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Kornelkirsche – Pflanzen, Pflege und Schneiden als Hecke

Kornelkirsche

Die Kornelkirsche ist ein weit verbreiteter Strauch, eher selten ein Baum, der von Hobbygärtnern aufgrund einer Fülle von Vorteilen sehr geschätzt wird. Bereits im zeitigen Frühjahr, zumeist noch vor den Forsythien, kündigen die zahlreichen goldgelben Blüten den herannahenden Frühling an. Dabei bilden sie einen attraktiven Kontrast zu den sattgrünen, leicht glänzenden Blättern, die etwas später erscheinen. Im Herbst erfreut der Strauch den Betrachter mit einem bunten Laub, das erst spät im Jahr zu Boden fällt. Die glänzenden, roten Kornelkirschen sind zwischen Ende August und Anfang Oktober reif und schmecken zuckersüß, wenn man sie nicht zu früh erntet. Die genügsame Kornelkirsche wird bei guter Pflege 100 Jahre und älter, wobei sie im Alter von 25 Jahren etwa 4 Meter hoch ist. Dank der ausgesprochen harten Holzqualität kann die Kornelkirsche so schnell nichts erschüttern, weshalb sie häufig als formschöne Hecke kultiviert wird.

Pflanzen

Die Kornelkirsche ist ein ausgeprägter Herzwurzler. Das bedeutet, dass ihr Wurzelsystem einer Halbkugel ähnelt und von mehreren verholzten Hauptwurzeln bestimmt wird, die nahezu senkrecht in den Boden wachsen, wobei gleichzeitig strahlenförmig diagonal zahlreiche weitere Verwurzelungen entstehen. Das Ergebnis ist eine besondere Standfestigkeit des Strauches. Die Kornelkirsche wird daher auch nicht mit einem Wurzelballen angeboten, sondern als Containerpflanze oder wurzelnackt, wobei eine Höhe von 100 cm bis 150 cm bei der Anschaffung ideal ist.

  • junge Kornelkirsche beste Pflanzzeit im Herbst, weil den Wurzeln in dem noch warmen Boden genügend Zeit zur Verfügung steht, um bis zum Winter anzuwachsen
  • Hinsichtlich der Standortbedingungen nicht besonders wählerisch
    • sonnig bis halbschattig
    • gedeiht auch in einem eher trockenen und leicht kalkhaltigen Boden
    • kommt nicht mit Staunässe zurecht
  • Pflanzloch sollte etwa doppelt so umfangreich sein, wie das Wurzelwerk
  • Wurde dieser wurzelnackt erworben, werden die Wurzeltriebe um ein Drittel gekürzt
  • bei Containerware lediglich beschädigte Triebe abschneiden

Herrscht am gewählten Standort eine vornehmlich feuchte Bodenbeschaffenheit vor, ist es ratsam, auf dem aufgelockerten Boden des Pflanzlochs eine Drainage auszubreiten aus kleinen Steinen, zerstoßenen Tonscherben oder Blähton. Im Rahmen der Pflanzung des Strauches wird der Pflanzerde idealerweise ein Teil gut verrotteter Gartenkompost beigemischt sowie mehrere Handvoll Hornspäne. Während der Pflanzung eines wurzelnackten Strauches, wird dieser immer wieder kräftig geschüttelt, damit sich die Erde gut zwischen dem Wurzelwerk verteilen kann. Erfahrene Hobbygärtner pflanzen den Strauch nur so tief, wie er auch in der Baumschule stand. Zu erkennen ist dies an der bräunlichen Verfärbung am Wurzelhals. Zum Schluss wird die Erde noch festgetreten und der Strauch gut angegossen. Strebt der Gartenfreund mit der Kornelkirsche eine freiwachsende Hecke an, werden pro laufendem Meter 2 bis 3 Pflanzen benötigt. Die unmittelbare Nachbarschaft zu Birken und Ahorn sollte vermieden werden, weil deren dominante Wurzelbildung die Kornelkirsche früher oder später gnadenlos unterdrückt.

Pflege

Die genügsame Kornelkirsche bedarf kaum der Pflege:

  • Blüten von Cornus mas im Frühjahr mit Kompost düngen
  • Mulchdecke schützt vor Verdunstung
  • bei Trockenheit reichlich gießen
  • Laub im Herbst liegen lassen
  • Winterschutz nicht erforderlich
  • Rückschnitt nur wenn gewünscht
  • in der Nähe kein Streusalz anwenden

Der robuste Strauch ist weitgehend resistent gegen Krankheiten und Schädlinge. Wird allerdings im Winter in seiner Nähe Streusalz ausgebracht, kann dies selbst noch nach vielen Jahren zu erheblichen Schäden an den Blättern, Blüten und Trieben führen.

Hinweis: Oft wird angenommen die Kornelkirsche sei giftig - doch das ist sie nicht.

