Gartenpflanzen Heckenpflanzen & Hecke

Buchsbaum – Pflanzen, Pflege & Schneiden

Buchsbaum

Buchsbäume können in unseren Breiten bis 8 Meter hoch werden und im subtropischen Gebieten sogar bis 20 Meter. In mitteleuropäischen Gärten findet man eher kleinere Buchsgewächse. Der Buchsbaum ist immergrün, sorgt also auch im Winter für Farbe im ansonsten meist grauen Garten. Am beliebtesten sind sie als Formschnittgehölze, in Kugelform, als Pyramide, Spirale, aber auch zu anderen kunstvollen Figuren geformt. Häufig dient Buchs aber auch als Beeteinfassung oder kleine Hecke, da als Grundstücksbegrenzung, meist für Vorgärten.

Buchsbaum – Pflege

Der Buchsbaum ist eingentlich recht pflegeleicht. Hat er den idealen Standort und das bestmögliche Pflanzsubstrat erhalten, sind das gute Voraussetzungen für ein gutes Wachstum. Allerdings sollte Buchs regelmäßig geschnitten werden. Negativ zu vermerken wäre, das die Pflanzen von zahlreichen Krankheiten und Schädlingen bedroht werden. Deshalb sollte man immer mal nach dem Rechten schauen. Frühzeitiges Erkennen verhindert größere Schäden oder gar Ausfälle.

Standort

Der Buchsbaum stammt aus wärmeren Gegenden und benötigt deshalb einen warmen Standort. Am liebsten mag er Halbschatten, obwohl er auch mit viel Sonne zurechtkommt. Dann hat er aber am liebsten vertikale Sonneneinstrahlung und nicht die senkrechte. Das heißt, er mag eher Morgen- und Abendsonne, als knallige Mittagssonne.

  • Da der Buchs keine Veränderungen mag, sollte man ihn nicht umpflanzen! Das setzt eine gute Standortwahl voraus.
  • Sonniger bis halbschattiger Standort!
  • Kein zu schattiger Standort!

Pflanzsubstrat

Buchsbaum Wie bei vielen Pflanzen, ist auch für den Buchsbaum das passende Pflanzsubstrat sehr wichtig. Einige Sorten sind recht anfällig für Krankheiten. Falsches Substrat begünstigt diese, z.B. Pilzerkrankungen.

  • Wichtig ist ein lockerer und durchlässiger Boden!
  • Günstig ist, wenn er humusreich und etwas kalkhaltig ist.
  • Zu trockene oder zu saure Erde ist sehr ungünstig.

Pflanzen

Beim Pflanzen ist nicht wirklich viel zu beachten. Etwas Sorgfalt ist notwendig, aber ansonsten ist es nicht schwierig.

  • Beste Pflanzzeit ist das Frühjahr
  • Vor dem Einpflanzen ausgiebig wässern!
  • Pflanzloch etwa viermal so groß wie der Wurzelballen
  • Die Erde im Pflanzloch muss tiefgründig gelockert und mit Humus angereichert sein!
  • Buchs etwa 5 cm tiefer einpflanzen, als er im Topf stand!
  • Nach dem Pflanzen kräftig wässern!
  • Zweige gleich auf 2/3 einkürzen!
  • Düngen erst im Juni!
  • Pflanzabstand bei Heckenpflanzung – pro laufender Meter 6 bis 7 Pflanzen

Gießen und Düngen

Buchsbaumhecke pflanzen Je nach Größe und Standort benötigt der Buchsbaum recht viel Wasser, er verdunstet ja durch seine zahlreichen Blätter auch eine Menge. Zwar ist er recht trockenheitsverträglich, aber ganz austrocknen lassen sollte man das Substrat nicht. Besonders wichtig ist das Gießen für frisch gepflanzte Gewächse.

  • Bei Trockenheit nach Möglichkeit täglich gießen!
  • Pflanzsubstrat nicht austrocknen lassen!
  • Nicht von oben gießen, immer möglichst den Wurzelbereich wässern!
  • Kübelpflanzen vertragen Trockenheit nur schlecht.
  • Frisch gesetzte Pflanzen auch nicht.
  • Auch im Winter verdunstet der Buchs Wasser und benötigt deshalb regelmäßig Nachschub.
  • Ab Mitte April wöchentlich düngen!
  • Empfehlenswerter Dünger für Buchs – spezieller Buchsbaumdünger mit dem Gießwasser zuführen
  • Nach August nicht mehr Düngen für Wachstum, damit Triebe ausholzen können.
  • Lediglich im September mit Patentkali düngen, damit die Pflanzen gut über den Winter kommen.

Buchsbaum Schneiden

Egal ob als Hecke oder als Formschnittgehölz, der Schnitt ist bei Buchs einfach wichtig. Dabei gibt es einiges zu beachten, damit der Buchs gut aussieht und gesund bleibt. Fehler beim Schnitt können widerum zu Krankheiten führen, weil Erregern Tür und Tor geöffnet werden. Wichtig ist der richtige Schnittermin. Außerdem unterscheidet man zwischen Grob- und Feinschnitt.

