Gartengestaltung Gartenteich + Teich

Teichpflanzen, Gartenteichpflanzen – Pflege und Überwintern

Teichpflanzen

Ein Gartenteich ist ungemein dekorativ, verhilft im Garten zu noch mehr Entspannung, macht Spaß, kann zum Plantschen oder zum Befeuchten der Sandkiste benutzt werden – der Teich bringt jedem Familienmitglied seine eigenen Vorteile. Aber Teichpflanzen? In einem Teich mit Fischen müssen sie wohl sein, obwohl so mancher künftige Teichbesitzer nicht ganz sicher ist, ob er sich zur Gartenarbeit über der Erde auch noch Gartenarbeit unter Wasser anschaffen möchte. Lesen Sie hier, warum Gartenteichpflanzen auf jeden Fall ein Gewinn für Ihren Garten sind und dass die Pflege dieser Teichpflanzen bei richtiger Auswahl nicht in unzumutbare Arbeit ausufern wird.

Designteich oder Ökosystem Naturteich

Welche Teichpflanzen Sie in Ihrem Gartenteich ansiedeln, hängt zunächst davon ab, für welche Art von Teich Sie sich entschieden haben. Ein natürlich geformter Gartenteich, der ein eigenes Biotop bilden soll, muss mit verschiedensten Gartenteichpflanzen besetzt werden, die jeweils bestimmte Funktionen erfüllen. Dazu werden Ihnen gleich die Teichpflanzen für die verschiedenen Teichzonen vorgestellt. Ein formaler Gartenteich kann dagegen mit Teichpflanzen besetzt werden, die nicht anderes tun, als hübsch auszusehen und die sich dabei am besten fast ohne menschliche Einwirkung regenerieren. Auch solche Wasserpflanzen werden Ihnen nachfolgend vorgestellt:

Die auffälligsten Pflanzen stehen am Ufer

Sumpfdotterblumen Denn die Uferpflanzen sind es natürlich, die zuerst ins Auge fallen, weil sie optisch die größten Höhen einnehmen. Theoretisch können Sie einen Teichrand ganz beliebig gestalten, mit allen möglichen Kulturpflanzen, auch mit Kräutern oder Gemüse, die in der Natur eher nicht in Wassernähe zu finden sind.

Das kann in einem Naturgarten, der bewusst ein wenig „wild durcheinander“ geplant ist, sehr nett aussehen. Es gibt auch schon gewisse Traditionen für eine „artfremde“ Bepflanzung von Uferzonen, wie z. B. im Japangarten gerne der Japanische Spitzahorn am Rand des Koi-Teichs oder künstlichen Bachlaufs seinen Platz findet. Wenn Sie jedoch eine Teichuferzone schaffen möchten, die ihren Namen wirklich verdient, werden Sie sich bei den Pflanzen bedienen, die typischerweise an Teichufern zu finden sind. Hier eine Liste der „typischen Uferpflanzen“:

  • Braun-Segge (Carex nigra): An feuchten Ufern wachsende Sauergras-Art.
  • Echte Mädesüß (Filipendula ulmaria): Rosengewächs, das auf nährstoffreichen Feuchtböden wächst.
  • Fieberklee (Menyanthes trifoliata): Wunderschöne Blüten, Bienenweide, verhindert mit seinem hohen Gerbstoffanteil Fäulnis.
  • Kohl-Kratzdistel (Cirsium oleraceum): Nicht stechende Distelart, als Nektarquelle und Pollenspender von großem Wert.
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi): Feuchtigkeit liebendes Nelkengewächs mit leuchtend roter Blüte.
  • Scheiden-Wollgras (Eriophorum vaginatum): Bildet keine Ausläufer, sondern wächst horstartig.
  • Schlangen-Knöterich (Bistorta officinalis): Die gerne im Feuchten gründelnde Abart des bekannten „Architektentrosts“.
  • Schmalblättriges Wollgras (Eriophorum angustifolium): Breitet sich selbst aus, bildet weißen Wollschopf, der wie ein Wattebausch aussieht.
  • Sumpf-Blutauge (Potentilla palustris): Vom Aussterben bedrohtes, Feuchtböden liebendes Rosengewächs von einzigartiger Schönheit.
  • Sumpfdotterblumen (Caltha palustris): Auch in Zuchtsorten mit gefüllten oder weißen Blüten.
  • Sumpf-Schwertlilien Teichpflanzen Sumpf-Schwertlilien (Iris pseudacorus): Beliebte Zierpflanze für den Teichrand, auch in Zucht-Sorten mit panaschierten Blättern bzw. gefüllten Blüten
  • Sumpf-Veilchen (Viola palustris): Zarte und seltene Pflanzen für die Uferzone des Gartenteichs, mit medizinischem Nutzen.
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides): Zauberhaft, Blüte von Mai bis September, am feuchten Teichrand leicht zu halten.
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa): Der Baum für den Teichrand.

