Gartengestaltung Kräutergarten

Ananassalbei, Salvia rutilans – Pflege, Überwintern und Trocknen

Ananassalbei

Der Ananassalbei besticht nicht nur mit einer leuchtend roten Blütenpracht im Herbst, sondern betört zugleich mit einem tropischen Duft, der an Ananas erinnert. Dem nicht genug, bereichern die essbaren Blüten und Blätter asiatische Gerichte und ergeben einen fruchtigen Tee. Angesichts dieser spannenden Attribute stört es kaum, dass Ananassalbei nicht winterhart ist. Diesen Umstand macht die bis zu 100 cm hohe Pflanze wieder wett durch ihre anspruchslose Pflege und ihre ausgezeichnete Eignung zur dekorativen Trockenblume.

Pflege

Da die in Mexiko und Guatemala beheimatete Pflanze aus der Familie der Lippenblütler erst im Oktober ihre Blütenstände präsentiert, macht es durchaus Sinn, sie in den hiesigen Breiten als Kübelpflanze zu kultivieren. Entsprechend gestaltet sich ihre Pflege:

  • Kübel mit einem Fassungsvermögen ab 10 Litern wählen.
  • Substrat besteht aus je 1 Teil Lehm, grobem Sand und Kompost.
  • Ideal ist ein warmer Standort im Halbschatten.
  • Morgen- und Abendsonne verträgt der Ananassalbei gut.
  • Pralle Mittagssonne erfordert leichte Beschattung.
  • Genügend gießen und nicht austrocknen lassen.
  • Salvia rutilans duldet keine Staunässe.
  • Eine Drainage aus Kies oder Tonscherben ist im Kübel unverzichtbar.
  • In der Wachstumsphase alle 4 Wochen organisch düngen.
  • Regelmäßig umtopfen, sobald das Pflanzgefäß durchwurzelt ist.
  • Nicht während des Winters umtopfen, sondern im Frühjahr.
  • Im Beet gedeiht der Halbstrauch in humoser, nahrhafter, durchlässiger Erde.

Übrigens entfaltet der Ananassalbei seinen aromatischen Duft erst dann vollkommen, wenn er leicht berührt wird. Erfahrene Gartenfreunde platzieren die Pflanze daher so, dass sie im Vorübergehen die Hand durch die Blätter gleiten lassen, denn erstaunlicherweise sind sie es – und nicht die Blüten – die das wohlriechende Bouquet entfalten.

Überwintern

Die Herkunft verrät es bereits; der Salvia rutilans ist nicht winterhart. Daraus folgt, dass er als Kübelpflanze im Verlauf seiner von Oktober bis Ende November andauernden Blütezeit in ein helles, kühles Winterquartier umzieht. Idealerweise herrschen dort Temperaturen zwischen 5° und 15° Celsius. Ein Wintergarten oder ein lichtdurchflutetes Treppenhaus eignen sich für den Ananassalbei hervorragend als Standort während der kalten Jahreszeit. Der Halbstrauch wird nur noch leicht gewässert und nicht gedüngt. Dann stehen die Chancen gut, dass seine auffälligen, roten Blüten alle Blicke auf sich ziehen, während es draußen bereits stürmt und schneit.
Steht kein passender Raum für die Überwinterung zur Verfügung, dürfte es recht schwierig sein, den Salvia rutilans durchzubringen. Abhängig davon, über welche Widerstandskraft die Pflanze verfügt, könnten die folgenden Maßnahmen trotzdem zum Erfolg führen:

  • Den Halbstrauch radikal zurückschneiden.
  • Die Oberfläche des Wurzelballens dick mit Stroh oder Laub bedecken.
  • Kübel auf einen Holz- oder Styroporblock stellen.
  • Das Gefäß mit Luftpolsterfolie oder Gartenvlies umhüllen.
  • Den Ananassalbei an eine geschützte Südwand des Hauses stellen.
  • Vorzugsweise in einer frostfreien Garage überwintern lassen.
  • Im Beet die Stroh- oder Laubschicht zusätzlich mit Tannenwedeln abdecken.
  • Ab und zu etwas gießen, wenn es gerade nicht friert.

War der Winter nicht allzu streng, treibt der Ananassalbei im Frühling wieder aus. Das ist das Signal für den Gartenfreund, den Winterschutz Schritt für Schritt zu entfernen, bis er nach den Eisheiligen ganz wegfällt.

Schneiden

Ananassalbei Wie die meisten Lippenblütler, ist auch der schnellwüchsige Salvia rutilans erfreulich schnittverträglich. Erfahrende Gartenfreunde schneiden daher im Frühjahr, kurz vor dem neuen Austrieb, den Ananassalbei mit einem scharfen Messer bis handbreit über dem Boden zurück. Auf diese Weise fördern sie die Blühfreudigkeit des wüchsigen Blütenstrauches zusätzlich. Sollte sich die Pflanze im Verlauf des Wachstums zu sehr ausbreiten, nimmt sie auch in dieser Phase einen Rückschnitt um etwa ein Drittel der Trieblänge nicht übel, solange nicht ins alte Holz geschnitten wird. Im Gegenteil wird der Ananassalbei anschließend erneut austreiben und einen kompakteren Habitus annehmen. Steht für den Salvia rutilans kein Winterquartier zur Verfügung, greift der Hobbygärtner schweren Herzens bereits im November oder Dezember zum Schneidwerkzeug, denn frostige Temperaturen überstehen die blühenden Zweige nicht.

