen natürlich dennoch. Nur dann wird das Duftveilchen gedeihen und lange Zeit für Freude sorgen.

Der richtige Standort für das Duftveilchen

Duftveilchen benötigen einen mäßig hellen und feuchten Standort, an dem weder durchgehend pralle Sonne herrscht, noch Hitze gestaut wird. Mittagssonne wird zwar vertragen, allerdings sollte der Boden dann ausreichende Mengen Wasser enthalten.

Optimal sind lichte Schattenplätze, beispielsweise unter höheren Gewächsen, wie Hecken. Die Nähe zu einem Gewässer ist ebenfalls von Vorteil, wenn auch nicht unbedingt notwendig.

Tipp: Viola odorata kann als Unterpflanzung anderer Blühpflanzen und Bäume, wie beispielsweise Rosen und Birken, eingesetzt werden.

Substrat

Aufgrund der benötigten Feuchtigkeit gedeihen Duftveilchen am besten auf lehmhaltigen Böden, die möglichst nährstoffreich sein sollten.

Wer ein solches Substrat im eigenen Garten nicht zur Verfügung hat, kann sich mit Pflanzerde, Blumenerde oder Kübelerde behelfen, die mit Lehmpulver aus dem Baumarkt vermischt und dann gut gewässert wird. Aufgrund der verschiedenen Zusammensetzungen erfordert das zwar meist einige Probeläufe, ist aber doch günstig und verhältnismäßig einfach in der Durchführung.

Normale Gartenerde, die humusreich ist und sogar sandig sein darf, eignet sich aber ebenfalls. Wählerisch ist Viola odorata also nicht.

Pflanzen und Aussaat

Viola odorata kann wahlweise direkt als Jungpflanze in Garten oder Kübel gesetzt oder aber ausgesät werden. Beide Varianten sind einfach. Lediglich der Standort muss – sofern nötig – mit dem entsprechenden Substrat versehen werden.

Das Pflanzen des Duftveilchens kann im Frühjahr oder Herbst erfolgen, sollte aber nicht bei Bodenfrost durchgeführt werden. Meist reicht es schon aus, milde Tage im Februar bis März oder von September bis Oktober abzupassen.

Duftveilchen Die Aussaat der kalt keimenden Viola odorata erfolgt im Freien in einem Kasten oder einer Schale. Und zwar idealerweise von September bis November. Dieser späte Zeitpunkt ist notwendig, da die Samen erst einige Zeit im Kalten verbringen müssen, bevor sie austreiben. Im folgenden Frühjahr werden sie dann pikiert und an den gewünschten Standort gesetzt. Alternativ ist es aber auch möglich, die Samen des Duftveilchens mit einem kleinen Trick im Haus vorzuziehen. Dazu werden sie in ein feuchtes Tuch gewickelt oder in eine Schale gegeben mit einem solchen abgedeckt und für einige Wochen in den Kühlschrank gelegt. Dadurch erhalten sie die zur Keimung notwendige Kältephase.

Im Anschluss können die Samen auf feuchtes Substrat ausgebracht und bei etwa 18 °C hell aber nicht zu sonnig gestellt werden. Haben die Duftveilchen einige Blätter ausgebildet, dürfen sie von Frühjahr bis zum frühen Herbst draußen eingepflanzt werden. Auf diese Weise ist ein Vorziehen der Viola odorata ganzjährig möglich.

Pflege

Duftveilchen Die Pflege der Duftpflanze erfordert weder viel Wissen noch Fingerspitzengefühl, denn im Grunde kann es im Garten nach dem Anwachsen sich selbst überlassen werden. Einige Tipps können jedoch dabei helfen, Blüte und Duft noch zu steigern. Bei der Kultur im Kübel hat das Gewächs zudem etwas höhere Ansprüche.

Gießen und Düngen

Während des Keimes und in den ersten Wochen nach dem Einpflanzen muss man Viola odorata möglichst gleichmäßig und durchgängig feucht halten. Danach sind zusätzliche Wassergaben frei im Beet kaum notwendig. Lediglich in anhaltenden Trockenphasen ist das Duftveilchen zu gießen.

Anders im Kübel oder Topf, vor allem, wenn diese Gefäße überdacht stehen. Hier sollte das Substrat jederzeit leicht feucht sein. Weder Staunässe und Trockenheit bekommen dem Duftveilchen.

Tipp: Regenwasser oder Teichwasser zum Gießen verwenden.