Die wichtigsten Teichpflanzen

Die wichtigsten Teichpflanzen sind die Unterwasserpflanzen, von denen man vielleicht einzelne Teile an der Wasseroberfläche sieht. Deren hauptsächliche Wirkung beschränkt sich aber darauf, dem Teich ein reiches unterirdisches Farbenspiel zu verleihen, dass an die Wasseroberfläche lediglich durchschimmert.

Dafür sind sie aber aus biologischer Sicht sehr wichtig für den Teich, und zwar in mehrfacher Hinsicht. Sie verarbeiten überflüssige Nährstoffe aus dem Wasser und vom Boden. Dabei treten sie zu den Algen in Konkurrenz, die sich so nicht übermäßig vermehren und das Wasser trüben können. Sie geben Sauerstoff ans Wasser ab, auch in der Tiefe, in der Nähe des Grunds. Das ist eine wichtige Grundlage, damit Tiere im Teich leben können.

Gelegentlich retten sie den Tieren im Teich auch das Leben. Insektenlarven, Molche, Kaulquappen und kleine Fische brauchen einen dichten Pflanzenbestand im Teich, um sich vor Fressfeinden (größere Fische, Vögel, Katzen) verstecken zu können. Bekannte Sauerstoffpflanzen für den Teich sind:

  • Glänzendes Laichkraut oder Spiegelndes Laichkraut (Potamogeton lucens): Wächst flutend, wurzelt aber unter Wasser, ausdauernd und sehr dekorativ.
  • Quellmoos (Fontinalis antipyretica): Wuchswillig, bildet Unterwasserteppiche, bringt Sauerstoff in den Teich und beugt übermäßiger Algenvermehrung vor.
  • Dichtblättrige Wasserpest (Egeria densa oder Elodea densa): sorgt für gute Wasserqualität und Sauerstoff, bremst Algen, sehr attraktiv.

Teichpflanzen für die verschiedenen Zonen

Krebsschere In die tiefste Teichzone werden die Tiefwasserpflanzen eingesetzt, z. B. die Gelbe Teichrose (Nuphar lutea), die Seekanne (Nymphoides peltata), Wasserfeder (Hottonia palustris), Krebsschere (Stratiotes aloides), Wassernuss (Trapa natans) und Schwimmendes Laichkraut (Potamogeton natans). Diese Pflanzen bilden zugleich die wurzelnden Arten der Schwimmpflanzen.

In der Sumpfzone des Teiches wachsen Pflanzen, die gerne im Wasser stehen, aber ihre Blätter und Blüten aus dem Wasser strecken.

  • Froschlöffel (Alisma)
  • Hahnenfußgewächse wie Brennender Hahnenfuß (Ranunculus flammula), Wasserhahnenfuß (Ranunculus aquatilis) und Zungenhahnenfuß (Ranunculus lingua)
  • Herzlöffel (Caldesia)
  • Igelkolben (Baldellia)
  • Kalmus (Acorus)
  • Pfeilkräuter (Sagittaria)
  • Tannenwedel (Hippuris vulgaris)
  • Trollblumen (Trollius)
  • Schwanenblumen (Butomus)
  • Scheinkallas (Lysichiton)

Vorsicht ist übrigens bei den Rohrkolben (Typha) und den verschiedenen Schilf-Sorten geboten. Sie gehören nur an wirklich große Teiche, weil sie sich mit ihrem weit ausgreifenden starken Wurzelsystem ungewollt verbreiten, auch durch Teichfolien und Pflanzcontainer hindurch.