Ananassalbei trocknen

Der Blütenstrauch ist nicht nur im frischen Zustand eine Bereicherung für den Garten, das Haus und die Küche. Geübte Gartenfreunde plädieren dafür, die verschiedenen Teile der Pflanze zu trocknen.

Blühende Zweige trocknen

Wer die herbstliche Blütenpracht des Ananassalbeis dauerhaft vor Augen haben möchte, kann sie durch einfaches Trocknen für lange Zeit erhalten. Die unkomplizierteste und preiswerteste Methode ist das Lufttrocknen. Dazu werden vorzugsweise Zweige in voller Blüte geschnitten Idealerweise werden die Blütenzweige erst am Nachmittag geschnitten, wenn kein morgendlicher Raureif mehr vorhanden ist. Der Salvienstrauß wird mit Bast gebunden und kopfüber aufgehängt in einem warmen und luftig-trockenen Raum. Das Bastband wird keinesfalls nicht zu eng gezogen, damit keine unerwünschten Druckstellen entstehen. Vorteilhafter ist, es während des Trockenvorgangs wiederholt leicht nachzuziehen, wenn die Feuchtigkeit aus den Stängeln weicht. Abschließend wird das Sträußchen rundherum mit Haarspray eingesprüht, was die Haltbarkeit deutlich verlängert. Erfahrungsgemäß sind die Blütenzweige des Ananassalbeis nach zwei Wochen getrocknet, was an einem leisen Rascheln der Blüten zu erkennen ist. Wer einzelne Stängel der Salvia rutilan trocknen möchte, legt sie einfach auf einen Rost und lässt sie in einem dunklen, gut gelüfteten Raum trocknen, damit die Blütenfarbe nicht ausbleicht. Das Knistern der luftgetrockneten Blütenzweige deutet bereits an, dass es um deren Stabilität allerdings nicht gut gestellt ist. Eine etwas kostspieligere Technik räumt diesen Nachteil aus. Dabei werden die Zweige in eine Vase gestellt, die gefüllt ist mit einem Mix aus einem Teil Glyzerin und zwei Teilen Wasser. Nach zwei bis vier Wochen ist der Wasseranteil verdunstet und das Glyzerin hat sich in der Salvia rutilans verteilt. Die Überlegenheit dieser Methode des Trocknens liegt darin, dass die getrockneten Ananassalbei-Zweige leicht schimmern, biegsam sind und daher nicht zerbröseln.
Blätter und Blüten für die Verwendung in der Küche trocknen.

Liegt der Fokus des Hobbygärtners eher auf der Verwendung der Salbeiblätter und Blüten in der Küche, spricht nichts dagegen, diese ohne Zweige zu trocknen:

  • Die Blätter kurz vor der Blüte mit einem scharfen Messer ernten.
  • Die Blüten erst dann ernten, wenn sie voll entwickelt sind.
  • Die beste Zeit ist der späte Vormittag, wenn der Tau verflogen ist.
  • Die Blätter auf einem Teller, Küchenpapier oder besser einer Darre ausbreiten.
  • Am warmen, luftigen Ort, wie dem Dachboden, trocknen lassen.
  • Kleingeschnittene Blätter beschleunigen den Trockenprozess.
  • Getrocknete Blätter und Blüten im dunklen, verschließbaren Gefäß aufbewahren.

Eine Darre, wie die Vorväter sie schon nutzten, um Pflanzen zu trocknen, besteht aus einem engmaschigen Drahtgeflecht. Die darauf ausgebreiteten Blätter und Blüten werden von allen Seiten belüftet, sodass sich kein Schimmel bilden kann. Ein Flachsieb oder ein Trockengestell für Pullover erfüllt diesen Zweck genauso gut. Je wärmer die Luft ist, die eine Darre durchströmt, umso zügiger verdunstet die Feuchtigkeit in den Pflanzen.

Superschnelles Trocknen mit Kieselgel

Ananassalbei Die kleinen Kügelchen aus Siliciumdioxid sind jedem schon einmal als Packungsbeilage von feuchtigkeitsempfindlichen Geräten begegnet, wo sie Kondenswasser während des Transportes aufsaugen. Diese Funktion nutzen findige Gartenfreunde, um ihren Ananassalbei innerhalb weniger Tage zu trocknen. In einem verschließbaren Gefäß wird der Boden mit dem Kieselgel, auch Silikagel genannt, bedeckt. Darauf werden die Zweige, Blätter oder Blüten des Salvia rutilans ausgebreitet und anschließend komplett mit den wasseraufsaugenden Kügelchen überdeckt. Anschließend wird das Gefäß mit dem Deckel verschlossen. Spätestens nach einer Woche ist der pflanzliche Inhalt vollkommen getrocknet. Kieselgel ist übrigens gesundheitlich unbedenklich, sodass die getrockneten Pflanzenteile der Ananassalbei für den Verzehr geeignet sind.

