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Säulenzypresse, Mittelmeerzypresse – Pflanzen, Pflege und Schneiden

Säulenzypresse

Die Mittelmeerzypresse, auch treffend Säulenzypresse genannt, ist ein immergrüner Baum, der als Ziergehölz in vielen Gärten und Parks zu finden. Insbesondere im Mittelmeerraum säumen lange Reihen aus Mittelmeerzypressen die Alleen und Straßen. Der Baum erreicht nach etwa 10 Jahren Höhen bis zu 6m. Ausgewachsene Prachtexemplare strecken sich bis zu 35m gen Himmel, bei einem Brustdurchmesser von 1 m. Das recht anspruchslose Nadelgehölz ist als Solitärgewächs genauso beliebt, wie als Hecke. Im Erwachsenenalter ist die Mittelmeerzypresse sogar winterhart bis -20° Celsius.

Säulenzypresse pflanzen

Die beste Zeit, um die Säulenzypresse zu pflanzen, ist das zeitige Frühjahr, sobald der Frost aus dem Boden gezogen ist. So gibt der Hobbygärtner dem Baum genügend Zeit, bis zum Winter kräftige Wurzeln zu bilden und Wasser zu speichern. Der ideale Standort für die Mittelmeerzypresse liegt sonnig bis halbschattig.

Substrat

Die optimale Pflanzerde ist tonhaltig und nicht zu feucht. Aber auch in Kalk- und Mergelböden wächst die Mittelmeerzypresse schnell heran. Bevor der Baum eingepflanzt wird, ist es ratsam, einen Bodentest vorzunehmen. Liegt der pH-Wert bei 5-6, spricht nichts mehr gegen die Standortwahl. Ist geplant, mehrere dieser Bäume nebeneinander zu pflanzen, sollte der Abstand zueinander bei 80 cm bis 100 cm liegen. Da der Säulenzypresse Hitze nicht viel ausmacht, solange der Boden feucht ist, raten Experten, die Erde nach dem Pflanzen mit einer Schicht Rindenmulch abzudecken. Dann hat auch der Wind keine Chance, die Erde auszutrocknen und der Zypresse die lebenswichtige Feuchtigkeit zu entziehen. Folgende Tipps helfen, die Säulenzypresse richtig zu pflanzen:

  • Säulenzypresse am gewählten Standort das Pflanzloch markieren
  • das Loch ist doppelt so groß, wie der Wurzelballen
  • Pflanzloch ausheben
  • Sohle des Lochs mit der Harke lockern
  • eine dünne Drainageschicht einfügen
  • ausgehobene Erde mit Kompost mischen
  • einige Handvoll Hornspäne hinzufügen
  • evtl. einen Stützpfahl in den Boden schlagen
  • Baum ins Pflanzloch stellen
  • Erde auffüllen und vorsichtig antreten
  • Baum und Stützpfahl mit Kokosseil verbinden
  • den Baum gut angießen
  • die Pflanzfläche mit Rindenmulch abdecken

Wer der jungen Säulenzypresse mithilfe eines Stützpfahls mehr Standsicherheit verleihen möchte, sollte darauf achten, dass beide Teile genau geradestehen und der Baum durch das Anbinden nicht schräg gezogen wird. Die empfohlene Drainageschicht dient als Vorbeugung gegen Staunässe. Sie kann aus Kies, Granulat oder Tonscherben bestehen.

Pflege der Mittelmeerzypresse

Für die richtige Pflege der Säulenzypresse sind nur wenige Hinweise zu beachten; allerdings sind diese entscheidend für ein gesundes und prächtiges Wachstum:

  • regelmäßig gut gießen;
  • auch im Winter mit genügend Wasser versorgen;
  • im ersten Standjahr nicht düngen;
  • eine Gabe von Langzeitdünger im Mai genügt;
  • der Dünger wird mit der Harke eingearbeitet;
  • alternativ alle 14 Tage Koniferendünger verabreichen;
  • bei braunen Nadeln Bittersalz anwenden;
  • regelmäßig auf Krankheiten und Schädlinge untersuchen.

Wird die Säulenzypresse zunächst im Kübel herangezogen, ist auch in diesem Fall zu beachten, dass sie ausreichend Wasser erhält, ohne dass sich Staunässe bilden kann. Sobald der Baum die Höhe von 1 m erreicht hat, kann er im Freigelände eingepflanzt werden.

Schneiden

Mittelmeerzypresse Ihre säulenartige Wuchsform bildet die Mittelmeerzypresse von Natur aus. Da sie einen Schnitt problemlos verträgt, kann der Hobbygärtner ihr eine individuelle Form verleihen. Dies ist vor allen Dingen dann ratsam, wenn die Bäume eine Hecke bilden sollen. Es spricht nichts gegen einen turnusmäßigen Rück- bzw. Formschnitt im Frühjahr oder im Herbst. Das Schneiden unterstützt das gesunde Wachstum und verhindert gleichzeitig, dass die Äste von innen her verkahlen. Bei dieser Gelegenheit werden auch vertrocknete Stellen beseitigt.

