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Sonnenauge, Heliopsis – Sorten und Pflege des Dauerblühers

Sonnenauge Heliopsis

Die Gattung Heliopsis gehört zur Familie der Korbblütler und umfass etwa 12 Arten, die ursprünglich in Mexiko beheimatet sind, aber inzwischen in vielen Teilen Nord- und Südamerikas vorkommen. Durch die kräftig gelbe Farbe der Blüten mit den etwas dunkleren Staubgefäßen hat die krautige, meist mehrjährige Pflanze in der Umgangssprache den Namen Sonnenauge bekommen. In unseren Breitengraden findet sich vor allem eine Art der hübschen Staude: Heliopsis helianthoides, auch Garten-Sonnenauge genannt. Sie gehört zu den robusten Dauerblühern und ist mit gefüllten oder auch ungefüllten Blüten erhältlich.

Steckbrief

  • botanischer Name: Heliopsis
  • Trivialnamen: Sonnenauge, Garten-Sonnenauge
  • Gattung innerhalb der Unterfamilie der Asteroideae
  • Pflanzenfamilie: Korbblütler (Asteraceae)
  • ausdauernde, krautige Pflanze
  • Herkunft: Mexiko
  • Wuchshöhe: 30 bis 150 cm
  • Blätter: gestielt mit gesägtem Blattrand
  • Blüten: lang gestielt, end- oder achselständig, verschiedene Gelbtöne
  • Blütezeit: Juni bis September

Standort

Beste Voraussetzungen für eine dauerhafte Blüte zwischen Juni und September bieten dem Sonnenauge sonnige Standorte. In seiner Heimat, dem östlichen Nord- und Mittelamerika wächst Heliopsis sowohl auf feuchten Wiesen als auch an trockenen, sandigen Hängen.

  • Lichtbedarf: sonnig
  • für Rabatten
  • Staudenbeete
  • Steingärten (mit Bodenverbesserung)
  • auch als Kübelpflanze geeignet (kleine Sorten)

Durch die enorme Wuchshöhe einiger Sonnenaugen kann die Pflanze bestens zur Beschattung niedrigerer Stauden eingesetzt werden, die einen halbschattigen Standort bevorzugen. Die Zwischenpflanzung etwas kleinerer Stauden hat zudem den Vorteil, dass diese die Heliopsis stützen, denn einige Sorten können im oberen Bereich zu schwer werden und die Triebe neigen sich Richtung Boden.

Boden

Sonnenauge Heliopsis Das Sonnenauge stellt an den Gartenboden keine besonderen Ansprüche. Die Staude kommt mit nahezu jedem Substrat gut zurecht, wenn es etwas Humus enthält und nicht zu Staunässe neigt. Sobald sie sich gut im Untergrund verwurzelt hat, kommt die buschige Pflanze auch mit steinigen, leicht lehmhaltigen oder sandigen Böden gut zurecht. Am besten gedeiht der Dauerblüher auf gut durchlässigen, mäßig nährstoffreichen Untergründen, die nicht zu trocken sind.

  • gut durchlässig für Wasser
  • nicht zu trocken
  • leicht humos
  • gerne auch sandig-lehmig
  • pH-Wert: bevorzugt im neutralen Bereich
  • leicht alkalisch bis leicht sauer

Pflanzen

Heliopsis bildet im Laufe der Zeit bis über einen Meter hohe, buschige Horste, deshalb sollte man die Staude mit genügend Abstand zu anderen Nachbarpflanzen setzen. Es empfiehlt sich ein Pflanzabstand von halber Wuchshöhe. Größere Sorten bleiben mit einer Breite von 70 bis 80 cm jedoch etwas schmaler als breit, deshalb muss hier nur ein Abstand von etwa 40 cm eingehalten werden. Es empfiehlt sich eine Pflanzung im Frühjahr nach den letzten Spätfrösten im Mai.

