Gartenpflanzen Rosen

Rosenpflege im Herbst – Pflanzen & Pflege von Rosen

Rosenpflege im Herbst

Wenn die Rosen im Herbst verblüht sind, haben sie für uns „ihre Schuldigkeit“ getan. Trotzdem brauchen sie weiter ein wenig Beachtung, damit sie im nächsten Jahr möglichst gut darauf vorbereitet sind, erneut schöne Blüten in Mengen hervorzubringen. Mit der richtigen Rosenpflege im Herbst kommen Ihre Rosen gut über den Winter.

Spezielle Aufmerksamkeit im Herbst

Spezielle Aufmerksamkeit brauchen sie eigentlich nicht, denn das ist eigentlich auch der falsche Ausdruck. Sie brauchen einfach eine zielgerichtete Behandlung, abgestimmt auf die Wachstumsphase, die eine Rose im Winter durchläuft. Wie gestaltet sich das Wachstum der Rose im Winter, und was bedeutet die Winterzeit für Ihre Rose? Erst aus diesem Wissen kann sich die richtige Behandlung einer Rose vor dem Winter erschließen.

Rosen im Winter

Rosen Hochstammrose

Über den Winter geht Ihre Rose in eine Ruhepause, sie hat jetzt die Wachstumsphase hinter sich, in der sie neue Triebe, viele Blüten und aus diesen wiederum die Früchte und Samen produziert hat, aus denen die nächste Generation entstehen soll. Für uns sieht es so aus, als wenn die Rose nur in dieser Wachstumsphase „so wirklich lebt“, aber so ist es überhaupt nicht, die Winterruhe ist eine ebenso wichtige Zeit im Lebenszyklus einer Rose. In dieser Ruhephase ruht die Rose sich zunächst einmal wirklich aus, sammelt im gesamten Versorgungssystem neue Kräfte, die sie für die Wachstumsphase im nächsten Jahr dringend benötigt. Außerdem nutzt sie diese Zeit, um die in der vergangenen Saison neu angesetzten Triebe reifen zu lassen, die Zellen so kräftig zu machen, dass sie die Winterkälte unbeschadet überstehen und im nächsten Jahr so stark sind, dass sie wiederum Neuaustrieb hervorbringen können.

Aus dieser Betrachtung ergibt sich, dass Sie Ihren Rosen zunächst einmal am besten bei der Überwinterung helfen, wenn Sie ihnen die besten Chancen geben, aus ihrer Winterruhe optimalen Nutzen zu ziehen. Erstaunlicherweise funktioniert das am besten, indem Sie etwas weniger tun, als meist empfohlen wird, und den Rosen weniger Nährstoffe geben, als Sie es üblicherweise tun – es geht also weniger darum, den Rosen spezielle Aufmerksamkeit zu widmen, als im Herbst einfach (nur) das Richtige zu tun:

Wintervorbereitung von Gartenrosen

Folgende Punkte gehören zur Rosenpflege im Herbst, damit Ihre Rosen einen guten Start in den Winter bekommen und die kalte Jahreszeit nutzbringend durchleben:

  • Rosen sollten bestens versorgt in die winterliche Ruhepause gehen.
  • Das heißt nicht mehr düngen, sondern weniger: Gleich nach der Blüte werden die sommerlichen Düngegaben eingestellt.
  • Der über den Sommer gegebene Dünger enthält Nährstoffe, die das Wachstum und die Blüte fördern, was jetzt nicht mehr gewünscht ist.
  • Denn auch die letzten Triebe sollen bis zum Winter noch soweit reifen können, dass sie Kälte aushalten, und nicht weiter wachsen.
  • Deshalb sollten Ihre Rosen zu Herbstbeginn Spezialdünger erhalten, der die Reifung der Pflanzenzellen unterstützt.
  • Rosenpflege im Herbst Ein solcher Herbstdünger enthält kaum Stickstoff, der für die Wachstumsanregung und Triebbildung zuständig ist.
  • Er besteht dagegen aus einer Nährstoffmischung, die besonders viel Kalium enthält.
  • Kalium reichert sich in den Wasserspeichern der Zellen an, wodurch der Gefrierpunkt der Zellflüssigkeit herabgesetzt wird.
  • Die Rose kann also mehr Kälte vertragen, außerdem verbessert Kalium allgemein den Pflanzenstoffwechsel.
  • Auch gegen im Winter zugreifende Schädlinge ist Ihre Rose so besser gewappnet.

