Gartengestaltung Kräutergarten

Zitronenthymian – Pflege, Trocknen und Überwintern

Zitronenthymian

Der Zitronenthymian entstand aus einer Kreuzung mit Echten Thymian und Feld-Thymian und wird bereits seit Jahrhunderten in Bauern- und Klostergärten kultiviert. Ein vollaromatischer, zitronenlastiger Geschmack und der frische Duft der Hybridpflanze waren Namensgeber für dieses Gewächs. Auch heute gilt die traditionelle Gewürzpflanze noch als echter Geheimtipp für die heimische Küche und sollte deswegen in keinem Garten und auf keiner Fensterbank fehlen.

Standort und Boden

Ein vollsonniger Standort und Wärme sind die beiden wichtigsten Voraussetzungen, welche das Wachstum und das Aroma der beliebten Gewürzpflanze fördern. Südplätze im Garten oder auf den Balkon sind deswegen zu bevorzugen. Wie auch andere mediterrane Gewächse reagiert der Zitronenthymian empfindlich auf Staunässe. Werten Sie humusreiches und besonders lehmhaltiges Substrat mit Sand und einer Drainage aus Kieselsteinen auf. Das verhindert das Abspeichern großer Wassermengen und lässt überschüssige Flüssigkeit schneller abfließen.

Düngen und Gießen

Wird der Garten jährlich gemulcht und größere Mengen Kompost unter den Boden gemischt, benötigen die wenigsten Pflanzen eine regelmäßige Versorgung mit zusätzlichen Nährstoffen. Auch der Thymus x citriodorus bildet hier keine Ausnahme. Gönnen Sie der Hybridpflanze im Spätherbst oder zeitigem Frühjahr eine Kur aus Hornspänen oder Kompost. Das genügt dem mehrjährigen Gewächs vollkommen, um mit seinem kriechenden Wuchs den Garten langsam zu erobern.

Auch in der Wasserversorgung stellt der Zitronenthymian keine großen Ansprüche an den Gärtner. Während der Vegetationszeit muss das Substrat mäßig feucht gehalten werden, kurzzeitige Trockenphasen fügen der Pflanze jedoch keinen größeren Schaden zu. Gießen Sie am frühen Morgen oder spätabends, um die Verdunstungsrate so gering wie möglich zu halten. Verwenden Sie nach Möglichkeit kalkhaltiges Wasser und gießen Sie langsam, damit trockenes Erdreich die Feuchtigkeit besser aufnehmen kann.

Vermehrung

Der Zitronen-Thymian ist als Kultur- und Naturhybride nicht in der Lage, keimfähige Samen zu produzieren. Greifen Sie stattdessen auf Stecklinge zurück oder einer Teilung zurück, wenn Sie die nützliche Gewürzpflanze vermehren möchten. Bereits seit dem 16. Jahrhundert werden diese Methoden erfolgreich angewandt.

Stecklinge: Wählen Sie verholzte oder halb-verholzte Triebe für die Vermehrung von Stecklingen. Junges Holz vom Thymus x citriodorus wurzelt nur schlecht an und neigt stattdessen vielmehr zur Fäulnisbildung.

  • Befreien Sie das untere Ende des etwa 10 Zentimeter langen Triebs von den Blättern. Dabei ist vollkommen ausreichend, wenn nur etwa 2 Blattpaare auf der nach oben weisenden Seite verbleiben.
  • Bewurzelungspulver hilft bei der schnelleren Ausbildung der Wurzeln. Sofern vorhanden, bestreichen Sie das untere Ende des Stecklings damit.
  • Ein hoher Nährstoffgehalt des Bodens kann dem Steckling in dem Stadium Schaden zufügen. Greifen Sie deswegen auf mageres Substrat, wie beispielsweise Sand oder Torf, zurück. Wenn Sie mehrere Hölzer gleichzeitig setzen, verwenden Sie breite Pflanzgefäße dafür. Dort hinein werden die Stecklinge in einem Abstand von etwa 10 – 15 Zentimeter gesetzt.
  • Zitronenthymian Warme Temperaturen und eine hohe Luftfeuchtigkeit sind die besten Komponenten dafür, dass der Zitronenthymian zügig Wurzeln bildet. Die heimische Fensterbank ist ebenso geeignet wie der Platz im Gewächshaus. Meiden Sie jedoch die direkte Sonneneinstrahlung. Mit einem Wasserzerstäuber oder einem Zimmerbrunnen können Sie die Luftfeuchtigkeit rings um die Stecklinge erhöhen. Bewährt hat sich jedoch auch eine perforierte Folie, welche rund um die kompletten Pflanzgefäße und die Pflanzen gewickelt wird. Dadurch vermindert sich die Verdunstungsrate des Wassers erheblich.
  • Bis zur Wurzelbildung können mehrere Wochen vergehen. Sobald sich neue Triebe und Blätter an den Pflanzen zeigen, können Sie diese an ihren endgültigen Standort umsetzen. Schützen Sie den jungen Zitronenthymian vor der direkten Sonneneinstrahlung und gewöhnen Sie die Gewächse langsam daran.

