Gartenpflanzen Stauden

Duftnessel, Agastache – Pflege und Sorten

Duftnessel Agastache

Die Duftnessel ist eine krautig wachsende und ausdauernde Staude, die auch unter den Namen Anis-Ysop, Bergminze, Anisminze, Koreanische Minze, Moskitonessel und Blaunessel bekannt ist. Sie gehört zu den Schmetterlingsblühern. Der aromatische Duft nach Anis oder Minze kommt bei der Duftnessel aus den Blüten und Blättern. Die aufrechten, angenehm duftenden Blütenkerzen zeigen sich je nach Sorte von Juni bis Oktober in weißen, rosafarbenen, blauen oder tief violetten Farbtönen. Auch in der Wuchshöhe unterscheiden sich die einzelnen Arten voneinander. Diese bewegt sich zwischen 40 und 160 cm.

Pflanzung

Eine ganz besondere Wirkung geht von der Duftnessel aus, wenn man verschiedene Arten in Gruppen von jeweils 3-5 Stück auf einer Fläche zusammensetzt, sodass sie ineinander verwachsen. Dank ihrer unterschiedlichen Blütenfarben, Blattformen und Wuchshöhen werden sie auch in Kombination mit Prachtkerze, Goldrute oder Nachtkerze zu einem echten Hingucker. Hierzulande wird die Duftnessel vor allem als Duftpflanze aber auch als Teepflanze und Küchenkraut angebaut bzw. kultiviert.

Standort und Boden

An Standort und Boden stellt die Duftnessel Agastache keine großen Ansprüche. Der Standort sollte vor allem warm sowie sonnig bis vollsonnig und nicht zu feucht sein. Trockene Standorte werden von dieser Pflanze wesentlich besser vertragen als zu nasse.

Leicht trockene, sandige Böden bekommen der Duftnessel besonders gut. In der Regel eignet sich aber jeder gute Gartenboden. Dieser sollte allerdings nicht zu Staunässe neigen, denn die verträgt diese Pflanze gar nicht.

Gießen und Düngen

Gegossen werden muss die Duftnessel, außer unmittelbar nach der Pflanzung in der Regel nur dann, wenn es dauerhaft trocken ist. Am besten gießt man in den Morgen- oder Abendstunden, damit die Pflanzen nicht durch die Sonne verbrennen. In besonders feuchte Böden sollte man möglichst eine entsprechende Drainage einarbeiten, damit überschüssiges Wasser gut ablaufen kann.

Im Frühjahr kann mit einem Langzeit-Staudendünger gedüngt werden. Für die Duftnessel geeignet sind sowohl mineralische als auch organische Dünger sowie flüssige Kräuterdünger aus dem Gartenfachhandel.

Schnitt

  • Nach der Hauptblüte können die Pflanzen zurückgeschnitten werden.
  • Am besten schneidet man sie etwa 5-10 cm über dem Boden ab.
  • Auch ein Rückschnitt nach der ersten Blühphase ist empfehlenswert.
  • Danach kann es unter Umständen zu einer zweiten Blüte kommen.

Überwintern

Duftnessel Agastache Einige Arten der Duftnessel Agastache sind komplett winterhart andere nur bedingt, wobei die blauen Sorten frostbeständiger sein sollen als die mit rötlicher Färbung. Bei den blaublütigen Sorten handelt es sich meist um Rugosa-Arten.

Die winterharten Arten tolerieren in der Regel Temperaturen von bis zu – 23 Grad. Trotz allem ist es ratsam, sie von vorneherein an einen geschützten Standort zu pflanzen und sie vor zu strengen Frösten zusätzlich mit einem Winterschutz zu versehen. Die größte Gefahr geht nicht nur im Frühjahr und Sommer, sondern besonders im Winter, von Staunässe aus, sie sollte unbedingt vermieden werden.

Einige bedingt winterharte Agastache-Arten sollten bereits bei Temperaturen ab – 10 Grad einen entsprechenden Winterschutz erhalten. Besonders frostempfindliche Arten sollten möglichst von Anfang an im Kübel kultiviert und vor Frostbeginn in ein helles, frostfreies Winterquartier bei Temperaturen zwischen 10 und 15 Grad gebracht werden.

Vermehrung

Durch Aussaat
Unter optimalen Bedingungen säen sich Duftnesseln häufig selber aus. Sie können aber auch im zeitigen Frühjahr bzw. ab März unter Glas vorgezogen werden. Die Samen gibt man in ein Substrat, welches beispielsweise aus handelsüblicher Einheitserde mit einem Drittel scharfem Sand bestehen kann. Dann wird das Ganze angefeuchtet und entweder mit Glas oder Folie abgedeckt.

