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Skabiosen, Scabiosa – Arten und Pflege

Skabiosen

Die Skabiosen sind in einigen Regionen Deutschlands geschützt. Von den insgesamt etwa 100 Arten kommen ca. 20 in Europa vor wie beispielsweise die Duft- oder Samtskabiosen. Ihre Blüten zeigen sich je nach Art von Juni bis Oktober. Sie erscheinen in unterschiedlichen Farbtönen, von weiß und pink über Scharlachrot und Purpur bis hin zu hellviolett oder blau. Die Wuchshöhen, die diese Pflanzen erreichen, liegen zwischen 30 und 50 cm. Als dankbare Steingarten-, Beet- und Rabattenstaude oder Wiesenblume setzt sie z.B. neben Ziergräsern, Kornblume oder weißem Schleifenkraut, sehr schöne farbliche Akzente. Sie ist ein hervorragender Lückenfüller und kann sehr gut im Kübel kultiviert werden. In Bauerngärten und in Blumengärten die im ländlichen Stil gestaltetet sind, kommt sie besonders gut zur Geltung.

Standort und Boden

Skabiosen lieben windgeschützte, warme und vollsonnige Standorte, gedeihen aber auch an leicht halbschattigen. Bestenfalls stehen sie über die Hälfte des Tages in der Sonne. Schatten wird nur kurzzeitig toleriert.

Der Boden sollte vorzugsweise durchlässig, frisch bis mäßig trocken, nährstoffreich und kalkhaltig sein. Sehr saure Böden werden von diesen Pflanzen nicht vertragen. Auf schweren Böden sind Skabiosen in der Regel relativ kurzlebig. Derartige Böden können beispielsweise mit grobem Sand oder Kies verbessert werden.

Gießen und Düngen

Skabiosen Gießen sollte man je nach Witterung und Standort regelmäßig, vor allem jedoch bei andauernder Trockenheit, wobei Skabiosen teilweise auch Trockenheit ganz gut vertragen. Leiden diese Pflanzen an Wassermangel, ist dies in der Regel an schlaffen, hängenden Blättern zu erkennen, dann sollte schnellstens gegossen werden. Staunässe ist jedoch grundsätzlich zu vermeiden.

Gedüngt werden kann sowohl mit einem organischen als auch einem mineralischen Dünger. Im Frühjahr kann man beispielsweise ein Langzeit-Staudendünger verabreichen. Dabei rechnet man etwa 20-30 g auf den Quadratmeter. Wer sich unsicher ist, sollte sich im Gartenfachmarkt entsprechend beraten lassen.

Schnitt

  • Im Herbst werden Skabiosen in der Regel bodennah abgeschnitten.
  • Verwelkte Blüten und Blütenstände sollten regelmäßig entfernt werden.
  • as kann den Blütenflor bis weit in den Herbst hinein verlängern.
  • Allerdings verhindert das auch eine Selbstaussaat der betreffenden Pflanzen.

Vermehrung

Diese Pflanzen können je nach Art durch Aussaat oder Teilung vermehrt werden. Ausschließlich durch Teilung können beispielsweise die Sorten ‚Blauer Atlas‘, ‚Clive Greaves‘, ‚Nachtfalter‘ und ‚Miss Willmott‘ vermehrt werden. Die meisten anderen Sorten wie z.B. ‚Perfecta Alba‘, Butterfly Blue‘, ‚Fama‘, ‚Pink Mist‘, ‚Nana‘ oder die gelbe Skabiose können über Samen vermehrt werden, wobei sich einige Arten auch durch Selbstaussaat vermehren.

Vermehrung durch Aussaat

Einjährige Arten werden in der Regel im Frühjahr an Ort und Stelle in den Garten ausgesät. Will man Samen von bereits vorhandene Pflanzen verwenden, kann man diese nach der Blüte sammeln und zunächst kühl, dunkel sowie gut belüftet überwintern. Im späten Frühjahr können die Samen dann direkt ins Freiland ausgesät werden.

Skabiosa Die Samen werden etwa 3 mm tief in den Boden gelegt und anschließend leicht mit Erde bedeckt. Dann wird das Ganze leicht feucht gehalten. Sind die kleinen Sämlinge groß genug, kann man sie auf etwa 30 cm vereinzeln bzw. an ihren endgültigen Standort pflanzen.