Im Frühsommer ist die beste Gelegenheit, um Stecklinge zu ziehen. So können Sie die jungen Pflanzen noch vor dem Herbst ins Freiland umsetzen.
Wurzelteilung: Um die Pflanzen zu verjüngen, sollten Sie in einem Abstand von zwei bis drei Jahren regelmäßig eine Wurzelteilung vornehmen. Graben Sie dafür den Zitronenthymian komplett aus und teilen Sie mit einer scharfen Axt oder dem Spaten das Wurzelwerk der Pflanze in gleichmäßig große Teile. Gehen Sie behutsam vor, die Wurzeln der Thymus x citriodorus sind weniger massiv ausgeprägt als bei anderen Gewächsen. Die einzelnen Pflanzenteile wie gewohnt kultiviert werden, spezielle Maßnahmen sind hier nicht erforderlich.

Tipp: Achten Sie auf einen Mindestabstand von etwa 20 Zentimetern zwischen den einzelnen Gewächsen.

Pflanzen

Von April bis Ende August können Sie den Thymian ins Freiland aussetzen. Wählen Sie einen geeigneten Standort, der vollaromatische Geschmack und der Zitronen-Duft der Gewürzpflanzen entwickelt sich nur bei direkter Sonneneinstrahlung. Befreien Sie den Boden komplett vom Unkraut und heben Sie ein Pflanzloch aus. Dieses sollte doppelte Breite und Tiefe wie das Wurzelwerk des Zitronenthymians aufweisen. Den Erdaushub mit Sand und geringen Mengen Kompost anreichern.

Ein gewisser Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen ist wichtig, den Thymus x citriodorus weist einen kriechenden Wuchs auf und breitet sich dementsprechend aus. Auf einen Quadratmeter können Sie ungefähr 7 Gewächse pflanzen. Direkt nach dem Einsetzen des Zitronenthymians wird das Pflanzloch aufgefüllt und das Substrat behutsam festgedrückt. Mit kalkhaltigem Wasser wird fest angegossen, dies erleichtert das Anwurzeln der Pflanze. Für etwa zwei bis drei Wochen sollte das Substrat eine konstante Feuchtigkeit aufweisen und dabei niemals vollständig abtrocknen.

Kultivierung in Pflanzgefäßen 
Die Lippenblütlerartigen sind auch für die Haltung in Töpfen geeignet. Bei der Wahl des Blumengefäßes ist dessen Breite wichtiger als die Höhe. Legen Sie eine Drainage am Topfboden an, damit überschüssige Wassermengen besser abfließen können. Auch bei einer Kultivierung im Kübel spielt für den Zitronenthymian der Standort eine wichtige Rolle, denn zu schattige Plätze sind wenig verträglich für die Pflanze. Gießen Sie regelmäßig und düngen Sie ungefähr alle 6 Wochen mit herkömmlichem Flüssigdünger. Umgetopft wird erst, wenn die Wurzeln das Pflanzgefäß vollständig ausfüllen.

Schneiden

Zitronenthymian Kürzen Sie die Gewürzpflanze direkt nach der Blüte auf etwa 15 Zentimeter ein. Das fördert den buschigen und kräftigen Wuchs des Zitronenthymians. Kranke und oder abgestorbene Triebe können ganzjährig entfernt werden. Verwenden Sie nur gut geschärfte Scheren, denn unsaubere Schnittflächen verheilen langsamer und bieten Pilzerregern einen idealen Nährboden.

Tipp: Auch kleinwüchsige Sorten benötigen einen Rückschnitt von einigen Zentimetern.

Überwintern

Zitronenthymian gilt als überaus winterhart – allerdings mit einigen Ausnahmen. Frisch gepflanzte Gewächse müssen bereits im Spätherbst mit einer dicken Schicht Reisig abgedeckt werden. In winterharten Regionen sollten Sie aber auch ältere Gewürzpflanzen ausreichend schützen. Allerdings gilt das Gewächs als überaus robust und wuchsfreudig, sodass selbst geringe Frostschäden den Zitronenthymian wenig beeindrucken. Kübelpflanzen benötigen in der kalten Jahreszeit keine Umsiedlung in einen frostgeschützten Raum. Umwickeln Sie die Töpfe mit einem speziellen Vlies oder Sackleinen. Das verhindert das Durchfrieren des Substrats und der Wurzeln.