Wasserlinsen Graskarpfen halten Dann gibt es noch die Schwimmpflanzen. Die Pflanzen mit Schwimmblättern, die teils im Grund wurzeln und teils einfach nur auf der Teichoberfläche schwimmen. Ihre Blätter beschatten das Wasser, bieten Tieren im Teich Verstecke und Deckung von oben, und Tieren außerhalb des Teichs Landeplattformen, zum Ausruhen, Trinken oder zur Eiablage. Einige wurzelnde Arten wurden gerade unter Tiefwasserpflanzen aufgezählt, frei treibend wachsen z. B. Froschbiß (Hydrocharis morsus-ranae), Hornblatt (Ceratophyllum), Wasserhyazinthen (Eichhornia), Wasserlinsen (Lemna, Spirodela, Wolffia) und Wassersalat (Pistia stratiotes).

Pflanzen und Pflege der Teichpflanzen

Beim Bepflanzen eines Teichs gibt es eine bestimmte logische Reihenfolge.

Zuerst werden die wurzelnde Teichpflanzen eingebracht. Direkt in den Teichboden oder in Pflanzkörben, die Sie in den Teich einsetzen und leicht umsetzen oder herausnehmen können. Die Wasserpflanzenkörbe werden vor dem Bepflanzen mit vorgefertigtem Substrat oder selbst gemischter Erde (Sand, Torfersatz, nicht zu nährstoffreiche Gartenerde, Lehm) befüllt. Der Teichboden wird mit mehreren Schichten auf die Bepflanzung vorbereitet. Mindestens 10 cm Drainageschicht und mindestens von 25 cm Erde, die nach dem Pflanzen mit Flusskies abgedeckt wird.

Die beste Pflanzzeit ist auch für Teichpflanzen das Frühjahr, bis in den Frühsommer (Anfang Juli) hinein können Sie noch pflanzen. Sie dürfen nicht zu früh starten.  Die meisten Teichpflanzen sind recht kälteempfindlich.

Tannenwedel Teichpflanzen An den tiefsten Stellen des Teichs fangen Sie an, mit den größten Pflanzen.  Dann werden rundherum die restlichen Pflanzen eingesetzt. Die für die einzelnen Pflanzen angegebene Pflanztiefe messen Sie aus, indem Sie den Abstand von der Wasseroberfläche bis zur Oberfläche des Pflanzbehälters bzw. des Teichbodens ermitteln. Pflanzabstände werden ebenfalls auf den Etiketten angegeben. Die sollten Sie ebenfalls beachten. Nach und nach bepflanzt man die verschiedenen Zonen. Erst die Tiefwasserzone unter 40 cm. Dann die Flachwasserzone zwischen 10 und 40 cm. Anschließend die Sumpfzone von 10 cm Tiefe bis ans Ufer und zum Schluss die feuchte Uferzone. Dabei sind immer wieder Pausen angebracht. Die Unterwasserpflanzen und Schwimmpflanzen kommen erst in den Teich, wenn sich die wurzelnden Teichpflanzen gut akklimatisiert haben. Die Sumpfpflanzen und Uferpflanzen sind wiederum erst an der Reihe, wenn die Unterwasserpflanzen und Schwimmpflanzen fest im Teich sitzen.

Wenn der Teich bepflanzt ist, lassen Sie das Wasser nach und nach ein. Im ersten Schritt nur so viel, dass die Neupflanzungen gerade bedeckt sind. Dann wird jeden Tag etwas mehr aufgefüllt. So bekommen die Pflanzen keinen Kälteschock, und eventuelle Härte des Leitungswassers wird schnell abgebaut, das Wasser wird pflanzenverträglicher. Wenn Sie neu bepflanzte Körbe in den bereits gefüllten Teich einlassen wollen, setzten Sie diese ähnlich vorsichtig und schrittweise ein. Erst bis knapp unter die Wasseroberfläche (Steine unterlegen), dann täglich ein bisschen tiefer, bis sie am zugedachten Platz sind. Die Pflanzen sollen sich auch in diesem Fall langsam an die neue Umgebung gewöhnen.

