Gartengestaltung Gemüsegarten & Gemüse

Bohnensorten – Übersicht der Arten

Feuerbohne

Es gibt jede Menge Bohnensorten, über 700 verschiedene. Kaum einer kennt sie alle. Das liegt auch zu einem guten Teil daran, dass manche Sorten gleich mehrere Namen haben. Da verliert man schnell den Überblick. Meist unterscheidet man Bohnensorten nach ihren Eigenschaften und Verwendungsmöglichkeiten. In Deutschland kann man zwischen etwa 100 Bohnensorten wählen.

Steckbrief

  • Unheimlich viele verschiedene Bohnensorten
  • Viele Untersorten
  • In Mitteleuropa am häufigsten angebaut: Grüne Bohnen oder Gartenbohnen
  • Busch- und Stangenbohnen
  • Unterschiedliche Kulturanleitungen
  • Unterschiedlicher Geschmack
  • Grüne Bohnen im rohen Zustand giftig
  • Einjährige, meist krautige Pflanzen
  • Stammen von unterschiedlichen Kontinenten
  • Die meisten Sorten gesund und nahrhaft
  • Einige sind Grundnahrungsmittel

Ackerbohnen (Vicia faba)

Ackerbohnen – auch Dicke Bohne oder Puff-Bohne genannt, gehören übrigens zur Gattung der Wicken (Vicia) und nicht zu den Gartenbohnen (Phaseolus). Die Abstammung ist indes nicht bekannt.

  • Wuchshöhen zwischen 0,3 bis 2m
  • Pfahlwurzel bis 1m tief
  • Blütezeit zwischen Mai und Juni
  • große duftende Blüten
  • Früchte reifen im Juni und Juli
  • runde Form der Bohne
  • feste, dicke, ungenießbare Hülle, mild, leicht nussiger Geschmack
  • Anbau nicht schwierig, wichtig ist den hohen Wasserbedarf zu decken
  • Wird als Futtermittel für Tiere genutzt und zur menschlichen Ernährung
  • Samen können frisch und getrocknet verzehrt werden
  • eingeatmeter Blütenstaub und roh verzehrte Bohnen können giftig wirken

Buschbohnen (Phaseolus vulgaris var. Nanus)

Bohne

Buschbohnen – gehören zu den frischen Bohnen, große Sortenvielfalt – etwa 400 Sorten, stammen aus Amerika, frühe Bohnen, wachsen an eher niedrigen Büschen, einjährige Pflanzen, verschiedenfarbige Sorten, z.B. gelbe, grüne, violette, meist sehr ertragreich, pflegeleicht und robust, man lässt sie wuchern, 30 bis 60 cm hoch, sie benötigen keine Stütze oder Kletterhilfe, ab 60 Tage bis zur Ernte, zeitige Ernte, Früh- und Spätsorten, Ertrag auf 1 m² – etwa 1,2 bis 1,3 kg, ideal als Nachfrucht, denn sie können bis Anfang Juli gesät werden, enthält viele Mineral- und Ballaststoffe und Vitamine, wirkt cholesterin- und blutzuckersenkend

  • Viele Sorten: z.B. ‘Primado‘, ‘Gusty‘, ‘Brown Dutch‘ ‘Golddukat’ und ‘Borlotto Rosso‘
  • Mit gelbfarbigen Hülsen – Wachsbohnen
  • Für Rohgenuss ungeeignet

Feuerbohnen (Phaseolus coccineus)

Feuerbohnen – gehören zu den frischen Bohnen, werden auch Prunkbohnen, Türkische bzw. Arabische Bohnen oder Gigantes-Bohnen genannt, stammen aus Südamerika, einige rote Sorten, was den Namen erklären könnte, in Mitteleuropa als einjährige Pflanzen kultiviert, oft als Zierpflanzen. Weiterhin können die Pflanzen 4 bis 5 m hoch werden und benötigen ein Gerüst, große Bohnen, Hülsenfrüchte bis 25 cm lang, auch die Samen sind groß, etwa 2,5 cm, mild-würziger, nussiger Geschmack, Samen können außer rot auch braun, schwarz, violett gesprenkelt oder ein weiß sein, besonders schöne Blüten,