Im Grunde benötigt das Duftveilchen keine Düngung, wenn der Boden an sich nährstoffreich ist. Dennoch ist es empfehlenswert, im Frühjahr mit reifem Kompost zu düngen. Die frischen Nährstoffe stärken die Pflanze, treiben die Blüte voran und ermöglichen es der Viola odorata, ihren angenehmen Duft zu verströmen.

Alternativ kann auch Teichwasser und Teichschlamm oder einem organischen Düngemittel für Blühpflanzen der gleiche Effekt erreicht werden.

Verschnitt

Duftveilchen sind wintergrün und benötigen auch zur Formgebung keinen Verschnitt. Trocknen doch einmal Blätter ab, können diese aber natürlich entfernt werden. Notwendig ist dies jedoch nicht, denn die verrottenden Blätter dienen als natürlicher Dünger. Sie bringen die Nährstoffe aus der Pflanze also wieder zurück in das Substrat.

Es ist möglich, die Blüten als Schnittblumen zu verwenden. Das Schneiden an sich wird von der Viola odorata also gut vertragen.

Vermehrung

Die Viola odorata vermehrt sich selbst über Samen und Ausläufer. Wer die Duftveilchen gezielt vermehren möchte, kann diese ebenfalls über Samen oder aber über Teilung erreichen.

Duftveilchen Die Samen zeigen sich in Fruchtkörpern nach der ersten Blüte ab März. Sie werden von der Pflanze abgedreht, getrocknet, geöffnet und vom Samen befreit. Nach einer Kälteperiode können sie wie oben beschrieben zur Keimung gebracht werden.

Einfacher und schneller ist die Vermehrung über Teilung. Hierzu wird das Duftveilchen im Frühjahr ausgegraben und möglichst mittig geteilt. Ein scharfes Messer oder eine Schere reichen meist vollkommen. Die so entstandenen Tochterpflanzen werden getrennt voneinander eingepflanzt und erholen sich in der Regel schnell. Um optimale Voraussetzungen zu schaffen, kann das Substrat mit reifem Kompost aufgefrischt oder mit Dünger versetzt werden.

Überwinterung

Die Viola odorata sind vollkommen winterhart und benötigen im Garten keinen Schutz, um Frost und Schnee zu überstehen. Auch ein Schutz vor der Wintersonne ist am richtigen Standort nicht notwendig.

Wiederum gilt das nicht für die Kultur im Kübel. Dieser sollte hell überwintert werden, kalt stehen aber keinen Frost abbekommen. Ein unbeheizter Wintergarten, Keller oder Hausflur mit Fenstern ist ideal. Während der Winterruhe darf das Substrat nicht austrocknen. Mäßiges Gießen in kleinen Mengen reicht aus. Auf Dünger sollte gänzlich verzichtet werden. Dazu gilt es im Winterquartier, regelmäßig auf Schädlinge und Krankheiten hin zu kontrollieren. Steht das Duftveilchen zu trocken und warm, treten häufig Spinnmilben auf. Zu feucht und schlecht belüftet, neigen Viola odorata zu Veilchenrost und Falschem Mehltau.

Typische Krankheiten und Schädlinge

Das Duftveilchen ist bei richtigem Standort und passender Pflege ausgesprochen robust. Dennoch kann es von Schädlingen und Krankheiten befallen werden.
Zu den typischen Erregern und Parasiten gehören:

  • Falscher Mehltau
  • Gallmücken
  • Schnecken
  • Spinnmilben Spinnmilben
  • Veilchenmücken
  • Veilchenrost

Begünstig werden Befälle durch Missstände am Standort oder in der Pflege. Spinnmilben treten auf, wenn Viola odorata zu trocken und zu warm steht. Sobald die Temperaturen steigen, muss man also auf ausreichend feuchtes Substrat achten. Zusätzlich kann man die Pflanze mit Wasser besprühen. Dieses Vorgehen hilft auch dann noch, wenn das Duftveilchen bereits befallen wurde.

Schnecken finden insbesondere die jungen Triebe der Duftveilchen schmackhaft, weswegen ein Vorziehen an geschützter Stelle oder das Anbringen eines Schneckenzaunes sinnvoll ist. Veilchen- und Gallmücken richten an der Pflanze selbst keinen Schaden an, beeinträchtigen aber die Blüte oder verhindern diese vollständig. Denn die Larven werden in den Knospen abgesetzt und ernähren sich bis zum Schlüpfen von ihnen. Um fortschreitende und erneute Befälle zu verhindern, müssen Sie die betroffenen Knospen entfernen und vernichten. Erkennbar sind diese an einer angeschwollenen und häufig unebenen Form.