  • Pflanzzeitpunkt: Mitte Mai
  • Pflanzabstand: 30 bis 40 cm

Bereiten Sie das Beet oder die Pflanzstelle für das Sonnenauge gut vor, dann kann sich die Staude gut entwickeln und die Pflegemaßnahmen in der Vegetationsperiode beschränken sich auf ein Minimum. Lockern Sie den Gartenboden gut auf und entfernen alte Wurzeln, Steine und Unkraut. Bei sehr lehmhaltigem oder sandigem Boden empfiehlt sich die Beimengung von humoser Erde oder Kompost, um die Wasserspeicherkapazität und den Nährstoffgehalt zu erhöhen. Schwere Böden sollten mit etwas Sand oder Splitt durchlässiger für Wasser gemacht werden, damit keine Staunässe entsteht.

Tipp: Besonders gut zur Geltung kommt das Garten-Sonnenauge in Kombination mit Astern, Sonnenhut, Rittersport oder auch Gräsern wie dem Wimper-Perlgras oder Lampenputzergras.

Gießen

Zum Einwachsen nach der Pflanzung im Frühjahr ist ein guter Wasserhaushalt für die Pflanze unerlässlich. Deshalb sollte der Boden für einige Wochen regelmäßig auf Feuchtigkeit kontrolliert werden. Ist die obere Erdschicht bereits angetrocknet, wird erneut gewässert. Achten Sie aber unbedingt darauf, dass Sie keine Staunässe produzieren. Ist das Sonnenauge gut eingewachsen, verträgt es auch gelegentliche Trockenheit und benötigt daher nur wenig Wasser. In lange anhaltenden Trockenperioden muss jedoch regelmäßig gegossen werden. Eine dicke Schicht Mulch auf dem Gartenboden im Wurzelbereich schützt vor zu schneller Austrocknung.

Tipp: Obwohl Heliopsis recht trockentolerant ist, hält ein regelmäßiges Wässern die Pflanze gesünder. Das bedeutet, dass weniger Krankheiten und Schädlinge auftreten.

Düngen

Dünger benötigt die Staude nur sehr selten, wenn die Bodenverhältnisse optimal sind. Wer gleich beim Pflanzen etwas Kompost einarbeitet, muss im gleichen Jahr nicht zusätzlich düngen. Ab dem Folgejahr empfiehlt sich eine Kompostgabe oder Langzeitdünger wie Hornspäne, die im Frühjahr in die Erde eingearbeitet werden. Kübelpflanzen oder Pflanzen, die auf kargen Böden wachsen, benötigen einen organisch-mineralischen Dünger für Stauden, der ebenfalls im Frühjahr, möglicherweise noch einmal im Juni zu Beginn der Blüte zugefügt werden sollte. Seien Sie jedoch vorsichtig mit hohen Nährstoffmengen, denn in diesem Fall neigt die Heliopsis dazu, sehr lange Triebe und viel Laub statt Blüten zu bilden.

Schneiden

Sonnenauge Heliopsis Damit die Bildung neuer Blüten gefördert wird, sollte Verblühtes regelmäßig ausgeputzt werden. Auf diese Weise verlängert sich die Blütezeit bis in den Herbst, oft bis zu den ersten Frösten. Gegen Ende des Winters (jedoch noch vor dem Neuaustrieb) kann die Staude bis auf Handbreite zurückgeschnitten werden. So treibt sie üppiger wieder aus. Der Rückschnitt darf keinesfalls getätigt werden, solange das Sonnenauge noch grüne Blätter hat. Nach der Blüte sammelt die Pflanze Nährstoffe in der Wurzel, damit sie im Frühjahr wieder neu austreiben kann. Wird vor dem Verwelken der Blätter geschnitten, fehlt der Pflanze die Kraft dazu.

Tipp: Zu sparrig gewachsene Pflanzen können im Frühling nach dem Austrieb etwas zurückgeschnitten werden. So wächst das Sonnenauge kompakter. Allerdings setzt in diesem Fall die Blüte etwas später ein.