Bei Temperaturen von etwa 20 Grad keimen die Samen innerhalb von 20-30 Tagen. Ab Anfang Mai können die kleinen Pflänzchen dann langsam an das Klima im Freien gewöhnt werden und ab Mitte Mai, wenn keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind, nach draußen gepflanzt werden. Auf einen Quadratmeter rechnet man etwa 5-7 Pflanzen. Zwischen den einzelnen Pflanzen sollte ein Pflanzabstand von ca. 40 cm eingehalten werden.

Durch Teilung
Teilen kann man die Duftnessel Agastache im Frühling. Dazu werden sie ausgegraben, geteilt und die neuen Pflanzen an Ort und Stelle eingepflanzt. Am besten ist es allerdings, diese Pflanzen nicht zu teilen, da sie in der Regel im Laufe der Jahre immer schöner werden, vorausgesetzt sie bleiben lange genug an ein und demselben Standort stehen.

Durch Stecklinge
Die Vermehrung durch Stecklinge erfolgt im Frühjahr. Die Pflanzen, von denen die Stecklinge entnommen werden sollen, sollten gesund und wüchsig sein. Bestenfalls sollten die Stecklinge erst Blattknospen angesetzt haben, die Blätter sollten möglichst noch nicht ausgebildet sein.
Der etwa 5-10 cm lange Steckling wird unterhalb eines Blattknotens abgeschnitten. Sind bereits Blätter ausgebildet, sollten nur die obersten 2-3 Blätter am Steckling verbleiben und die anderen entfernt werden, um eine übermäßige Wasserverdunstung zu vermeiden.
Nun steckt man sie in entsprechende Anzuchterde und deckt das Ganze möglichst mit Folie ab. Sind die Stecklinge angewurzelt, was an neu austreibenden Blättern zu erkennen ist, können sie entweder in kleine Töpfe vereinzelt oder ab Mitte Mai in den Garten gepflanzt werden.

Krankheiten und Schädlinge

Duftnessel Agastache Krankheiten und Schädlinge jeglicher Art stellen für die Duftnessel Agastache in der Regel keine Gefahr dar. Eine Ausnahme bilden jedoch die Nacktschnecken, denn die finden Duftnesseln sehr anziehend bzw. schmackhaft. Nacktschnecken können innerhalb kürzester Zeit eine oder mehrere Pflanzen komplett kahl fressen, sodass diese schließlich eingehen.
Wenn man sich überwinden kann, kann man sie immer wieder ablesen, das ist allerdings nicht jedermanns Sache. Man kann aber auch auf handelsübliches Schneckenkorn zurückgreifen, das man um die betreffenden Pflanzen herum verteilt. Der Handel bietet mittlerweile auch biologisches Schneckenkorn an, welches für andere Tiere vollkommen unbedenklich ist.

Besonderheiten der Duftnessel

  • Auf den ersten Blick ist die Duftnessel eine etwas unscheinbare Pflanze.
  • Ihre Artenvielfalt reicht von zierlichen und niedrig wachsenden Arten bis hin zu großen Stauden.
  • Ihre Blätter sind gezahnt und ähnlich denen der Brennnessel oder Minze.
  • Die Blattunterseiten sind mit dicht stehenden feinen Härchen besetzt.
  • Diese Gewächse verströmen einen angenehmen Duft.
  • Im Sommer ziehen sie zahlreiche Schmetterlinge und Bienen an.
  • Die Duftnessel ist eine farbenfrohe Gartenstaude, die u.a. mit der Minze verwandt ist.
  • Sowohl die Blüten als auch die Blätter dieser Pflanzen sind essbar.
  • Die Blüten werden meistens frisch verwendet.
  • Die Blätter können frisch oder in getrockneter Form verwendet werden.
  • Sie eignen sich für die Zubereitung von Tee oder als Küchenkraut.
  • Geerntet werden können Blüten und Blätter je nach Art von Juni/Juli bis September.
  • Die Ernte sollte möglichst bei Sonnenschein erfolgen.
  • Dann ist der Gehalt an ätherischen Ölen in der Pflanze am höchsten. 