  • Geschnitten wird ein- bzw. zweimal im Jahr.
  • Nicht öfter schneiden, das verursacht Stress und kann zu Erkrankungen führen!
  • Geschnitten wird zwischen März und September.
  • Im Frühjahr, vor dem Neuaustrieb, wird der Grobschnitt durchgeführt.
  • Die günstigsten Termine für den Feinschnit sind die Zeiten nach dem Frühjahrs- und Sommeraustrieb

Normales stutzen, ohne Formschnitt

  • Buchsbaum Zwischen April und September
  • An trockenen und vor allem bedeckten Tagen schneiden! Nie bei Sonnenschein, das führt zu Verbrennungen!
  • Quetungen vermeiden! Eine sehr scharfe Schere, am besten eine Buchsbaumschere nutzen!
  • Von oben nach unten Schneiden!
  • Immer die Triebe vom vergangenen Jahr wegschneiden, damit der Buchs schön dicht wird. Er verzweigt sich dann besser.
  • Vertrocknete oder kranke Zweige ebenfalls herausschneiden!

Formschnitt

  • Wer blickdichte Hecken und schöne kompakte Formschnittgehölze erziehen möchte, muss ein- bis zweimal im Jahr schneiden!
  • Am besten nutzt man eine Schablone. Die gibt es zu kaufen oder man baut sie selber.
Hinweis: Es gibt inzwischen mehr als 60 Buxus-sempervirens-Sorten. Die meisten davon wachsen sehr langsam, man muss also etwas Geduld haben, bis so ein Gewächs eine akzeptable Größe erreicht.

Überwintern

Der Buchsbaum ist recht gut winterhart. Zwar kommt es schon mal zu Ausfällen, aber das liegt weniger am Frost, sondern die Gehölze vertrocknen im Winter. Gerade bei sonnigem Wetter verdunsten die Blätter reichlich Wasser und ist die Erde gefrohren, kann nichts nachkommen. So entstehen Schäden. Die Pflanzen schwächeln und verlieren ihre Widerstandskraft gegenüber Krankheitserregern. Sie werden anfällig. Das Einzige, das man da tun kann ist, die Pflanzen abzudecken, sie vor der Sonne zu schützen. Das ist bei einem Formschnittgehölz nicht schwierig, bei ganzen Hecken oder Beeteinfassungen schon.
Buchs im Kübel, der draußen überwintert, darf man auch nicht vergessen zu gießen. Die Kübel stellt man am besten etwas geschützt auf, vor allem vor der starken Wintersonne!

Vermehrung

Am einfachsten und sichersten ist die Vermehrung mit Hilfe von Stecklingen. Zwar kann man Buchs auch durch Samen und Anzucht vermehren, aber das dauert lange und ist nicht ganz einfach. Stecklinge gelingen dagegen viel besser.

  • Stecklingsvermehrung im Hoch- und Spätsommer
  • Bis Frühjahr haben sich neue Wurzeln gebildet.

Stecklingsvermehrung

  • Buchsbaum düngen Man schneidet die Stecklinge nicht, sondern reißt sie ab, weshalb sie auch Risslinge genannt werden.
  • Der Rindenstreifen wird weggeschnitten und das obere Ende um 1/3 eingekürzt.
  • Die Blätter im unteren Drittel vorsichtig entfernen!
  • Am besten in Anzuchterde stecken!
  • Gut angießen und eine durchsichtige Tüte über das Anzuchtgefäß stülpen!
  • Lüften nicht vergessen!
  • Ab und zu, je nach Bedarf wässern! Keinesfalls darf der Boden zu nass sein, aber auch nicht austrocknen!

Stecklingsvermehrung im Freiland

  • Der Standort sollte schattig und windgeschützt sein!
  • Ein lockerer und humusreicher Boden ist Voraussetzung.
  • Stecklinge einstecken und keine Blätter den Boden berühren lassen (Fäulnis)
  • Im Winter mit Tannenreisig abdecken!
  • Gießen nicht vergessen!

Krankheiten

Die neueren Züchtungen des Buchsbaum sind in der Regel sehr gesund und robust. Trotzdem können Krankheiten auftreten, besonders Pilzerkrankungen kommen immer wieder mal vor. Besonders häufig treten diese auf, wenn die Hecken bzw. Pflanzungen zu dicht sind, dass die Gewächse nach Nässe schlecht abtrocknen können. Auch wenn der Boden zu feucht ist, sind die Pflanzen gefährdet. Wichtig ist, dass alle befallenen Pflanzenteile entfernt werden, auch wen das die Form beeinträchtigt. Das wächst wieder. Die abgeschnittenen Teile gehören nicht auf den Kompost, sie müssen entsorgt werden, entweder über den Hausmüll oder verbrannt. Die Schnittwerkzeuge immer desinfizieren, damit die Krankheiten und Erreger nicht weiterverbreitet werden! Gehen die Pflanzen trotzdem ein, muss der Boden vor einer Neubepflanzung ausgetauscht werden.