Schneiden als Hecke

Da die Kornelkirsche bemerkenswert schnittverträglich ist, hat sie sich in zahlreichen Gärten und Parks als blühende Hecke sowie als Sicht- und Windschutz bewährt. Im Sommer spenden Hecken einem Sitzplatz im Garten zudem angenehmen Schatten. Umweltbewusste Gartenfreunde pflanzen eine Hecke aus Kornelkirschen ebenfalls im Hinblick auf ihren ökologischen Wert. Bietet sie doch zahlreichen Tier- und Pflanzenarten einen heiß begehrten Rückzugsort, dient Vögeln als Kinderstube für den Nachwuchs und Igeln, Eichhörnchen und Siebenschläfern als Refugium. Angesichts der Bedeutung einer Hecke aus Kornelkirschen und der zu erwartenden Lebensdauer von bis zu 100 Jahren, ist es zweifellos lohnenswert, etwas Zeit in die genaue Planung zu investieren. Hat sich der Gartenfreund für eine geschnittene Hecke entschieden, zählt die Kornelkirsche zu den unbestreitbaren Favoriten, denn nur wenige blühende Sträucher sind ähnlich schnittverträglich.

Schnitt einer freiwachsenden Hecke

Dürlitze Früchte

Eine freiwachsende Hecke aus Kornelkirschen muss man regelmäßig schneiden, um ihre Blühfreudigkeit zu unterstützen. Gleichzeitig wirkt diese Maßnahme vorbeugend gegen Überalterung:

  • abgestorbene Triebe entfernen
  • zu lange Triebe kürzen
  • alte Zweige an der Basis abschneiden

Da die Blüten der Kornelkirsche am alten Holz entstehen, die Knospen also bereits im Vorjahr angelegt wurden, erfolgt das Schneiden gleich nach der Blüte. So erhält die Pflanze ausreichend Zeit, neu auszutreiben und die Knospen für die nächste Saison zu bilden.

Verjüngungsschnitt einer freiwachsenden Hecke

Wird die Hecke nicht regelmäßig geschnitten oder nimmt eine zu wuchtige Form an und beginnt, von unten her zu verkahlen, sorgt ein Verjüngungsschnitt für Abhilfe. In diesem Fall werden radikal alle alten und schwachen Zweige bis 20 cm über dem Boden abgesägt. Junge, kräftige Bodentriebe werden von dieser Maßnahme verschont, weil sie eine zügige Regeneration der Sträucher unterstützen. Der Verjüngungsschnitt wird ausschließlich im Winter ausgeführt, weil selbst ein so robuster Strauch, wie die Kornelkirsche diesen nicht verträgt, wenn sie im Saft steht. Im darauffolgenden Jahr fällt die Blüte zwar weitgehend aus; es bilden sich jedoch zahlreiche neue, gesunde und kräftige Triebe. Werden diese gezielt ausgelichtet, die schwächeren Zweige entfernt und die zu langen Triebe gekürzt, stehen die Chancen gut, dass im übernächsten Jahr nach dem Verjüngungsschnitt die Kornelkirschenhecke im alten Glanz erstrahlt.

Erziehungsschnitt einer Kornelkirschenhecke

Steht bereits bei an Pflanzung der Kornelkirschen fest, dass daraus eine Schnitthecke entstehen soll, macht der Gartenfreund beim Kauf der Sträucher in der Baumschule darauf aufmerksam. In professionell geführten Baumschulen sind in der Regel speziell angezogene Kornelkirschen erhältlich, die bereits während der Anzucht des öfteren gestutzt wurden und daher zu diesem frühen Zeitpunkt schon sehr dicht gewachsen sind.

Kornelkirsche unreif

Sind die Sträucher im Garten angepflanzt, werden sie in der Zeit, bis sie ihre gewünschte Höhe erreicht haben, ein- bis zweimal jährlich geschnitten. Dabei werden die Neutriebe zwar eingekürzt, aber nicht restlos entfernt. Sollten Vögel in der Hecke nisten, wird in diesem Zeitraum auf einen Schnitt verzichtet. Geübte Hobbygärtner achten darauf, dass die Form der Hecke sich nach oben hin verjüngt. Auf diese Weise wird verhindert, dass die Sträucher aufgrund von Lichtmangel von unten her verkahlen. Eine Neigung von 5 % bis 10 % genügt, um diesen Anforderungen zu genügen. Zur Verdeutlichung ein Beispiel:

  • Höhe der Hecke: 2 m
  • Breite der Hecke an der Basis: 1 m
  • Kronenbreite bei 5 % Neigung: 0,80 m

Zur Orientierung werden an den Enden der Hecke Stäbe aufgestellt, zwischen denen rechts und links helle Schnüre oder Drähte gespannt sind.