Besonders schöne Sorten

  • Duftnessel Agastache aurantiaca ‚Apricot Sprite‘ – Diese mehrjährige Duftnessel ist eine aromatisch duftende Neuzüchtung, mit wunderschönen aprikosenfarbenen Blütenrispen, die von Juni bis September erscheinen. Die Agastache aurantiaca ‚Apricot Sprite‘ erreicht je nach Standort Wuchshöhen zwischen 25 und 60 cm und ist nur sehr bedingt winterhart. Demzufolge ist eine Pflanzung im Kübel empfehlenswert und eine helle, frostfreie Überwinterung bei Temperaturen zwischen 12 und 15 Grad.
  • Duftnessel Agastache rugosa ‚Alabaster‘ – Weiße Koreaminze – Diese horstbildende Sorte bringt aufrechte, grünlich-weiße Blütenähren hervor und verströmt einen angenehmen Duft nach Anis und Minze. Sie blüht von Juli bis Oktober und wird etwa 60 bis 80 cm hoch und kommt besonders gut zur Geltung, wenn man sie in kleinen Gruppen pflanzt. Sie sät sich selbst aus und gehört zu den winterharten Arten. Sie toleriert im Winter Temperaturen von bis zu – 23,3 Grad.
  • Duftnessel Agastache Hybride ‚Summer Glow‘  – Diese Duftnessel beeindruckt vor allem mit ihren hellgelben Blüten und violetten Kelchen sowie mit ihrem aromatischen Laub. Sie blüht von Juli bis September und wird etwa 60 cm hoch. Die Agastache Hybride ‚Summer Glow‘ gehört zu den wintergrünen Arten. Sie ist zwar winterhart, sollte aber vor zu strengen Frösten mit einer Abdeckung geschützt werden.
  • Duftnessel Agastache mexicana ‚Sangria‘ – Limonenysop – Agastache mexicana ‚Sangria‘ ist besonders für Regionen mit Weinbauklima geeignet. Sie entwickelt von Juli bis Oktober leuchtend rot-violette Blüten, bei einer Wuchshöhe zwischen 80 und 120 cm. Aufgrund ihrer eingeschränkten Winterhärte ist eine Kultivierung als Kübelpflanze sinnvoll, die möglichst frostfrei überwintert wird.
  • Duftnessel Agastache Duftnessel Agastache rugosa ‚Golden Jubilee‘ – Diese aromatisch duftende Staude bringt von Juli bis September blauviolette Blüten hervor und besticht zudem auch noch durch ihre duftenden, goldgelb leuchtenden Blätter. Sie erreicht Wuchshöhen zwischen 50 und 70 cm und ist bedingt winterhart. In kälteren Regionen ist ein entsprechender Winterschutz sinnvoll.
  • Duftnessel Agastache hybrid ‚Astello Indigo‘ – Diese robuste und blühfreudige Sorte präsentiert sich mit atemberaubenden tief indigoblauen Blütenähren, die sich im ersten Jahr ab Juli und ab dem zweiten Standjahr von Juni bis Oktober zeigen. Die leuchtenden Blüten faszinieren ebenso wie der zarte aromatische Duft dieser Staude. Sie wird zwischen 50 und 60 cm hoch und eignet sich sowohl für eine Beet- als auch Kübelbepflanzung. Mit einem entsprechenden Winterschutz ist diese Duftnessel mehrjährig.
  • Duftnessel Agastache mexicana var. – ‚Toronjil Morado‘ – Die Sorte ‚Toronjil Morado‘ präsentiert sich von Juli bis September mit rosafarbenen bis magentaroten großen Blütenrispen. Sie erreicht Wuchshöhen zwischen 60 und 90 cm. Auch diese Sorte ist nur eingeschränkt winterhart, sodass man sie entweder im Kübel kultiviert und frostfrei überwintert oder sie als einjährige Staude kultiviert.
  • Agastache mexicana – Mexikanische Duftnessel, Lemonysop – Diese aufrecht bis buschig wachsende Agastachen-Art bringt von Juli bis September purpurrosafarbene Blüten hervor. Sie wird ca. 60 bis 90 cm hoch und entfaltet ein herrliches Aroma. Die Blüten haben einen besonders intensiven süßen Geschmack und die Blätter sind fruchtig-zitronig. Die Winterhärte dieser Art ist sehr eingeschränkt, demzufolge ist es sinnvoll, sie im Kübel zu kultivieren.

Fazit
Die Duftnessel ist eine filigrane Pflanze, die nicht nur mit ihren farbenfrohen Blüten, sondern auch mit ihrem sehr aromatischen Duft besticht. Sie ist sehr pflegeleicht und am richtigen Standort kann man sich viele Wochen im Jahr an einer reichen Blüte erfreuen. Krankheiten und Schädlinge können ihr kaum etwas anhaben, was sie vermutlich auch teilweise ihrem intensiven Duft zu verdanken hat. Sie kann sowohl ein-als auch mehrjährig kultiviert werden. Staunässe sollte man unbedingt vermeiden und die Pflanzen je nach Frosthärte mit einem entsprechenden Winterschutz versehen.