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Pflastersteine verlegen – Anleitung zum Pflastern

Pflastersteine

Möchten Sie selbst die Pflastersteine rund um Ihr Haus oder im Garten verlegen, mit neuem Beton-Pflaster oder mit alten Pflastersteinen? Oder vielleicht einen Gartenweg anlegen? Hier erfahren Sie einiges über die grundsätzlichen Unterschiede der Steine aus Beton oder Naturstein und wie Sie Pflastersteine selbst verlegen.

Die Pflastersteine aus Beton und ihre Vorteile

Pflastersteine aus Beton sind sozusagen die Variante für jede Gelegenheit: Sie werden in unglaublichen vielen Formen produziert und sind aufgrund industrieller Fertigung vergleichsweise preiswert. Sie haben es mit einem recht unproblematischen Material zu tun, Beton besteht im Grunde aus nichts als Zement, kleinen Steinchen und Wasser (für Außensteine kommt allerdings ein Zusatz für Frostsicherheit dazu). Das besonders bei den zweischichtigen Steinen in fast jeder Farbe und mit fast jeder Oberfläche hergestellt werden kann, wenn hier bei der Produktion „geschlampt“ wird, können sich die zweischichtigen im Gegensatz zu einschichtigen Steinen allerdings auch in zwei Teile trennen. Dann müssen sie noch beachten, dass Beton-Pflastersteine mit oder ohne Fase angeboten werden. Eine Fase ist ein schräger Rand, solche Steine werden mit Fugen verlegt, was das Verlegen etwas erleichtern soll. Die Fase erhöht aber auch den Rollwiderstand, solche Steine entfalten also etwas mehr Geräusch, wenn sie befahren werden.

Diese Beton-Pflastersteine aus werden in mehreren verschiedenen Sorten produziert, als quadratischer oder rechteckiger Betonstein, als Betonplatte, Betonverbundstein, Betonzierstein, Betonrasenstein oder als Spezial-Betonstein, der Blinden und Sehbehinderten die Orientierung erleichtert oder als Dränstein Wasser versickern lässt. Die Steine können mit gebrochenen Kanten gestaltet werden, können an den Seiten Abstandhaltern oder Noppen haben, die eine schnelle Verlegung garantieren, und werden sicherlich in jeder Größe angefertigt, die Ihnen vorschwebt.

Die Vielfalt an Farben und Formen ist bei Betonpflaster wohl fast schon unendlich, nehmen Sie sich also ein wenig Zeit für den Einkauf.

Pflastersteine aus Granit und ihre Vorteile

Die Pflastersteine aus Granit gehören zu den Natursteinen, die wegen ihrer vielfältigen Vorteile seit jeher beliebt sind. Hier ein paar Argumente für die Natursteine:

  • Natursteinpflaster stellt nicht nur die älteste, sondern auch die langlebigste Form von Pflastersteinen dar.
  • Dieses Pflaster zeigt Jahrzehnte hindurch die gleiche Farbe.
  • Es gibt sehr viele Möglichkeiten, Natursteinpflaster zu verlegen, alleine und in verschiedensten Kombinationen.
  • Ein solches Pflaster ist sehr ausdrucksstark, in unterschiedlicher Art und Weise: verspielt und lebhaft, ruhig und gradlinig, sehr modern – alles ist möglich.
  • Der ästhetische Wert eines Natursteinpflasters übertrifft in den meisten Fällen den eines modernen Betonbaustoffes.
  • Während Beton-Pflaster immer gepflegt werden muss, ist Natursteinpflaster pflegeleicht.
  • „Vernachlässigt“ Natursteinpflaster entfaltet im Garten einen ganz eigenen Reiz, der seine individuelle Wirkung sogar noch erhöht.
  • Natursteinpflaster ist meist sehr widerstandsfähig gegen Abrieb, leicht zu reinigen, fleckenunempfindlich und unempfindlich gegen Glut oder Zigaretten.
  • Die unregelmäßigen Steine bewirken eine sehr gute Versickerung von Regenwasser.
  • Natursteinpflaster ist ziemlich rutschfest und griffig, während manche Betonsteine schon bei Tau oder leichter Begrünung sehr rutschig werden.
  • Geradezu ideal ist Natursteinpflaster für ehrgeizige Designwünsche wie Rundungen oder Bögen, weil Sie passende Steine aussuchen können.
  • Für Natursteinpflaster gibt es sehr viele Ergänzungen mit gleichem Materialbild, Blockstufen und Palisaden, Mauersteine und Randsteine und Pfeiler.
  • Naturstein kann meist auch besser mit weiteren Baustoffen kombiniert werden als Beton – Kiesel oder andere Ziersteine, Naturstein-Figuren, -brunnen oder -kugeln fügen sich harmonisch ein.
  • Zuletzt und vielleicht am Wichtigsten: Natursteine sind einfach schön, und gerade Granit gibt es in fast jeder vorstellbaren Tönung.

