Gartenpflanzen Hortensie

Bauernhortensie, Gartenhortensie – Standort, Pflege und Schneiden

Hortensie

Seit einigen Jahren erlebt die Gartenhortensie jedoch eine fulminante Renaissance, denn mit ihren großen weißen, blauen, pinken oder violetten Blüten bringt sie romantischen Flair in die Landschaft. Da sie auch als Kübelpflanze eine gute Figur macht, schmückt sie häufig Terrassen, Balkone und Hauseingänge. Hohe Ansprüche hinsichtlich ihrer Pflege stellt sie nicht, sodass der ambitionierte Hobbygärtner, der die folgenden Tipps und Ratschläge beachtet, jede Menge bewundernder Blicke ernten wird für seine prächtige Gartenhortensie.

Standort

Wenn die Kombination aus Standort und Bodenqualität stimmt, fühlt sich die Bauernhortensie am wohlsten. Sie bevorzugt einen Platz im windgeschützten Halbschatten; nimmt es aber auch nicht besonders übel, wenn der Schatten überwiegt. Mit praller Mittagssonne hat sie unter Umständen ihre Probleme, allerdings nur dann, wenn sie nicht genügend gewässert wird. Der ideale Boden für eine stattlich wachsende Gartenhortensie ist frisch, nährstoffreich und humos. Je nach Sorte, bestimmt der pH-Wert der Pflanzerde die Farbe der Blüten. So ist beispielsweise ein pH-Wert von 4 erforderlich, wenn die beliebte Blaufärbung erzielt werden soll. Liegt der Wert höher, erscheinen in der Regel violette, pinke oder rote Blüten. Für Bauernhortensien mit weißen Blüten gilt das dagegen nicht.

Die richtige Pflege

Gartenhortensien sind sehr durstige Pflanzen. Daher spielt Wasser eine große Rolle bei der richtigen Pflege dieser Ziergewächse. Wer sich die folgenden Pflegehinweise zu Herzen nimmt, wird mit dekorativen Bauernhortensien belohnt:

  • Bauernhortensie reichlich gießen;
  • im Sommer morgens und abends Wasser geben;
  • Regenwasser ist besser geeignet als Leitungswasser;
  • Bildung von Staunässe unbedingt vermeiden;
  • regelmäßig mit stickstoffhaltigem Volldünger versorgen;
  • keinen Blaukorn-Dünger verwenden;
  • phosphorhaltiger Dünger verursacht Verfärbungen;
  • Bauernhortensien benötigen keinen Schnitt;
  • im ersten Jahr nach der Pflanzung mit Winterschutz versehen.

Wird die Bauernhortensie im Kübel kultiviert, ist Flüssigdünger besser geeignet, als fester Dünger. Da einige Sorten sehr schnellwüchsig sind, ist ein Umtopfen erforderlich, sobald der bisherige Pflanzkübel komplett durchwurzelt ist.

Mit einem Trick die Hortensien blau färben

Clevere Hobbygärtner wenden einen ganz speziellen Trick an, wenn sie ihre Gartenhortensien blau färben möchten bzw. die Blaufärbung intensivieren möchten. Wem rosafarbene Blüten nicht zusagen, verändert die Bodenverhältnisse so, dass sich die Blütenfarbe in ein sattes Blau verwandelt. Diese Wirkung wird erzielt durch die Gabe von Aluminiumdünger (Kalialaun). Auf diese Weise wird im Boden ein pH-Wert von 4,0 bis 4,5 erzielt, sodass die Hortensie das Aluminium besser aufnehmen kann, was zu der Blaufärbung der Blüten führt. Dieser Trick funktioniert allerdings nicht bei weißen und roten Blüten. Die beste Zeit, den Aluminiumdünger zu verabreichen, ist das Frühjahr, wenn die Bauernhortensie austreibt. Wer bereits eine blaue Hortensiensorte gepflanzt hat, kann ab dem zweiten Jahr mithilfe dieses speziellen Düngers die Farbe erhalten und intensivieren.

Bauernhortensien richtig Pflanzen erleichtert die Pflege

Bauernhortensie In der Regel werden Gartenhortensien im Container oder im Topf gekauft und im Garten bzw. im Pflanzkübel ausgepflanzt. Die beste Pflanzzeit ist das Frühjahr, sobald kein Bodenfrost mehr auftreten kann. Ist der ideale Standort gefunden, wird bereits durch den bedarfsgerechten Pflanzvorgang die spätere Pflege positiv beeinflusst. Da die Hortensien einerseits reichlich Wasser benötigen, andererseits aber keine Staunässe vertragen, ist die Bodenvorbereitung von entscheidender Bedeutung:

  1. Ein Pflanzloch wird ausgehoben, das mindestens doppelt so groß ist, wie der Wurzelballen.
  2. Der Boden des Pflanzlochs wird mit der Grabegabel gelockert, wobei sämtliche Steine und Wurzeln entfernt werden.
  3. Nun kommt eine 3 cm bis 5 cm dicke Drainageschicht in das Loch, bestehend aus Kies, Granulat oder zerkleinerten Tonscherben. Idealerweise wird darüber ein Unkrautvlies ausgebreitet.
  4. Die ausgehobene Gartenerde wird vermischt mit etwas Kompost, einigen Handvoll Hornspänen und etwas Rhododendrondünger. Von dieser Mischung kommt zunächst eine dünne Schicht über die Drainage.
  5. Die Bauernhortensie wird nun aus dem Topf oder dem Container vorsichtig herausgehoben, ohne dass die Wurzeln beschädigt werden. Der Wurzelballen wird in einen Eimer Wasser gesteckt, bis nach etwa 2 Minuten keine Luftblasen mehr aufsteigen. Erst dann kommt er in das vorbereitete Pflanzloch. Da Gartenhortensien Flachwurzler sind, ist es wichtig, dass der Wurzelballen ebenerdig eingepflanzt wird, damit genug Luft an die Wurzeln gelangt.
  6. Die Pflanzerde wird leicht festgetreten, wobei ein etwa 10 cm hoher Gießrand geformt wird, damit das Wasser stets zur Mitte läuft. Zum Schluss wird die junge Bauernhortensie noch tüchtig angegossen, damit sie gut anwachsen kann. Selbst wenn es gerade regnet, darf das Angießen nicht entfallen, denn das Wasser muss unmittelbar an den frischen Wurzelballen gelangen, ohne ihn dabei übertrieben einzuschlämmen. 

Ähnlich verläuft die Anpflanzung im Kübel, wobei auch hier auf eine Drainage nicht verzichtet werden darf, denn ein Wasser-Ablaufloch kann sehr schnell durch das Substrat verstopfen. Erfahrene Hobbygärtner achten bei der Kübelpflanzung auf einen ausreichend breiten Gießrand, damit nicht jedes Mal Wasser und Substrat überschwappen.

Bauernhortensien schneiden

Bauernhortensie Hat der Hobbygärtner die Bedürfnisse der Gartenhortensie berücksichtigt, zeigen sich ab Ende Juni die ersten Blüten und bleiben bei ausreichender Bodenfeuchtigkeit bis weit in den September hinein erhalten. Eine Besonderheit dieser Pflanzengattung ist, dass sich bereits im Spätsommer, wenn sich die Temperatur bei etwa 15° Celsius einpendelt, die Knospenansätze für die Blüte der nächsten Saison bilden. Wer jetzt zur Gartenschere greift und die Bauernhortensie zurückschneidet, beraubt sie also der Blüte für das kommende Jahr. Lediglich vertrocknete Pflanzenteile und die alten Blütenstände können entfernt werden sowie eventuell erfrorene Triebe, wenn der Winter besonders kalt ausfällt. Diese Besonderheit der Gartenhortensie hat zur Folge, dass sie im Frühjahr für Spätfröste besonders anfällig ist. In diesem Fall ist es erforderlich, dass die jungen Triebe geschützt werden, beispielsweise durch Sackleinen oder Folie. Kommt die Pflanze in die Jahre und beginnt, von unten her zu verkahlen, ist ein Verjüngungsschnitt angeraten. Dabei wird die Gartenhortensie bis auf zwei nach außenstehenden Augen zurückgeschnitten. Im darauf folgenden Jahr fällt dann zwar die Blüte aus; die Chancen stehen aber gut, dass im zweiten Jahr nach dem Verjüngungsschnitt eine frische, junge Blüte von unten her wieder erscheint.

Überwintern

Gartenhortensien sind nicht bedingungslos winterhart. Als Kübelpflanze sollten sie daher die kalte Jahreszeit in einem frostfreien Raum verbringen bei einer Temperatur, die leicht über 0° Celsius liegt. Sie werfen zwar ihr Laub vollständig ab, benötigen aber während des Winters trotzdem ab und zu eine kleine Dosis Wasser, damit die bereits angelegten Knospen nicht vollständig vertrocknen. Wichtig ist, das abgefallene Laub sogleich zu entfernen, damit sich keine Fäulnis bilden kann. Bauernhortensien im Gartenbeet sollten mit einer Laubschicht vor zu starker Kälte geschützt werden, vor allem im ersten Jahr. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, schützt sie mit Sackleinen oder umwickelt sie mit luftdurchlässigem Vlies. Unter luftdichter Folie würden sie ersticken.