  • Bohnensorten Feuerbohne Zahlreiche Sorten, z.B. ‘Lady Di‘, ‘Hestia‘ und ‘Emergo‘
  • Essbar sind die Blüten, die jungen Hülsenfrüchte und die getrockneten Samen
  • Die rohen Bohnen sind giftig (Lektine)

Gartenbohne (Phaseolus vulgaris)

Gartenbohnen sind die klassischen Bohnen, wenn man von der Bohne spricht. Je nach Wuchsform wird zwischen Buschbohne oder Stangenbohne unterschieden.

Kidneybohnen (Phaseolus vulgaris)

Kidneybohnen – der Name stammt von der Form der Bohne, welche wie eine Niere geformt ist. Kidney bedeutet Niere. Werden übrigens auch Indianerbohnen, Nierenbohnen oder rote Bohnen genannt und stammen aus Peru. Sie haben eine dunkelrote Farbe, sind festkochend und überzeugen mit einem süßlich und sehr würzigem Geschmack sowie einer weichen und mehlige Konsistenz. Sie werden hauptsächlich in Afrika und in den USA angebaut und enthalten überdies viele pflanzliche Proteine und Ballaststoffe. Verwenden kann man sie ferner als getrocknete Bohnen oder als Dosen-Bohnen. Beides ist leicht zuzubereiten. Die  Pflanzen sind außerdem leicht anzubauen. Ähnlich wie Buschbohnen, auch in Mitteleuropa. Hier werden sie bis 60 cm hoch.

  • Vor allem durch Chili con Carne bekannt
  • Sorten: ‘Canadian Wonder‘, ‘Red Kidney‘ und ‘Dark Red Kidney’

Prinzessbohnen (Phaseolus vulgaris)

Prinzessbohne Prinzessbohne – zarte grüne Bohnen, auch Delikatessbohnen genannt, gehören zu den Buschbohnen, häufig für Konserven verwendet, werden jung geerntet, fadenlose Hülle, werden im Ganzen serviert,

  • Geläufige Sorten: ‘Prinzessa‘, ‘Apollo‘, ‘Primavera‘ und ‘Molly‘

Stangenbohnen (Phaseolus vulgaris var. Vulgaris)

Stangenbohnen – gehören zu den frischen Bohnen, bekannt auch als Grüne Bohne oder Wachsbohne, Unterart der Gartenbohne, wird hoch, benötigt deshalb eine Rankhilfe, an der sie hochklettern kann, bis 3 m hoch, interessante Blüten, feine, weiche Schale, neutral, milder Geschmack, ertragreich, pro m² etwa 1,6 bis 2 kg, pflegeleicht, gut als Sichtschutz, an die 20 Sorten, werden unreif geerntet, keinesfalls zu lange hängen lassen, häufig als Brech- und Schnittbohnen verkauft, enthalten Eiweiß, Mineralstoffe, Vitamin C, Ballaststoffe, Phytoötrogene

  • Häufig angebotene Sorten: ‘Blauhilde‘ und ‘Bluevetta‘ = blaue Sorten oder ‘Limka‘, ‘Cobra‘ oder ‘Neckarkönigin‘
  • Zwischen den Bohnen kann noch anderes Gemüse angebaut werden
  • Gedeihen gut mit Kohlarten, Kopfsalat, Rettich, Radieschen, Sellerie, Rote Beete, Bohnenkraut, Ringelblumen, Studentenblumen
  • Nicht mit Erbsen, Zwiebeln, Lauch und Fenchel
  • Nicht für Rohverzehr

Sojabohnen (Glycine max(L.) MERR)

Sojabohne Sojabohne – stammt ursprünglich aus China, weltweit wichtigste Ölsaat, unterschiedliche Form, z.B. rund, gewölbt oder länglich, eher klein, Grundlage für Sojaöl, Tofu, Sojamilch, Sojasoße und einiges mehr, nussiger Geschmack, enthalten etwa 20 Prozent Öl und 37 Prozent Eiweiß, einjährige Pflanze, viele Convarietäten und Varietäten, meist aufrecht wachsende Bohnensorten, 20 bis 80 cm Wuchshöhe, einige Sorten bis 2 m Höhe, ausgeprägte Pfahlwurzel bis 1,5 m.