Dieses überlegte und schrittweise Bepflanzen war eigentlich die wichtigste Pflege, die Sie Ihren Teichpflanzen angedeihen lassen müssen. Die laufende Pflege erschöpft sich im wesentlichen darin, dass Sie gelegentlich abgestorbene Pflanzenmasse entnehmen und dass Sie darauf achten, dass der Wasserstand des Teichs nicht zu stark absinkt, dann muss Wasser nachgefüllt werden.

Wasserhyazinthe Teichpflanzen

Gedüngt werden die meisten Teichpflanzen nicht. Bei den wenigen Ausnahmen werden Sie beim Kauf genaue Angaben bekommen.

Beschnitten werden Teichpflanzen eigentlich auch nicht. Was zu üppig wächst, kann man im Frühjahr mit der Schere auslichten. Bei einem Übermaß an Schwimmpflanzen können Sie einfach einige abfischen. Wuchernde Unterwasserpflanzen reißen Sie schlichtweg aus.

Teichpflanzen überwintern

Die üblichen Teichpflanzen sind bei uns winterhart, bei den Ausnahmen wird man Sie wieder beim Kauf informieren, Wasserhyazinthe überwintern z. B. am besten in flachen Schalen. Manche Teichpflanzen wie die Wasserpest bilden im Herbst Winterknospen, aus denen sie im Frühjahr neu austreiben. In milden Wintern überwintert aber auch manchmal die ganze Pflanze. Einige der frei treibenden Pflanzen wie die Krebsschere sinken im Herbst auf den Grund und bilden ebenfalls Winterknospen. Sie tauchen im Frühjahr von selbst wieder auf. Wegen dieser Winterknospen sollten Sie Teichpflanzen ab August nicht mehr umsetzen. Sie sind nun schon mitten in der Produktion der Winterknospen und würden nicht mehr anwurzeln.

Wenn Teichpflanzen wie Wassernüsse den Winter nicht überstanden haben, liegt das wahrscheinlich daran, dass Sie im Handel einen asiatischen Import erworben haben, der sich nicht immer als winterhart erweist. Von einigen Teichpflanzen werden auch tropische Arten verkauft, die dann ebenfalls den Winter im Teich kaum überstehen werden.

Formgebendes Element im Garten

Wenn Sie sich entscheiden, einen Gartenteich anzulegen, wird dieser Teich zu einem Teil Ihres gestalteten Gartens. Er sollte sich in die restliche Formgebung harmonisch einfügen. In aller Regel gehört dazu, dass in diesem Gartenteich einige Pflanzen zu finden sind. Der romantisch-verwilderte Gartenteich wird durch die Seerosen, die auf dem Wasser schwimmen, zum Inbegriff und Zentrum Ihres Romantik-Gartens. Der abwechslungsreiche Kinder-Entdeckungsgarten überrascht selbstverständlich durch einen Springbrunnen. Und der Garten, der sich um ökologische Natürlichkeit bemüht, wartet natürlich mit einem Teich auf, in dem sich ein paar Fische zwischen den Schilfpflanzen tummeln.

Kalmus Teichpflanzen Der Gartenteich bringt ganz neue Gestaltungsspielräume. Wenn die Teichpflanzen ausgesucht und angelegt sind, können Sie daran gehen, Wasserspiele oder einen Springbrunnen anzulegen. Wenn Ihnen die „Arbeit über der Erde“ schon mehr als genug ist, haben Sie jedoch auch die Möglichkeit, ihre Gartenteichpflanzen so auszuwählen, dass sie sich eigentlich „selbst pflegen“.

Fazit
Was für ein wichtiger Stellenwert dem abwechslungsreich mit Teichpflanzen bestückten Teich zukommt, werden Sie daran merken, dass sich ein schöner Gartenteich eigentlich immer zu einem Mittelpunkt des Gartens herausbildet. Sie sollten die Sitzgruppe besser gleich mit Sicht auf den Teich anlegen, sonst wird es nicht lange dauern, bis Tisch und Gartenstühle ihren bisherigen Standort verlassen und näher an den Gartenteich heranrücken.