Triebsterben – Pilzbefall durch Cylidrocladium buxicola, dringt über die Blätter ein und kann zum Totalausfall führen

  • Buchsbaumpilz Blätter und junge Triebe verfärben sich an den Befallsstellen dunkelbraun bis schwarz
  • Flecken breiten sich aus
  • An der Blattunterseite sind weiße Sporenlager zu erkennen
  • Der Pilz kann ganze Anpflanzungen befallen
  • Befallene Teile vertrocknen, oft die gesamte Pflanze
  • Hier hiilft nur ein kräftiger Rückschnitt, bis ins gesunde Holz hinein
  • Alle abgeschnittenen Teile entsorgen!
  • Die Pilzsporen sind über Jahre ansteckend!!!

Buchsbaumkrebs – Erreger ist Volutelle buxi, befällt meist einzelne Pflanzen

  • Gelbe bis dunkle Flecken
  • Sas betroffene Blatt vertrocknet und fällt ab
  • Auf der Blattunterseite zeigen sich rosa Sporenlager
  • Risse in der Rinde können auftreten
  • Alle befallenen Triebe und Blätter müssen herausgeschnitten werden!
  • Alles entsorgen!

Buchswelke – Erreger ist Fusarium buxicola – befällt vor allem geschwächte Pflanzen

  • Braunfärbung und ledriges Vertrocknen von Blättern und einzelnen Trieben
  • Oft punktartige, dunkelbraune Sporenlager
  • Auch hier hilft nur ein konsequenter Rückschnitt und zwar tief!

Buchsbaumrost – befällt ältere und geschwächte Pflanzen

  • Zeigt sich durch bräunliche, gewölbte Buckel auf der Oberseite der Blätter und weiße Flecken auf der Unterseite
  • Auf beiden Seiten erscheinen etwa 2 mm große Sporen, die Rostpusteln
  • Befallene Triebe entfernen und Pilzmittel einsetzen!
Tipp: Gießen am Morgen beugt Pilzbefall vor, da die Blätter am Tag deutlich schneller abtrocknen, als in der Nacht. Außerdem hilft Kupfersulfat vorbeugend.

Schädlinge am Buchsbaum

Zusätzlich zu den zahlreichen Pilzerkrankungen treten auch noch Schädlinge auf, allen voran der Buchsbaumzünsler. Dessen Raupen sorgen für Kahlschlag bei den Pflanzen, sie fressen alle Blätter. Auch hier ist rechtzeitiges Entdecken wichtig, dass sofort Gegenmaßnahmen eingeleitet werden können.

Buchsbaumzünsler Buchsbaumzünsler – Schmetterling, der aus dem asiatischen Raum eingeschleppt wurde

  • Zu erkennen an Fraßstellen an den Blättern, zum Teil Kahlfraß
  • Gespinste im Inneren der Pflanze
  • Die Raupen sind grün-schwarz gemustert
  • Es gibt mehrere Methoden, den Schädling zu bekämpfen
  • Absammeln der Raupen und Puppen, Gespinnste entfernen und kräftiger Rückschnitt im Frühjahr
  • Gesteinsmehlbestäubung und notfalls Insektizide
  • Wirkungsvoll und umweltverträglich ist „XenTAri“ (biologisch)

Außerdem gibt es noch den Buchsbaumfloh, Spinnmilben, Gallmücken und Kommaschildläuse. Den Schildläusen kann man mit ölhaltigen Präparaten zu Leibe rücken. Gegen alle anderen Schädlinge hilft ein kräftiger Rückschnitt, vorzugsweise im Frühjahr. Auch können Insektizide einegsetzt werden, allerdings immer als letztes Mittel.

Tipps

  • Besonders kritisch ist der “Blaue Heinz”, da er überaus pilzanfällig ist.
  • Für Einfassungen am besten schwach wachsende Sorten auswählen, z.B. ’Suffruticosa’
  • Für Hecken eher stark wachsende Sorten nutzen, z.B. ’Rotundifolia’ oder ’Handsworthiensis’ oder gleich die Wildart Buxus sempervirens.
  • Bei den Formschnittgehölzen ist es ebenso.

Fazit
Den Buchsbaum in irgendeiner Form findet man fast in jedem Garten. Das liegt sicher daran, dass er sich so schön in Form bringen lässt und auch, weil er immergrün ist. Die Pflege ist leicht und auch der Schnitt, führt man ihn regelmäßig durch. Einzig die Krankheiten und Schädlinge vermiesen manchmal die Freude an den Pflanzen. Allerdings sind gesunde Pflanzen gegen Krankheiten recht gut geschützt. Schädlinge muss man frühestmöglich bekämpfen, dann können sie sich nicht ausbreiten und größere Schäden verursachen. Alles in allem ist der Buchsbaum eine genügsame und nicht zu pflegeintensive Pflanze, die in viele Gärten passt.