PflastersteineWenn es immer heißt, Naturstein sei in der Anschaffung teurer als Betonstein, stimmt das übrigens nur bei Neukauf. Wenn Sie jedoch auf die Suche nach historischen Baustoffen gehen, können Sie Granitpflaster durchaus zum gleichen Quadratmeterpreis wie Betonpflaster erwerben – wenn Sie gewillt sind, kräftig selbst mit Hand anzulegen, sogar sehr viel günstiger.

Verschiedene Arten von Granit-Pflastersteinen

Folgende Arten von Granit-Pflaster werden nach der Größe der Steine unterschieden:

  • Großsteinpflaster, umgangssprachlich eher als Kopfsteinpflaster bekannt: Großformatige Natursteine, die gängigsten Größen sind Würfel mit Kantenlängen von 14 cm (13/15), 16 cm (15/17) und 18 cm (17/19).
  • Die Zahlen in den Klammern erklären sich, weil die Kantenlänge um einen Zentimeter variieren dürfen, kein Naturstein lässt sich ganz genau brechen.
  • Kleinpflaster: Annähernd quadratische Steine, die ebenfalls Abmessungstoleranzen aufweisen dürfen, übliche Größen sind 8 cm (7/9), 8,5 cm (7/10), 9 cm (8/10), 9,5 cm (8/11) und 10 cm (9/11).
  • Wenn Sie die benötigten Steine für einen Quadratmeter genau ausrechnen möchten, nehmen Sie die Größensortierung 10 cm (9/11), von denen brauchen Sie 100 (90/110) Steine pro Quadratmeter.
  • Das Mosaikpflaster ist die kleinste Pflastergröße und wird heute maschinell hergestellt, in den gängigen Größen 4 cm (3/5), 5 cm (4/6), 6 cm (5/7) und 7 cm (6/8).
  • Steinplatten sind größer und dünner als Kopfsteinpflaster, nach der einschlägigen Norm müssen sie dreimal so lang wie dick sein.
  • Wird das normgemäße Verhältnis nicht erreicht, werden diese Platten als Pflasterplatten bezeichnet.
  • Steinplatten oder Pflasterplatten können schon einmal einen Quadratmeter groß werden, mit ihnen können also Wege und große Flächen sehr schnell ausgelegt werden.
  • Raupflaster nennt man ein unregelmäßiges Pflaster aus gebrochenen Natursteinen, das nicht zum befahren geeignet ist.
  • Raupflaster ist sehr fest und widerstandsfähig und wird vor allem zur Sicherung von Uferbereichen oder Gewässersohlen eingesetzt. 

Bei Granit werden Sie sicher keine Mühe haben, Ihren Wunschton zu finden. Sie haben bei den Natursteinen aber noch viel mehr Auswahl, es gibt auch Pflaster aus Basalt und Kalkstein, Marmor und Muschelkalk, Porphyr und Quarzit, Schiefer und Sandstein, jeweils mit unterschiedlichen Härtegraden.

Besonderheiten des Kopfsteinpflasters

Bei einem Kopfsteinpflaster handelt es sich, wie gerade dargestellt, um Natursteine einer speziellen Größe, die alle Vorteile der Natursteine in sich vereinen, aber einige Besonderheiten aufweisen: Dieses Pflaster ist uns aus zahlreichen historischen Altstadt-Kernen bekannt, kein Wunder, es zählt zu den ältesten Methoden der Straßenbefestigung. Deshalb wirkt Kopfsteinpflaster für uns immer altvertraut und authentisch, und die meisten Menschen verbinden einen Eindruck von Gemütlichkeit mit dem Kopfsteinpflaster.

Ein echtes Kopfsteinpflaster wird immer aus Natursteinen hergestellt, aus Granit oder Grauwacke (grau bis graugrün getönte, sehr alte Sandsteine mit etwas Quarzit, Tonschiefer, Phyllit, o. ä. darin), Basalt oder Kalkstein und andere Sandsteine mit ausreichender Festigkeit.