Vermehren

Hortensie Die effektivste Methode der Vermehrung der Bauernhortensie erfolgt mithilfe von Kopfstecklingen. Wie der Name schon sagt, werden diese Stecklinge als Triebspitzen im Juni oder Juli abgeschnitten in einer Länge von 10 cm bis 15 cm einschließlich der Blätter, aber ohne Knospen. Diese Stecklinge werden in nährstoffarmes Substrat gesteckt, wo sie innerhalb weniger Wochen Wurzeln bilden. Werden die bestehenden Blätter um die Hälfte gekürzt, fördert dies die Wurzelbildung, denn der Trieb benötigt weniger Energie, um die Blätter zu versorgen. Das Substrat wird während des Vorgangs permanent leicht feucht gehalten und idealerweise mit einer Folie abgedeckt, die ab und zu kurz gelüftet wird, damit sich kein Schimmel bildet. Sobald die Stecklinge Wurzeln gebildet haben, werden sie im September einzeln in einen größeren Topf umgepflanzt, wo sie sich bis zum nächsten Frühjahr entwickeln können.

Beliebte Sorten der Bauernhortensie

Alpenglühen

  • kugelrunde Blüten Juli bis September
  • Wuchshöhe bis 150 cm
  • herrliches karmesinrot
  • schnell wachsend
  • winterhart
  • hält stärkerem Wind stand

Endless Summer

  • rosa-blaue Blüten
  • Blütezeit Mai bis Oktober
  • Wuchshöhe bis 130 cm
  • blüht auch am diesjährigen Trieb
  • bedingt winterhart

Masja

  • rote Blütenbälle
  • dichtbuschiger Wuchs
  • Wuchshöhe bis 130 cm
  • blüht Juni bis September
  • winterhart
  • Blüten gut geeignet zum Trocknen

Tovelit

  • Bauernhortensie runde, rosafarbene Blütendolden
  • kleiner und kompakter Wuchs
  • Wuchshöhe bis 80 cm
  • kälteresistent
  • sehr dichter Blütenstand

Endless Summer The Bride

  • ein Traum in Weiß
  • gelungene Neuzüchtung
  • verzeiht auch Schnittfehler
  • Wuchshöhe bis 80 cm
  • bedingt winterhart

Mathilde Gütges

  • tiefblaue Blüten
  • Blütezeit Juni bis September
  • dichter, kompakter Wuchs
  • Wuchshöhe 100 cm bis 130 cm
  • winterhart

Züchter in ganz Deutschland sind mit Feuereifer dabei, immer neue Sorten der Gartenhortensie hervorzuzaubern, die mit intensiven Farbtönen alle Blicke auf sich ziehen.

Langlebige Schnittblumen oder dekorative Trockenblumen

Wenn sich ab der zweiten Augusthälfte das Ende der Blütenpracht nähert, kann die Freude an diesen üppigen Zierpflanzen noch um Wochen verlängert werden. Dies geschieht ganz einfach, indem sie als Schnittblumen ins Haus geholt werden. Der Zeitpunkt des Schnitts ist dabei der entscheidende Faktor, denn nur wenn die Gartenhortensie ihre volle Kraft entwickelt hat, ist sie reif für die Vase. Die Festigkeit der Blüten ist fühlbar. Wer im Juli mit der Hand in die Blütenbälle greift, fühlt, wie weich und zart sie noch sind. Dieser Zustand ändert sich im Laufe des August. Wer dann in sie hineingreift, spürt eine Festigkeit, die vorher noch nicht vorhanden war. Dann ist die Gartenhortensie soweit, ins Haus geholt zu werden. Der Stiel sollte möglichst schräg geschnitten werden, damit er genug Wasser aufnehmen kann. Es schadet auch nicht, ihn zusätzlich etwas zu spalten. Damit die Blütenfülle lange hält, ist es wichtig, das Wasser in der Vase regelmäßig zu erneuern. Bauernhortensien eignen sich darüber hinaus ausgezeichnet als Trockenblumen. Zu diesem Zweck werden sie dann, wenn sie noch in voller Blüte stehen, zu einem Strauß locker zusammengebunden. In dieser Form werden sie kopfüber in einen trockenen, dunklen Raum gehängt, bis sie vollkommen trocken sind.

Fazit
Längst haben sie die Aufmerksamkeit der begeisterten Hobbygärtner wieder errungen, denn ganz zu Unrecht waren sie in Vergessenheit geraten. Bauernhortensien bereichern den Garten, die Terrasse und den Balkon mit ihren üppigen Blütenbällen in zauberhaften Farben. Stimmen Standort und Bodenqualität und erhalten sie genügend Wasser, sind ihre wichtigsten Bedürfnisse auch schon erfüllt, damit sie wachsen und gedeihen. Mit der Gartenschere sollte der Hobbygärtner ihnen jedoch möglichst nicht zu Leibe rücken, denn sie bereiten bereits im Vorjahr die Blüten der kommenden Saison in ihren Trieben vor. Die meisten Sorten der Bauernhortensie sind zwar durchaus winterhart; ein wenig Schutz sollte ihnen trotzdem gewährt werden. Wer sie zur rechten Zeit als Schnittblumen ins Haus holt, hat noch viele Wochen lang seine Freude an ihren bunten Blüten, wenn draußen schon längst der Herbst Einzug gehalten hat.