Die Witterung sollte warm, trocken und trüb sein. Idealerweise beginnt der Hobbygärtner in den frühen Morgenstunden mit dem Schnitt, weil dann die Gefahr am geringsten ist, dass die Sonne die Schnittstellen austrocknet. Die Säulenzypresse wird ausschließlich über die Äste gestutzt und nicht über den Rumpf. Die natürliche Wuchsform dieses Baumes bleibt dabei erhalten. Die Spitze der Zypresse möglichst nicht kappen, höchstens vorsichtig beischneiden. Die Arbeit beginnt mit der Heckenschere und erhält ihren Feinschliff mit der Grasschere. Sollte einmal ein Radikalschnitt erforderlich sein, ist es besser, diesen über mehrere Wachstumsperioden verteilt auszuführen.

Krankheiten und Schädlinge

Zur sorgfältigen Pflege gehört eine regelmäßige Kontrolle der Mittelmeerzypresse auf den Befall von Krankheiten und Schädlingen. Folgende Probleme können auftreten:

Borkenkäfer
Zu erkennen ist der Befall mit Borkenkäfern, wenn sich an den Bäumen ab April Bohrmehl zeigt. Nach der Winterstarre der Käfer, die von November bis März andauert, beginnt die Brutentwicklung ab einer Temperatur von 10° Celsius. Reichen die natürlichen Feinde des Borkenkäfers nicht aus, wie Schlupfwespen oder Spechte, kann die Entfernung der Rinde in Erwägung gezogen werden, insbesondere bei jungen Zypressen. Kommt der Befall auf diese Weise nicht unter Kontrolle, können die Bäume nur noch gefällt werden und möglichst weit entfernt entsorgt werden. Der Einsatz von Lockstofffallen ist problematisch zu sehen, weil auf diese Weise eine Konzentration der Borkenkäfer ausgelöst werden kann, die das Drama noch verschlimmert. Insektizide für den Einsatz im privaten Garten sind nicht erlaubt.

Baumläuse
Diese Schädlinge zählen zur Familie der Blattläuse. Sie kommen in verschiedenen Färbungen vor, von Schwarz über Grün bis Grau und saugen den Zellsaft aus den Bäumen. Treten Baumläuse auf, ist schnelles Handeln erforderlich.

Verschiedene biologische Bekämpfungsmethoden haben sich mittlerweile bewährt. So ist der Ohrenkneifer ein natürlicher Feind der Baumläuse. Wer ihm einen Unterschlupf bietet in Form eines mit Holzwolle gefüllten Blumentopfes, lädt die nützlichen Tierchen zum Verweilen ein. In der Nacht ziehen sie dann los und machen Jagd auf die Baumläuse.

Hilfreich ist das Einsprühen der Säulenzypresse mit einer Schmierseifenlösung. Hierzu wird 1 Liter Wasser mit einem Esslöffel reiner Kali-Seife und einem Esslöffel Spiritus vermischt und auf dem befallenen Baum versprüht. Gute Erfahrungen wurden verzeichnet bei der Anwendung von Tabakjauche. Einige Tabakblätter werden in Wasser eingeweicht, nach ein paar Tagen abgeseiht und auf den Baum gesprüht. Wird eine Säulenzypresse mit Niemöl eingesprüht, vergeht den Blattläusen im wahrsten Sinne des Wortes der Appetit und sie lassen den Baum ab sofort in Ruhe.

Miniermotte
Beginnt die Mittelmeerzypresse damit, sich zu verfärben, ist nicht selten die Miniermotte schuld daran. Dieser Schädling ähnelt einem kleinen Schmetterling, verfügt über einen langen Saugrüssel und lange Antennen. Die Miniermotte tötet die Säulenzypresse zwar nicht ab, schwächt sie allerdings so sehr, dass sie anfällig wird für andere Krankheiten und Schädlinge. Biologische Mittel gegen die Miniermotte sind Schlupfwespen, die im Fachhandel zu erwerben sind. Diese vertilgen die Larven des Schädlings. Was beim Befall mit Borkenkäfern als problematisch angesehen wird, kann im Kampf gegen die Miniermotte die Rettung sein, und zwar die Lockstofffalle. Dabei wird ein mit Wasser und Spülmittel gefülltes Gefäß am Baum aufgehängt, die Motten fliegen hinein und ertrinken.