Beliebte Züchtungen und Sorten

Im Folgenden werden einige der beliebtesten Sorten der Kornelkirsche vorgestellt:

Jolico

  • klassische Sorte mit gelben Blüten
  • große, rote Früchte
  • Wuchshöhe bis 500 cm
  • Wuchsbreite bis 300 cm
  • hoher Vitamin-C Gehalt
  • Ernte bereits ab August möglich

Alba

  • fast weiße Früchte
  • schwachwüchsige Sorte
  • Wuchshöhe maximal 500 cm
  • Ernte im September und Oktober

Elegantissima

  • Kornelkirsche gelb-grünes Laub
  • gelbe Früchte
  • Wuchshöhe 200 cm bis 300 cm
  • ausgesprochen trockenheitsresistent

Devin

  • slawische Sorte
  • tiefgelbe Blüten im März
  • mittelgroße, tiefrote Früchte
  • Ernte ab Oktober
  • Wuchshöhe bis 450 cm

Jantarnyi

  • ukrainische Sorte
  • sehr robust
  • zahlreiche gelbe Früchte
  • hoher Zuckergehalt
  • Ernte ab September
  • breite, kegelförmige Krone

Kasanlaker

  • viele gelbe Blüten
  • hellrote, große Früchte
  • Wuchshöhe bis 700 cm
  • Wuchsbreite 400 cm bis 700 cm

Macrocarpa

  • besonders große rote Früchte
  • Wuchshöhe bis 600 cm
  • Breite 300 cm bis 600 cm
  • reich tragend

Happy Face

  • Zweig der Kornelkirsche weiß umrandete Blätter
  • neue Sorte
  • große Früchte mit kleinen Kernen
  • Blütezeit ab Februar
  • viele gelbe Blüten
  • Wuchshöhe bis 600 cm

Shan

  • bildet die größten Knospen
  • viele kirschgroße Früchte
  • Knospen sind eine beliebte Salatbeigabe

Variegata

  • kleinwüchsig bis 400 cm
  • viele kleine, leuchtend rote Früchte
  • ausgesprochen dekorative Sorte

Schönbrunner Gourmetdirndl

  • Blüte Februar, März und April
  • Knospen können in die Pfanne
  • zuckersüße Früchte ab August
  • idealer Heckenstrauch

Sämtliche Sorten der Kornelkirsche bieten die perfekten Zweige für den Barbaratag, dem 4. Dezember. Werden sie an diesem Tag geschnitten und in die Vase gestellt, tragen sie zu Weihnachten eine schöne, gelbe Blütentracht.

Vermehren

Cornus mas

Die Kornelkirsche lässt sich problemlos vermehren durch Stecklinge. Die beste Zeit, die 20 cm langen Stecklinge von der Mutterpflanze abzuschneiden ist während der Saftruhe von November bis Januar. Ist der Boden dann nicht gefroren, werden die Stecklinge bis zur Hälfte in die Erde gesteckt. Andernfalls kommt der abgetrennt Trieb senkrecht in einen Eimer voll leicht feuchtem Sand und verbringt die Zeit bis zum Frühjahr in einem frostsicheren Raum, wie beispielsweise der Garage. Sobald im Frühjahr der Frost aus dem Boden gezogen ist, wird der Steckling umgesetzt in ein Vermehrungsbeet, wo er in den kommenden 2 bis 3 Jahren ein kräftiges Wurzelsystem bildet, bis er an seinem endgültigen Standort eingepflanzt werden kann.

Eine Alternative zur Stecklingsvermehrung stellt die Methode durch Absenker dar. Diese hat den Vorteil, dass der Trieb eine lange Zeit noch mit der Mutterpflanze verbunden bleibt und von ihr versorgt wird. Hierzu wird neben dem Kornelkirschenstrauch der Boden aufgelockert und darin eine Rinne gezogen. Ein geeigneter Trieb wird in diese Rinne gezogen, mit Erde bedeckt und mit Steinen beschwert. Alternativ dienen die Heringe eines Campingzeltes als Befestigung. Das obere Ende des Triebes muss noch aus der Erde herausschauen und wird an einem Pflanzstab festgebunden für eine aufrechte Wuchsform. Damit der Absenker schnell Wurzeln bildet, ritzen erfahrene Hobbygärtner ihn an mehreren Stellen mit einem scharfen Messer leicht ein. Auch bei dieser Methode der Vermehrung kann es 2 Jahre und länger dauern, bis man den Absenker von der Mutterpflanze trennen kann.

Fazit
Die Kornelkirsche ist für jeden Garten eine Bereicherung. Schon früh im Jahr bringt sie mit ihren zahlreichen gelben Blüten Farbe in die noch triste Umgebung und kündigt den Frühling an. Als wahrer Überlebenskünstler kommt sie selbst mit trockenen, mageren und kalkhaltigen Böden zurecht. Darüber hinaus stellt der Strauch keine hohen Ansprüche an die Standortbedingungen.