Der Falsche Mehltau zeigt sich bei einer zu hohen Luftfeuchtigkeit und ist ebenso wie der Veilchenrost eine Pilzerkrankung. Die Blätter zeigen weiße oder rotbräunliche Beläge. Beim Falschen Mehltau hilft eine Mischung aus Milch und Wasser im Verhältnis 1:8, den man wöchentlich aufsprüht. In beiden Fällen sollten betroffene Blätter gereinigt werden. Besteht die Krankheit weiterhin, sollte ein Fungizid eingesetzt werden.

Ist das Duftveilchen giftig?

Viola odorata ist in keinem ihrer Teile giftig. Tatsächlich werden Duftveilchen in der Heilkunde eingesetzt und ihre Blüten können als essbare und exotische Dekoration auf dem Teller landen.

In Gärten mit spielenden Haustieren oder Kindern kann sie also problemlos gepflanzt werden. Allergiker sollten jedoch vorsichtig sein, denn Viola odorata ziehen durch ihren Duft Bienen und andere fliegende Insekten an.

Die beliebtesten Viola odorata Sorten

Typisch für die Duftveilchen sind die Blüten in einem starken Violett-Ton gefärbt. Auch hierbei gibt es aber Unterschiede.

  • Viola odorata Viola odorata „Mrs. Pinehurst“ hat einen sehr kräftigen, dunklen Ton. Zudem sind die Blüten, ebenso wie die Pflanze, ungewöhnlich groß. Allerdings ist die Sorte nur etwas fürs Auge, denn sie duftet nicht.
  • Viola odorata „Princess de Galle“ weist ebenfalls sehr große Blüten auf. Diese sind allerdings in einem helleren Ton gehalten. Da sie auf langen Stielen sitzen, geben sie hervorragende Schnittblumen ab.
  • Viola odorata „Baronne Alice de Rothschild“ besticht mit großen Blüten und intensivem Duft. Ebenfalls ausgesprochen gut zum Schnitt geeignet, liegt die Färbung zwischen dunkel und hell. Zudem ist sie mit ihrer Verbreitung seit 1894 ein Duftveilchen mit langer Geschichte.

Ungewöhnliche Sorten

In ursprünglicher Form blüht das Duftveilchen wie bereits erwähnt violett. Gezielte Züchtungen haben aber eine Vielfalt an Sorten hervorgebracht.

  • Viola odorata „Alba“ – diese Sorte des Duftveilchens blüht reinweiß und ist dadurch ein auffälliger Blickfang. Vor allem, wenn sie mit anderen, dunkleren Sorten kombiniert wird. Mit einer Höhe von bis zu 15 cm eignet sie sich ideal zur Unterpflanzung ebenfalls niedriger Gewächse.
  • Viola odorata „Lydia Groves“ trägt große Blüten in zartem Baby-Rosa. Das orangegelbe Auge steht dazu in einem eindrucksvollen Kontrast. Auch sie wird lediglich 15 cm hoch. Passend zur Bonbon-Farbe trägt sie einen sehr süßen Duft.
  • Viola odorata „Coeur d’Alsace“ sticht farblich ebenfalls hervor. Es ist leuchtend pink bis rosa-rot getönt, die Blüten sind filigran und wirken so als zierliche Farbtupfer. Durch ihre guten austreibenden Eigenschaften bildet diese Sorte schnell deckende Teppiche aus.
  • Viola odorata „Sulphurea“ ist eine gelbe Variante des Duftveilchens. Allerdings wächst sie eher schwach und keine wintergrüne Sorte. Sie eignet sich daher besser für die Kübelbepflanzung.
  • Viola odorata “ Reine de Neiges“ blüht hellblau und ist triebfreudig. Sie breitet sich recht schnell aus und hat eine Besonderheit, die für Aufsehen sorgt. Denn sie beginnt die Blüte in Blau, endet aber in strahlendem Weiß.
Hinweis: Werden verschiedenfarbige Duftveilchen miteinander gepflanzt, neigen sie zu vermischten Bestäubungen. Auf diese Weise können neue Sorten und Farben entstehen. Jedoch kann es ebenso auftreten, dass dabei die ursprünglichen Farben auf Dauer verloren gehen. Wer dies verhindern möchte, muss die Fruchtkörper direkt nach der Blüte absammeln und darf die Pflanzen lediglich über Teilung vermehren.