Vermehren

Hat der begeisterte Hobbygärtner erst einmal die zahlreichen Vorzüge des Blütenstrauches kennengelernt, wird er verständlicherweise eine eigenhändige Vermehrung in Betracht ziehen. Die unkomplizierteste Methode erfolgt mithilfe von Stecklingen:

  • Im Spätsommer 8 cm bis 10 cm lange unverholzte Triebe abschneiden.
  • Den Schnitt etwa 1,5 cm unterhalb eines Knotens schräg ansetzen.
  • Im unteren Drittel alle Blätter entfernen.
  • Die verbleibenden Blätter halbieren, damit die Stecklinge Energie sparen.
  • Jeder Trieb kommt in ein Glas, das 5 cm hoch mit Wasser gefüllt ist.
  • Weidenwasser fördert die Bewurzelung besser als Leitungswasser.
  • Einen lichtdurchlässigen Deckel auflegen oder mit Folie abdecken.
  • Am warmen, hellen, jedoch nicht vollsonnigen Ort platzieren.
  • Das Wasser täglich auswechseln.
  • Innerhalb von 14 Tagen bilden sich die ersten Wurzeln.
  • Ab einer Wurzellänge von 1,5 cm bis 2,5 cm die Stecklinge eintopfen.
  • Die noch zarten Wurzeln mit viel Fingerspitzengefühl behandeln.
  • Nährstoffarmes Substrat oder spezielle Anzuchterde verwenden.

Den Winter hindurch haben die jungen Salvia rutilans nun reichlich Zeit, ein kräftiges Wurzelsystem auszubilden. Das Substrat wird währenddessen stets leicht feucht gehalten, ohne es komplett zu durchnässen. Wird Weidenwasser zum Gießen benutzt, unterstützen die darin enthaltenen natürlichen Phytohormone die schnelle Wurzelbildung. Abhängig davon, wie schnellwüchsig sich die Jungpflanzen erweisen, ist es erforderlich, sie in ein größeres Gefäß umzutopfen. Ab Mitte Mai, wenn die Gefahr von Bodenfrösten nicht mehr besteht, ist es an der Zeit, den neuen Ananassalbei in schönen Kübeln auf dem Balkon oder der Terrasse einen geeigneten Platz zuzuweisen.

Krankheiten und Schädlinge

Ananassalbei Der geplagte Gartenfreund wird mit Freude vernehmen, dass die gefürchteten Nacktschnecken den Ananassalbei meiden. Allerdings wird immer wieder über einen Befall durch Blasenfüßer berichtet, auch Thripse oder Gewittertierchen genannt. Die winzig kleinen Schädlinge saugen die Blattzellen leer, was die Pflanze spürbar schwächt. Ist die Salvia rutilans für den Verzehr vorgesehen, werden vorzugsweise biologische Bekämpfungsmittel eingesetzt:

  • Regelmäßig die Blattunterseiten kontrollieren.
  • Verfärbte Blätter sogleich auszupfen.
  • Befallene Pflanzen isolieren, um eine Ausbreitung zu vermeiden.
  • Mit einer Mischung aus 15 ml Schmierseife und 1 l Wasser einsprühen.
  • Diesen Vorgang mehrfach wiederholen.
  • Gegen fliegende Thripse helfen blaue Klebefallen.
  • Bei starkem Befall Amblyseius cucumeris Raubmilben ausbringen.
  • Alternativ Florfliegen-Larven auf der Salvia rutilans verteilen.

Von der Anwendung chemischer Insektizide raten die Experten auch dann ab, wenn der Salvia rutilans ausschließlich als Zierpflanze verwendet wird. Es hat sich herausgestellt, dass diese Mittel ölhaltig sind, was auf Dauer die Poren der Blätter verstopft und letztendlich einen noch größeren Schaden anrichtet, als die Schädlinge. Aus diesem Grund ist ebenso das umweltfreundliche Niemöl nicht geeignet für die Bekämpfung von Thripsen am Ananassalbei.

Fazit
Der Ananassalbei ist ein weiteres Bravourstück unter den faszinierenden Schöpfungen, die Mutter Natur dem begeisterten Hobbygärtner zu bieten hat. Die leuchtend roten Blüten sind im Spätherbst ein dekorativer Blickfang auf jedem Balkon und bringen im passenden Winterquartier Farbe in die dunkle Jahreszeit. Wer sie kostet, erlebt einen fruchtig süßen Gaumengenuss. In der Küche geben die Blätter so manchen asiatischen Gerichten den letzten Pfiff und laden ein zum aromatischen Teevergnügen. Abgerundet wird das sympathische Pflanzenprofil des Salvia rutilans durch seine anspruchslose Pflege, seine problemlose Schnittverträglichkeit sowie seine robuste Widerstandsfähigkeit gegenüber den allgegenwärtigen Nacktschnecken. Lässt der Gartenfreund in freundschaftlicher Verbundenheit die Hand durch das dichte Blätterwerk gleiten, wird er umhüllt von einer honigsüßen Duftwolke.