Optisch dem Kopfsteinpflaster sehr ähnlich, aber etwas ganz Außergewöhliches ist das Schlacken-Pflaster, das sogar für Flächen eingesetzt werden kann, die mit schweren LKW befahren werden. Schlacke ist ein Restprodukt der Gewinnung von Metallen in der Erzverhüttung. Dieses Pflaster wird in den gleichen Abmessungen wie Kopfsteinpflaster gefertigt, kann alle Tönungen von Grau bis Schwarz aufweisen, und es hat eine ausdrucksstarke spröde Oberfläche, die durch Aufbringen von Splitt während der Produktion entsteht.

Oder besser gesagt entstand, den Schlackenpflaster wird kaum mehr produziert, ist jedoch bei vielen Händlern für historische Baustoffe in großen Menge am Lager (fragen Sie nach der Schadstoffbelastung, es gibt auch gefährliche Schlacken aus der Müllverbrennung). Auch Kopfsteinpflaster wird gerne gebraucht gekauft, da altes Kopfsteinpflaster natürlicher wirkt als ein neuer Pflasterstein.

Vorsicht beim Kauf von Natursteinen als Neuware

PflastersteineWenn Sie nicht möchten, dass Ihre Natursteine aus Entwicklungsländern kommen, wo sie in teilweise nur als grausam zu bezeichnender Kinderarbeit abgebaut werden, sollten Sie Ihren Händler Innungssteinmetz aktiv nach Natursteinen fragen, bei denen durch eine Garantie nachzuweisen ist, dass sie ohne ausbeuterische Kinderarbeit angefertigt wurden. Falls Sie dabei auf Selbstverpflichtungen oder Zertifikate von asiatischen Naturstein-Exporteuren stoßen, sollten Sie diesen äußerst kritisch gegenüberstehen, international anerkannte Zertifikate wie Xertifix oder Fair Stone bieten erheblich mehr Sicherheit. Und Zertifikaten von UNICEF oder der UNESCO brauchen Sie überhaupt nicht zu glauben, falls diese wieder einmal auftauchen, sind sie gefälscht – beide Organisationen vergeben keine Gütesiegel für Natursteine.

Welches Pflasterbild wird gewünscht?

Die Entscheidung, ob Sie Beton oder Granit oder anderen Naturstein einsetzen, und ob Sie Kopfsteinpflaster oder andere Größen wählen, hängt grundsätzlich vom gewünschten Verlegebild ab, und die künftige Optik der Pflasterfläche ist in vielen Fällen sicher das wichtigste Kriterium für die Auswahl.

Betonpflastersteine werden häufig als Verbundstein ausgelegt, die speziell für eine bestimmte Verbandsverlegung gedacht sind. Mit diesen Steinen lassen sich alle möglichen Pflasterverbände herstellen, gängige Pflasterverbände sind der halbversetzte Läuferverband, der Läuferverband mit T-Pflaster (Knochensteinen), der Blockverband, der Diagonalverband und der Römische Verband. Auch Natursteine können in vielen unterschiedlichen Steinverbänden verlegt werden, von denen Reihenverband, der Diagonalverband und der Polygonalverband (Netzverband) die bekanntesten sind. Mit Natursteinen lassen sich jedoch auch ausgesprochen kunstvolle Pflasterbild herstellen, z. B. ein Schuppenbogen-Muster aus Kopfsteinpflaster, und viele Verbände können durch Randsteine zusätzlich akzentuiert werden.

Steht das Pflasterbild fest, müssten Sie sich im Fall eines befahrenen Pflasters noch über die Lärmentwicklung Gedanken machen, die bei jedem Pflaster unterschiedlich ausfällt, und gelangen so zu einer Entscheidung über die für Sie am besten geeigneten Pflastersteinen.

Der Unterbau Ihres Pflasters

Für dieses Pflastersteine stellen Sie nun zunächst den passenden Unterbau her, je nach Belastung:

  • Für Kfz brauchen Sie eine belastbare Tragschicht von rund 25 cm, wenn das Pflaster für Fußgänger gedacht ist, reichen etwa 15 cm aus.
  • Die Pflasterfläche wird in dieser Tiefe von Erde befreit, hier wird die Tragschicht aus Schotter-Sand-Gemisch (Körnung 0/32) eingebracht.
  • Beim gleichmäßigen Verteilen stellen Sie das Gefälle für den Wasserablauf her, normalerweise 2,5 Prozent.
  • Wenn die Tragschicht fertig ist, wird die Bettung darüber gegeben, 4 – 6 cm Brechsand oder Edelsplitt.
  • Diese auch Ausgleichsschicht genannte Ebene wird ebenfalls Brechsand oder Edelsplitt eingesetzt.
  • Dieser Sand wird mit einer langen Aluminiumlatte waagerecht verteilt.
  • Damit das gelingt, ziehen Sie den Sand mit einer Alu-Latte ab, über vorher verlegte Abzieheisen oder Schnüre an den Seiten.