Zypressenkrebs
Wie bereits der Name signalisiert, handelt es sich um eine sehr ernsthafte Erkrankung der Mittelmeerzypresse, die durch einen Pilzbefall ausgelöst wird. Zuerst verfärben sich die Zweige Gelb und Rot; dann vertrocknen sie. In einer späteren Phase zeigen sich weitere Symptome, wie die Verfärbung und das Aufbrechen der Rinde. Der Pilz verbreitet sich vorzugsweise durch Wind und Regen, wobei Wunden an den Bäumen besonders gefährdet sind. Befallene Teile der Säulenzypresse werden sogleich beseitigt und die Schnittwunden mit Benzimidazolen behandelt. Sehr wichtig ist die anschließende Desinfektion sämtlicher Arbeitsgeräte mit Alkohol.

Überwintern

Die Säulenzypresse ist zwar äußerst robust und verträgt vor allem im Erwachsenenalter auch sehr gut frostige Temperaturen bis -20° Celsius; trotzdem ist Vorsicht geboten. Nicht alle Sorten der Mittelmeerzypresse nehmen einen langen, frostigen Winter schadlos hin.

Zypresse Der vorausschauende Hobbygärtner sorgt daher für einen Winterschutz in Form von Jute- oder Baumwollsäcken, die über die Bäume gestülpt werden oder um sie herum gewickelt werden, vor allem wenn sie zwischen 1 und 5 Jahre alt sind. Folie ist als Winterschutz nicht geeignet, weil die Pflanze dann kaum noch atmen kann.

Im Gegensatz zu vielen anderen Gewächsen des Gartens, benötigt die Mittelmeerzypresse auch im Winter genügend Wasser. Am besten wird sie während frostfreier Perioden gegossen. Die Bedeutung der Wasserversorgung der Säulenzypresse das ganze Jahr hindurch kann nicht deutlich genug hervorgehoben werden, denn eine Unterversorgung verursacht nicht nur hässliche Verfärbungen, sondern öffnet auch Krankheiten und Pilzen Tür und Tor.

Junge Mittelmeerzypressen, die die ersten Jahre ihres Daseins als Kübelpflanze verbringen, kommen während des Winters am besten in einen frostfreien Raum. Bei dieser Form der Überwinterung darf das Gießen ebenfalls nicht vergessen werden. Auf eine gute Durchlüftung des Raumes ist zu achten, damit sich kein Schimmel oder Pilzbefall breitmachen kann.

Vermehrung durch Samen und Stecklinge

Wer die Mittelmeerzypresse vermehren möchte, hat die Wahl. Die Aussaat frischer Samen verspricht genauso gutes Gelingen, wie die Vermehrung durch Stecklinge.

Die beste Zeit für die Anzucht der Stecklinge ist das Winterhalbjahr, denn dann sind die infrage kommenden Ableger genügend ausgereift. Gute Anzuchterde ist nährstoffarm, gut durchlässig und keimfrei. Das Sterilisieren erfolgt ganz einfach im heimischen Backofen bei 200° oder in der Mikrowelle. Die Seitentriebe werden nicht abgeschnitten, sondern abgerissen. Das hat den Vorteil, dass sich am Steckling noch Holzreste befinden, die das Verwurzeln beschleunigen. Die Blätter werden auf die Hälfte gekürzt, damit der Steckling nicht seine Energie in deren Versorgung steckt, sondern in das Wurzelwachstum. Das Anzuchtgefäß mit dem Steckling wird entweder in ein kleines Gewächshaus gestellt oder mit einer Plastiktüte abgedeckt, um eine ausreichende Luftfeuchtigkeit zu erhalten. Dann muss geduldig abgewartet werden, bis sich die Wurzeln bilden, was mehrere Wochen dauern kann. Zwischendurch wird immer einmal kurz gelüftet, damit sich kein Schimmel bilden kann.

Bei der Vermehrung durch Samen werden diese etwa 1 cm tief in die Anzuchterde gesteckt und ebenfalls feucht und warm gehalten, bis sie keimen und pikiert werden können.

Fazit
Die immergrüne Mittelmeerzypresse erfreut sich zunehmender Beliebtheit in deutschen Gärten. Das ist kaum verwunderlich angesichts der anspruchslosen Pflege. Stimmen der Standort und die Bodenbeschaffenheit, benötigt der schlank wachsende Baum im Grunde nur noch genügend Wasser, um seine ganze Schönheit zu entfalten. Junge Mittelmeerzypressen können zudem ausgezeichnet im Kübel kultiviert werden und dienen der attraktiven Dekoration von Terrasse und Balkon. Wer möchte, kann die Säulenzypresse so zurechtschneiden, wie es gefällt. Daher sind die vielen Vorgärten kleine Kunstwerke zu bewundern, geschnitten aus Säulenzypressen. Von Natur aus reckt sie sich schnurgerade in den Himmel und erreicht nach 10 Jahren bereits Höhen von 6 Metern und mehr. Bei älteren Exemplaren wurden schon Höhen von bis zu 35 Metern gemessen.