Neben der direkten Aussaat ist auch eine Vorkultur im Januar oder Februar im Haus unter Glas oder Folie möglich. Das Vorziehen Anfang des Jahres bringt in der Regel die meisten Keimlinge hervor.

Dazu werden die Samen in einem Anzuchtgefäß in entsprechendes Substrat verteilt und dünn mit Substrat bedeckt. Nun wir das Ganze angefeuchtet und mit Glas oder Folie abgedeckt um ein optimales Klima für die Keimung zu schaffen. Zeigen sich die ersten Keimblätter, kann man die Abdeckung entfernen, sodass sich die Pflänzchen an das Freiluftklima gewöhnen können. Haben sich mindestens zwei Blattpaare entwickelt, können die jungen Pflanzen pikiert und ab Mitte Mai schließlich nach draußen gepflanzt werden.

Vermehrung durch Teilung

Wie bereits erwähnt, können einige Arten durch Teilung vermehrt werden. Besonders bei älteren Stauden oder jenen, die nur noch sehr spärlich blühen, ist eine Teilung sinnvoll. Dafür ist das zeitige Frühjahr der beste Zeitpunkt. Dazu gräbt man die Stauden, möglichst ohne die Wurzeln zu stark zu verletzen aus und zieht die Pflanze vorsichtig auseinander. Die neu gewonnen Pflanzen werden dann an ihren künftigen Standort in einen entsprechend vorbereiteten Boden gepflanzt und gut angegossen.

Vermehrung durch Stecklinge

Skabiosa Skabiosen sollen sich auch durch Stecklinge vermehren lassen. Entsprechende, etwa 3 cm lange Stecklinge bzw. Triebspitzen können Sie vom Frühjahr bis zum Frühsommer unterhalb einer Blattachse von der Mutterpflanze schneiden. Dann werden die untersten Blätter entfernt, der Steckling in entsprechende Anzuchterde gesteckt und mit Folie abgedeckt. Bis sich Wurzeln gebildet haben, dauert es in der Regel zwischen 4-6 Wochen. Bilden sich die ersten neuen Blätter, ist das ein Zeichen dafür, dass er gut bewurzelt ist, und kann entsprechend ausgepflanzt werden.

Gekaufte Skabiosen aus dem Gartenfachhandel

  • Am einfachsten ist es natürlich, gekaufte Exemplare in den Garten auszupflanzen.
  • Diese Pflanzen können vom Frühjahr bis zum Herbst ausgepflanzt werden.
  • Im Frühjahr sehen sie meist noch relativ unansehnlich aus, da sie noch keine Blätter ausgebildet haben.
  • Ausschlaggebend sind aber nicht die Blätter, sondern ein gut durchwurzelter Ballen.
  • Ihre oberirdischen Teile entwickeln sich, sobald sie an ihrem neuen Standort angewachsen sind.

Pflanzen

Vor der Pflanzung ist es ratsam, den Boden tiefgründig aufzulockern und Kompost einzuarbeiten. Lehmböden können mit einer etwa 5 cm dicken Schicht aus Sand aufgelockert werden, den man in den Boden einharkt.

Nun wird ein Pflanzloch ausgehoben, welches der doppelten Ballengröße entspricht. Anschließend wird die Pflanze eingesetzt, und zwar so tief, wie sie zuvor auch im Topf gestanden hat. Danach die Erde gut festdrücken und das Ganze gut wässern, sodass sich der Wurzelballen gut mit Wasser vollsaugen kann.

Überwintern

Die einjährigen Arten überleben den Winter nicht, säen sich aber teilweise selbst aus, sodass sich im nächsten Jahr wieder neue Pflanzen entwickeln können. Mehrjährige Arten überwintern in Form von Überwinterungsknospen, die an der Erdoberfläche überdauern.

Skabiosen Um sie vor strengen Frösten zu schützen, ist es übrigens ratsam, sie mit einer Schicht Laub abzudecken. Eine relativ dichte Schneedecke erfüllt denselben Zweck. So können die Pflanzen im Frühjahr aus den Überwinterungsknospen wieder austreiben. In Kübeln kultivierte Skabiosen sollten Sie den Winter über an einen geschützten Standort stellen und gegebenenfalls mit Reisig oder Laub abdecken. Eine frostfreie Überwinterung ist in der Regel nicht erforderlich.