Wenn Sie eigentlich nicht so richtig Lust haben, sich mit der Zusammensetzung und der umweltschonenden Herstellung eines gekauften NPK-Düngers Gedanken zu machen, können Sie sich die herbstliche Düngung wesentlich einfacher machen – vorausgesetzt, Sie haben Kompost, den Sie einsetzen können. Mit diesem Kompost können Sie nämlich zwei Arbeitsgänge in einem erledigen: Sie häufeln mit ihm die Rosen an, ziehen ihnen also sozusagen den Wintermantel an und haben mit diesem „Wintermantel“ zugleich die Herbstdüngung erledigt. Die Nährstoffe aus dem Kompost werden langsam von Bodenorganismen aufgeschlossen und gelangen über den Winter mit jedem Regen genau dorthin, wo sie hinsollen, nämlich zu den tiefen Wurzeln der Rosen.

Herbstschnitt für Rosen?

Sie werden häufig lesen, dass Strauchrosen im Herbst beschnitten werden sollen. Dieser Ratschlag hat aber nur bei Problemfällen seine Berechtigung:

  • Wirklich gesunde Rosen sollten am besten im vollen Laub (mit allen Trieben) in die Winterpause gehen.
  • Wenn Sie sie nämlich nur unwesentlich zu spät beschneiden oder der Winter früher kommt, als Sie dachten, kann der Schnitt Probleme verursachen.
  • Dann kann die Rose die Schnittwunden nämlich nicht mehr ausreichend verschließen, sie ginge also mit „offenen Wunden“ in den Winter.
  • Außerdem sind die alten Triebe auch ein Winterschutz für die Rose, wenn wirklich Triebspitzen wegfrieren, sind es diese.
  • Diese Triebe werden im Frühjahr beim jährlichen Formschnitt ohnehin entfernt.
  • Rosen schneiden Jetzt sollten Sie sich also möglichst darauf beschränken, Einzeltriebe zu entfernen, die übertriebenes Wachstum entwickelt haben.
  • Im Herbst ist jedoch auch die Zeit, die Rosen noch einmal genau auf einen Schädlingsbefall zu untersuchen.
  • Wenn Sie Schädlinge finden, möchten Sie natürlich verhindern, dass deren Nester in den Triebspitzen überwintern.
  • Also wird in diesem Fall die Rose jetzt rundum um etwa ein Drittel beschnitten, um die Schädlinge zu bekämpfen.

Wichtige Rosenpflege im Herbst: Winterschutz anlegen

Brauchen Gartenrosen unbedingt Winterschutz? Kommt darauf an, z. B. auf Ihrem Wohnort und auf die Rosensorte, aber es könnte immer einmal ungewöhnlich kalt werden, und schaden kann der Winterschutz eigentlich nie:

  • Anhäufung mit Kompost ist eine nützliche Pflegemaßnahme
  • Rosen können sich an den Nährstoffen bedienen, und Winterschutz gibt das warme Fußkleid aus Kompost auch
  • Schnell handeln, wenn die Rose junge Triebe bekommen hat, voll belaubt ist, und die Temperatur plötzlich stark abfällt
    • Rose braucht einen Kronenschutz gegen kalten Wind und Wintersonne
  • Droht Bodenfrost, braucht die Wurzel eine Isolierschicht
  • frühe Frosteinbrüche sind nicht die Regel
  • Nährstoffe lagert sie in Holz und Wurzel, bevor Sie zum Winter ihre Blätter ablegt
  • Tiefe Temperaturen und Wintersonne können Ihrer Rose dann noch gefährlich werden
    • besonders wenn sie nicht durch eine Schneedecke geschützt wird
  • Rosa Rosen immer im Wurzelbereich gut mit Erde anhäufen
  • Bei temperaturempfindlichen Rosen diesen Erdhügel anschließend abgedecken
    • mit Stroh, Luftpolsterfolie oder einer Kokosmatte
  • Bei veredelten Rosen sollte Veredelungsstelle innerhalb der Isolierschicht liegen
  • Sonnenschutz im oberen Bereich schadet auch bei kahlen Ästen nicht
  • Bei längerem und starkem Frost wichtig, dass oben möglichst wenig Feuchtigkeit entweicht, sonst würde die Rose vertrocknen
  • Abdeckung sorgt im Frühjahr dafür, dass Rosen erst bei ausreichender Lichtintensität austreiben
  • bis Ende April auf den Rosen belassen, dann sind keine strengen Fröste mehr zu befürchten

Empfindliche Sonderform: Winterschutz für Rosenstämmchen

Bei den Hochstammrosen sitzt die Veredelungsstelle in einer sehr ungünstigen Höhe, sie brauchen deshalb besondere Wintervorbereitungen:

  • Rosenstämmchen im Garten sind deshalb recht empfindlich gegen Kälte, sie brauchen einen sehr guten Schutz.
  • Im Wurzelbereich reicht die gerade beschriebene Abdeckung.
  • Bei den Hochstammrosen sollte jedoch auch der Rosenstamm umhüllt werden, mitsamt der meist direkt unter der Krone liegenden Veredlungsstelle.
  • Sie können den Rosenstamm mit Kokosmatte oder Stroh einwickeln, mit Luftpolsterfolie oder mehreren Lagen Jute umhüllen.
  • Die Krone der Hochstammrose lässt sich nicht gut abdecken, kann aber mit einem Jutesack oder einer Spezialfolie eingepackt werden.
  • Sehr junge Rosenstämmchen mit ausnehmend biegsamen Stämmen werden flach auf die Erde gelegt.
  • So können Sie die ganze Rose „anhäufeln“, also mit Erde bedecken, auf die dann noch eine Isolierschicht aus Mulch oder Reisig gegeben wird.

Pflanzen oder Umpflanzen

Die beste Rosenpflege im Herbst wird nur bei einer Rose Erfolg haben, die sich an ihrem Standort wohlfühlt. Das entscheiden Sie beim Pflanzen der Rose, ebenfalls ein Teil der „Rosenpflege im Herbst“, denn der Herbst ist die beste Pflanzzeit für Rosen. Wenn Sie Ihre Rose im Herbst pflanzen, wird ihr das um einiges besser bekommen als das Einpflanzen im Frühjahr oder im Sommer:

  • Im Herbst ist die Erde zwar noch sommerlich durchgewärmt, aber meist schon wieder recht gut mit Regen durchfeuchtet.
  • Das sind für Rosen und andere Gehölze optimale Bedingungen, um gut und schnell anzuwachsen.
  • Die Pflanzen bekommen so auch genügend Zeit, im Spätherbst und in den Winterwochen ohne Bodenfrost Wurzeln zu bilden.
  • Diese Wurzeln können sich bis zum nächsten Frühjahr gut in der Erde verankern.
  • Im Frühling kann die Rose ohne Verpflanzungsstress in Ruhe ihre Wasser- und Nährstoffversorgung hochfahren.
  • Sie fügt sich automatisch in den natürlichen Witterungsverlauf ein und treibt genau zur richtigen Zeit aus.
  • Rosen sind pflanzbereit, sobald sie das Wachstum zurückgefahren haben, ein Fachhändler wird Ihnen sagen, wenn Sie die Neulinge abholen können.
Rosa

Aber allein mit der richtigen Zeit zum Pflanzen ist es natürlich nicht getan: Sie müssten die Rose in eine ihr genehme Rosenerde setzen. Vor dem Einpflanzen sollte man also den Boden untersuchen und vorbereiten. Der richtige Standort ist gefragt- Besonders wenn in Ihrer Gegend viele veredelte Rosen an Schädlinge bzw. Krankheiten leiden, steht die Überlegung an, ob Sie nicht besser eine wurzelechte Rose pflanzen. Wenn Sie in einer eher unwirtlichen Klimazone leben oder in Ihrem Garten ein eher unfreundliches Mikroklima herrscht, sollten Sie auch großen Wert darauf legen, wirklich winterharte Rosen zu erwerben. Auch hier sollten Sie sich selbst über die infrage kommenden Sorten informieren und sich nicht auf die Aussage eines Händlers verlassen.

Wenn eine Rose wiederholt und trotz guter Rosenpflege im Herbst nicht mit voller Kraft in den Frühling startet oder häufig von Krankheiten oder Schädlingen heimgesucht wird, sollten Sie zunächst überprüfen, ob Sie den Standort, die Bodenverhältnisse oder sonstige Bedingungen verändern müssten. Vielleicht kann Ihre Rose durch Veränderungen am gegebenen Ort oder durch Umpflanzen gerettet werden. Vielleicht hilft aber auch nur, sich radikal von dem „Schwächling“ zu trennen. Laden Sie sich dann eine gesündere, widerstandsfähigere und für die gegebenen Verhältnisse besser geeignete Rose in Ihren Garten ein.

Fazit
Die perfekte Rosenpflege im Herbst macht wahrscheinlich weniger Arbeit, als Sie vermutet haben. Es geht eher darum, sich klarzumachen, welchen Zweck die herbstlichen Pflegemaßnahmen haben, damit Sie die Rose optimal auf die Wachstumsruhe vorbereiten können. Die Wintervorbereitung der Rosen ist nämlich alles andere als unwichtig. Von ihr hängt es letztlich ab, ob die Rose aus ihrer winterlichen Ruhepause maximalen Nutzen ziehen kann.