Der Anbau ist schwierig. Den europäischen Böden fehlen die sojaspezifischen Knöllchenbakterien, welche die Pflanzen benötigen. Das Saatgut müsste demzufolge mit den erforderlichen bakteriellen Symbionten geimpft werden. Außerdem ist die Sojapflanze eine Kurztagspflanze. Bei uns herrschen im Sommer Langtagbedingungen. Dadurch verlängert sich die Wachstumszeit.

  • Sorten: ‘ES MENTOR‘, ‘FLAVIA‘, ‘AMPHOR‘ und ‘ESSOR‘

Schwarze Bohnen (Phaseolus vulgaris ‘Black turtle‘)

Bohne Schwarze Bohne – besonders beliebt in der mexikanischen Küche, südamerikanisches Grundnahrungsmittel, dunkle Bohne, dagegen helles Inneres, schmale, runde Bohnen, glänzende schwarze Schale, Fruchtfleisch mit mehliger Konsistenz, sehr aromatischer, leicht süßlicher Geschmack, gesund, vielseitig verwendbar, sehr schmackhaft, aber schwer verdaulich, passen gut zu scharfen und exotischen Gerichten, enthalten viele Kohlenhydrate, Ballaststoffe und Eiweiß, dabei aber nur wenig Fett, lange Sättigungszeit, brauchen lange zum Kochen

  • Anbau soll angeblich recht einfach gelingen

Mungobohne (Vigna radiata)

Mungobohnen werden häufig als Sojasprossen bezeichnet, was schlicht falsch ist. Sie werden seit mehr als 1.000 Jahren angebaut. Es sind krautige Pflanzen, die 30 bis 150 cm hoch wachsen können. Die Bohnen sind länglich, pro Fruchtstand wachsen in der Regel zwei. Sie enthalten weiterhin 7 bis 20 Samen, welche grün, gelb oder schwarz aussehen können. Mungobohnen sind sehr leicht verdaulich und verursachen keine Blähungen, wie andere Bohnen. Allerdings verfügen sie nur über wenig Eigengeschmack. Mungobohnensprossen sind lecker, gesund und keimen leicht. Sie sind ideal für Wokgerichte sowie Salate und können roh gegessen werden. In Indien ist die Mungobohne überdies ein Grundnahrungsmittel. Wichtig ist der hohe Eiweißanteil. Die rohen Sprossen sind kalorienarm und außerdem reich an Ballaststoffen, Vitaminen, Folsäure und anderen wichtigen Stoffen.

Es gibt noch deutlich mehr Bohnensorten, aber die hier aufgeführten sind die am häufigsten angebauten bzw. am meisten genutzten Sorten.

Häufige Fragen

Wieso sind rohe grüne Bohnen giftig?
Rohe Bohnen sind sogar sehr giftig. Sie enthalten das Gift Phasin, ein Lektin, ein Zucker bindendes Eiweiß. Das Protein bindet sich an die roten Blutkörperchen und diese verklumpen dann. Außerdem können schwere Stoffwechselschäden auftreten, weil sich Moleküle an die Darmzotten anheften. Phasin ist temperaturempfindlich, es verändert bei Hitze seine chemische Struktur und wird schließlich ungiftig. Allerdings müssen dazu die Bohnen 15 Minuten kochen.

Welche Bohnen sind für Gartenneulinge am besten geeignet?
Für Anfänger empfehlen sich erst einmal Buschbohnen. Sie sind am einfachsten anzubauen. Außerdem gibt es zahlreiche Sorten. Sie sind lecker und von den Anbaubedingungen her völlig unkompliziert.