Pflastersteine verlegen

Jetzt können Sie beginnen, Ihre Pflastersteine zu verlegen, wobei es für jeden Pflasterverband eine spezielle Methode gibt, die Ihnen die vom Hersteller mitgelieferte Anleitung verrät. Folgende Punkte gelten für fast jede Verlegung:

  • PflastersteineBei den meisten Pflasterflächen wird in einer Ecke begonnen.
  • Wenn Sie zum Gesamtmuster gehörende Randsteine vorgesehen haben, werden diese zuerst verlegt, zumindest an einer Seite.
  • Das ist jedoch nur sinnvoll, wenn sie Steine verwenden, die sich sehr genau berechnen lassen.
  • Beim Verlegen sollte jeder Stein einzeln festgeklopft werden.
  • Wenn Sie mit Fugen verlegen, müssen Sie bei Steinen ohne Abstandhalter die Fugen jeweils mit der Fugenkelle überprüfen und ggf. ausrichten.
  • Das wird Ihnen bei Ihrem ersten Pflaster erheblich leichter fallen, wenn Sie eine Fugenkelle benutzen, die genau die Breite der Fuge hat.
  • Während des Verlegens sollten Sie außerdem ständig kontrollieren, ob die Fläche gleichmäßig waagerecht ist.
  • Dazu können Sie eine Wasserwaage einsetzen, bei größeren Flächen hilft jedoch eine Richtschnur (Maurerschnur) meist besser.
  • Wenn die Fläche verlegt ist, werden die Fugen mit Fugensand (gleiches Material wie die Tragschicht) gefüllt und geschlämmt.
  • Die Pflasterfläche darf nun trocknen, dann wird mit einem Besen überschüssiger Fugensand entfernt.
  • Jetzt kommt der Rüttler zum Verdichten zum Einsatz (Vorsicht, bei manchen Pflastersteinen nur mit Gummischürze arbeiten, sonst gibt es Kratzer).
  • Danach füllen Sie noch einmal Sand in die Fugen, schlämmen erneut ein und reinigen nach dem Trocknen.
  • Wenn das geschehen ist, sollten die Ränder seitlich befestigt werden.
  • Das kann z. B. mit Mörtel geschehen, der mit einer Kelle schräg an die Pflasterkante „geschmiert“ wird.
  • Diese Schräge könnte mit speziellen Kantensteinen besetzt werden, die einen ordentlichen Abschluss herstellen.

Die hier dargestellte Verlegetechnik ist die klassische Art, ein Pflaster zu verlegen, die aus gutem Grund auch heute noch Standard ist. Pflastersteine in einem losen Bett ergeben eine Konstruktion, die vorbildlich elastisch auf statische und dynamische Belastungen reagiert, was auch noch den Vorteil mit sich bringt, dass durch die Möglichkeit der Formadaption Temperaturspannungen abgebaut werden. Außerdem bleibt eine solche Pflasterdecke immer wasserdurchlässig. In den meisten Fällen überwiegen die Vorteile einer solchen Verlegung die Nachteile eines zeitbedingten Schwunds an Fugenfüllmasse und einer möglichen Ansiedlung von Grün in den Fugen.

Diese Verlegung nennt sich „ungebundene Verlegung“, woraus Sie schon entnehmen können, dass es auch eine „gebundene Verlegung“ gibt, bei der Bettung und Fugen aus Zementmörtel (mit Zusätzen) bestehen. Eine gebundene Verlegung ist nicht unkompliziert, benötigt eine besonders verformungsstabile Tragschicht und hält nur sehr wenig Dehnung bzw. Spannung aus, sie wird deshalb nur in Ausnahmefällen empfohlen.

Fazit

Pflastersteine aus Beton und Granit, besonders Kopfsteinpflaster ergeben in ungebundener Verlegung haltbare und zugleich formvariable Pflasterdecken, deren Herstellung auch durch Heimwerker gut zu bewältigen ist. Alle drei Steine können in Größen verlegt werden, die ein schnelles Fortkommen erlauben, und alle drei Steine ermöglichen eine Vielfalt von Designvarianten.