Vermehren

Heliopsis bildet unterirdische Ausläufer, durch die sich die Pflanze ebenso vermehren kann wie durch die Samen, die sich nach der Bestäubung durch Insekten oder Schmetterlinge bilden. Eingewachsene Sonnenaugen samen eventuell auch selbst aus. Ist ein Versamen nicht gewünscht, müssen verblühte Blüten entfernt werden.

Teilung

Ältere Stauden können im Laufe der Zeit etwas blühfaul werden. In diesen Fällen schafft eine Teilung der Pflanze nicht nur neue, kräftige Blüten, sondern sorgt auch gleichzeitig für eine Vermehrung des Sonnenauges.

  • Zeitpunkt: alle zwei bis drei Jahre nach dem Austrieb im Frühjahr
  • die Teilung schützt zudem vor Verkahlung im Zentrum der Pflanze
  • Pflanze ausgraben und Wurzeln mit dem Spaten oder scharfem Messer teilen
  • gleich alle abgestorbenen Trieb- und Wurzelteile entfernen
  • sofort wieder an neuen Standort einpflanzen
  • kräftig angießen und Boden mulchen
  • in den nächsten zwei Wochen regelmäßig wässern

Samen

Sonnenauge Heliopsis Die Samen der unterschiedlichen Sorten des Garten-Sonnenauges sind überall im Fachhandel erhältlich. Wer Wert auf sortenreine Pflanzen legt, sollte auf diese Samen zurückgreifen. Alternativ können natürlich auch die Samen der eigenen Pflanzen im Garten geerntet werden. Je nach Zuchtform und Artenvielfalt in der Nachbarschaft sorgen die Nachkommen aber häufig für eine Überraschung, da sie nur noch wenig mit den ursprünglichen Eigenschaften der Mutterpflanze gemein haben. So kann sich die Wuchshöhe, die Blütenfarbe oder auch Blütenform deutlich unterscheiden. Einige Hybriden sind leider steril und bilden daher keine Samen aus.

  • Zeitpunkt: ab Ende März bei Vorkultur im Zimmer
  • etwa 6 Wochen vor dem Auspflanzen ins Freiland
  • ab Mai direkt ins Freiland
  • Substrat: Kakteenerde, Anzuchterde, Kokossubstrat
  • Substrat anfeuchten und Samen auflegen
  • nur ganz leicht andrücken (nicht mit Erde bedecken)
  • in Zimmergewächshaus oder in durchsichtigen Plastikbeutel stellen
  • Temperatur: 20 Grad
  • hell, ohne direkte Sonne
  • nach der Keimung etwas kühler stellen
  • Abdeckung entfernen
  • Substrat leicht feucht halten
  • ab einer Wuchshöhe von 3-4 cm vereinzeln
  • ab Mitte Mai ins Freiland setzen

Gewöhnen Sie die im Haus vorgezogenen Jungpflanzen ab Anfang Mai langsam an die Freilandbedingungen. Stellen Sie die Pflanzen dazu über Tag an einen halbschattigen Standort im Freiland und holen Sie sie bei Frostgefahr über Nacht wieder ins Haus.

Tipp: Alternativ können die Samen auch Anfang August im Haus vorziehen und im September auspflanzen. Das Sonnenauge blüht dann im zweiten Jahr.

Überwintern

Freilandpflanzen sind in unseren Breitengraden ausreichend frosthart, sodass kein zusätzlicher Winterschutz notwendig ist. Bei Kübelpflanzen sollte der Topf vor dem Durchfrieren geschützt werden, indem er auf eine Styroporplatte an einen geschützten Platz an einer Hauswand gestellt wird. Umwickeln Sie den Kübel zusätzlich mit Folie oder Vlies. Auf die verwelkten Pflanzen kann zusätzlich etwas Reisig gelegt werden. Schützen Sie das Sonnenauge unbedingt im Winter vor übermäßiger Nässe, da die Pflanze in der kalten Jahreszeit darauf empfindlich reagiert.