Trocknen

Um Schäden im Winter zu vermeiden, sollte die letzte Ernte beim Zitronenthymian Anfang September erfolgen. In der noch verbliebenen Zeit können die nachwachsenden Triebe verholzen, was wichtig für das Überleben der Pflanze in den Wintermonaten ist. Um ganzjährig in den Genuss des aromatisch und intensiv nach Zitrone riechenden Thymians zu kommen, können Sie die Triebe und Blätter trocknen und einige Monate lang einlagern.

Lufttrocknen 
Die einfachste und traditionellste Art der Konservierung besteht darin, die geschnittenen Triebe kopfüber langsam an der Luft trocknen zu lassen. Wählen Sie dafür einen luftigen, schattigen Ort aus und achten Sie darauf, dass die Kräuterbüschel nicht zu dick sind oder sich gegenseitig berühren. Dadurch beugen Sie einer Schimmelbildung vor. Nach etwa drei bis vier Wochen hat der Zitronenthymian alle Feuchtigkeit verloren.

Backofen 
Wenn der nötige Platz oder die Zeit dafür fehlt, um die gesammelten Triebe direkt an der Luft zu trocknen, können Sie den gesamten Vorgang im Backofen beschleunigen. Legen Sie den Rost mit Backpapier aus und geben Sie die noch frischen Ernteerträge darauf. Die Temperatur beim Trocknen sollte 30°C nicht überschreiten, da sonst zu viel Aroma verloren geht. Damit die verdunstete Feuchtigkeit leichter entweichen kann, sollte die Backofentür einen Spaltbreit geöffnet sein. Insgesamt nimmt dieser Prozess mehrere Stunden in Anspruch.

Wählen Sie für die Lagerung ein luftdichtes Gefäß aus und bewahren Sie dieses an einem kühlen, dunklen Ort auf. So stellen Sie sicher, dass weder der intensive Geschmack verschwindet, noch dass sich Fäulnis an den getrockneten Kräutern bilden kann. Beim Zitronenthymian werden Triebe und Blätter gleichermaßen beim Kochen und Braten verwendet. Waschen Sie die frisch gesammelten Pflanzenteile nicht mit Wasser ab, sondern klopfen Sie stattdessen behutsam Insekten und Fremdkörper ab.

Tipp: In Öl eingelegte Triebe des Zitronenthymians sind das ideale Gastgeschenk auf Grillpartys und Sommerfesten.

Tipps zur Kultivierung und Verwendung

  • Zitronenthymian Rasenteppich – Kleinwüchsige Sorten des Zitronenthymians können als trittsicherer Rasenersatz auf kleinen Flächen eingesetzt werden. Selbst ein versehentlicher Rückschnitt mit dem Rasenmäher fügt der robusten Pflanze keinen Schaden zu.
  • Blüte – Die Blüte des Gewächses ist klein und unscheinbar. Dennoch können Sie die Blüten – ebenso wie die Triebe – als Gewürz und zur Zubereitung von Tee verwenden.
  • Kräuterspirale – Die Hybridpflanze sollte in keiner Kräuterspirale und auf keinem Hügelbeet fehlen. Achten Sie lediglich darauf, dass Sie den Thymus x citriodorus nur an der nach Süden ausgerichteten Seite pflanzen.
  • Luftfeuchtigkeit – Nicht zwingend notwendig, aber förderlich für die Widerstandsfähigkeit der Pflanzen, ist das regelmäßige Besprühen mit einem Wasserzerstäuber an heißen Tagen.
  • Lichtmangel – Leidet der Zitronenthymian unter Lichtmangel, vergeilen die Triebe und das Gewächs neigt zu einem unkontrollierten und unschönen Wuchs. Setzen Sie die Pflanze umgehend um und schneiden Sie die betroffenen Pflanzenteile zurück.

Schädlinge und Krankheiten

Die ätherischen Öle des Zitronenthymians, welche auch für das intensive Aroma verantwortlich sind, wirken auf Schädlinge und viele Pilzerreger abschreckend. Vermeiden Sie lediglich Staunässe, welche den Befall mit Wurzelfäule und Mehltau fördern könnte. Bei Blattläusen, welche ohnehin als wenig wählerisch bei der Wahl ihrer Wirtspflanze gelten, können Sie auf einen Sud aus Brennnesseln oder Ackerschachtelhalmen zurückgreifen. Fungizide und Insektizide sollten bei Gewürz- und Nutzpflanzen niemals zum Einsatz kommen.

Fazit
Zitronenthymian ist vielseitig in seiner Anwendung und einfach zu kultivieren. Die Pflanze lässt sich auch problemlos in Pflanzgefäßen auf dem Fensterbrett halten, sofern kein eigener Garten oder Balkon zur Verfügung steht. Nutzen Sie das intensiv nach Zitrone riechende Gewürzgewächs, um Abwechslung in Speisen und Getränke zu bringen.