Schöne Sorten

  • Skabiosa columbaria ‚Butterfly Blue‘ – Tauben-Skabiose
    • besonders zierende, ausdauernde Art
    • auffallend lavendelblaue Blüten von Juli bis September
    • etwa 30-40 cm hoch
    • bis – 23,3 Grad winterhart
  • Samt-Skabiose atropurpurea – Weinrote Skabiose
    • ein- bis zweijährige Sorte
    • dunkle, weinrote Blüten mit weißen Staubgefäßen von Juni bis September
    • etwa 40 cm hoch
    • kleineren Gruppen 3-5 Pflanzen kommt sie besonders gut zur Geltung
  • Skabiosa caucasica ‚Perfecta Alba‘ – Garten-Skabiose
    • leuchtend weißen Blüten von Juli bis September
    • Wuchshöhe von 70-80 cm
    • bis – 34,5 Grad absolut winterhart
  • Skabiosa ochroleuca ‚Moon Dance‘ – Gelbe Skabiose
    • Dauerblüher, von Juli bis September hellgelbe Blüten
    • Wuchshöhe etwa 40 cm
    • Kombiniert mit Federgräsern setzt sie besondere Akzente
    • bis – 23,4 Grad winterhart
  • Scabiosa columbaria „Pink Mist“
    • 30-40 cm hoch wachsende Sorte
    • entwickelt besonders wirkungsvolle rosafarbene Blüten
    • erscheinen nach milden Wintern bereits im März, ansonsten von Juli bis Oktober
    • abgeblühtes regelmäßig entfernen, dann bringt sie bis zum Wintereinbruch immer neue Blüten hervor
    • bis – 23,4 Grad winterhart
  • Scabiosa canescens Scabiosa canescens – Duft- oder Orchideenskabiose
    • hellblaue Blüten versprühen starken Duft
    • in Bayern stark gefährdet und mittlerweile eine Rarität
    • wird etwa 40 cm hoch
    • blüht von Juli bis September
    • winterhart bis – 23,4 Grad
  • Scabiosa caucasica ‚Perfecta‘ – Große-Skabiose
    • 60-80 cm große, sommergrüne Staude
    • blüht von Juli bis September violettblau
    • farbenfrohe, scheibenförmige Blüten bilden Kontrast zu graugrünen Laub
    • eignet sich zur Einzelpflanzung und zur Pflanzung in Gruppen von 3-5 Pflanzen
    • bis – 34 Grad winterhart
  • Gefüllte Skabiose ‚Blue Diamonds‘
    • besonders reich blühende Sorte
    • vom Frühjahr bis weit in den Herbst hinein leuchtend blaue, gefüllte Blüten
    • Wuchshöhe von etwa 20 cm relativ niedrig
    • eignet sie sich gut für Steingärten und Blumenkästen

Krankheiten und Schädlinge

Gegenüber Krankheiten und Schädlingen sind die Skabiosen relativ unempfindlich. Das Einzige, was ihnen wirklich gefährlich werden könnte, ist Staunässe. Die führt dazu, dass die Wurzeln faulen und schlimmstenfalls die Pflanze komplett eingeht. Pflanzen, die aussehen, als würden sie verwelken, können unter Umständen von Fäulnis betroffen sein.

Bei Verdacht sollte man die Pflanze vorsichtig ausgraben und falls es sich um Fäulnis handelt und diese sich noch im Anfangsstadium befindet, die Wurzeln radikal zurückschneiden, den Boden an der Pflanzstelle falls erforderlich erneuern und die Skabiose wieder einpflanzen. Ist der Boden dort allgemein zu feucht, kann man evtl. eine Drainage in das Pflanzloch einbringen oder wenn möglich einen geeigneteren Standort suchen. Ist die Fäulnis bereits zu weit fortgeschritten, ist die Pflanze in der Regel nicht mehr zu retten.

Fazit
Skabiosen sind einjährige, meist jedoch mehrjährige, sehr dekorative Pflanzen, die sich sowohl für eine Pflanzung im Garten, beispielsweise in kleinen Tuffs von 3-5 Pflanzen, aber auch für eine Kultivierung im Pflanzkübel oder einem Balkonkasten sehr gut eignen. Bei der richtigen Standortwahl sind sie in der Regel sehr pflegeleicht und auch Krankheiten oder Schädlingsbefall sind dementsprechend nicht zu befürchten. Das Einzige, was man unbedingt vermeiden sollte, ist Staunässe. Und mit dem richtigen Schnitt kann man sich vom Frühjahr bis in den Herbst hinein an einer farbenfrohen Blütenfülle erfreuen.