Beliebte Sorten

In unseren Gärten haben vor allem die ausdauernden Arten der Heliopsis große Verbreitung gefunden. Beliebt sind Züchtungen der Garten-Sonnenaugen (Heliopsis helianthoides) der Varietäten:

1. var. helianthoides
Diese Variation hat kahle Blätter und Stängel, die Blätter sind oval geformt. Die Pflanzen erreichen Wuchshöhen zwischen 100 und 180 cm. Sie stammen aus dem warm gemäßigten Osten der USA.

2. var. scabra
Diese Sorte ist mit zwischen 60 und 130 cm Wuchshöhe die etwas kleinere Variante des Sonnenauges und kommt mit unzähligen Züchtungen im Handel vor. Die Pflanzen haben meist rauhaarige Blätter und Stängel. Sie stammen aus dem zentralen bis östlichen Amerika und wachsen dort in trockenen, prärieartigen Arealen.

Sonnenauge Heliopsis ‚Asahi‘ (Kleines Sonnenauge)

  • dottergelbe, kugelige Blüten (gefüllt)
  • Wuchshöhe bis 70 cm
  • ideal für schmale Rabatten

‚Goldgrünherz‘

  • dicht gefüllte, goldgelbe Blüten
  • während des Aufblühens mittig grün gefärbt
  • Wuchshöhe bis 120 cm
  • trockenheitsverträglich

‚Goldgefieder‘

  • goldgelbe Blüte
  • stark gefüllt
  • Wuchshöhe: 120-140 cm

‚Karat‘

  • Blüte: einfach
  • Blütenfarbe: goldgelb
  •  Wuchshöhe: 120-150 cm

‚Loraine Sunshine‘

  • einfache gelbe Blüte
  • silber-grün-panaschiertes Laub
  • Wuchshöhe 90-120 cm

‚Spitzentänzerin‘

  • edle Sorte mit halb gefüllten Blüten
  • sonnengelb mit sich kreuzenden Doppelspitzen
  • Wuchshöhe: 130 cm
  • Blüten öffnen sich erst spät (Juli)

‚Summer Nights

  • rötlich überlaufene Blätter
  • goldgelbe, einfache Blüte
  • Zentrum der Blüte: dunkelrot
  • Wuchshöhe: 120 cm

‚Venus‘

  • goldgelbe, recht große Blüte
  • ungefüllt, aber mit doppelter Blütenblattreihe
  • bräunliches Zentrum
  • Wuchshöhe: bis 120 cm

Krankheiten und Schädlinge

Das Sonnenauge gilt als besonders robuste und wenig anfällige Staude. Lediglich in sehr feuchten Jahren kann die Staude durch Mehltau Schaden nehmen.

Blattläuse
Geschwächte Pflanzen sind anfällig für Blattläuse. Eine gute Luftzirkulation kann in diesem Fall (nach der Bekämpfung) einem erneuten Befall vorbeugen. Schneiden Sie dazu einige Triebe im Inneren der Pflanze heraus.

Schnecken
Wie viele andere Stauden im Garten steht auch das Sonnenauge bei Schnecken hoch im Kurs. Hier hilft nur eine gute Schneckenprävention, die bereits im zeitigen Frühjahr beginnt. Sonst droht der Kahlfraß bis auf die Blattadern oder Stängel. Einige Sorten gelten als schneckenresistent.

Fazit
Das Sonnenauge leuchtet wie unzählige Sonnenblumen in Miniaturformat im sommerlichen Garten. Die Pflanze ist nicht nur sehr robust und trockenverträglich, sie blüht auch unermüdlich über den ganzen Sommer, teils bis zu den ersten Frösten. Dabei benötigt sie kaum Pflege und ist zudem extrem winterhart, sodass sie zuverlässig im kommenden Frühjahr wieder austreibt.