Gartengestaltung Gartenprojekte

Grill selber mauern – Bauanleitung für einen Gartengrill

Gartengrill mauern

Der gemauerte Grill gehört zu den besten Gartengrills, schlicht im Material, anpassbar in Funktion/Form, Schadstoffbelastungen brauchen Sie nicht zu prüfen. Sie müssen auch keine vierstelligen Summen ausgeben wie für den Designgrill aus Edelstahl, und trotzdem passt er besser in so manchen Naturgarten wie das funkelnde Design-Ungetüm –  der Garten-Grillplatz ist nun einmal keine Hotel-Großküche. Ob Sie das schaffen, einen Grill selber mauern? Ja, sicher, er ist sogar ideal zum Üben, es macht nämlich überhaupt nichts, wenn etwas Luft durch den Grill zieht, umso besser brennt die Kohle. Wahrscheinlich ist der Gartengrill nur der erste vieler gemauerter Gartenbauten.

Der Standplatz

Bevor Sie sich mit der Bauanleitung für einen Gartengrill beschäftigen, muss der Standplatz festgelegt werden, der Untergrund dort spielt eine Rolle bei der Entstehung des Gartengrills. Diese Überlegungen können bei der Festlegung des Standortes eines Grills eine Rolle spielen:

  • Der bei Ihnen am häufigsten herrschende Wind sollte die Grilldüfte sonst wohin wehen, nur nicht zu ihrem Sitzplatz, ins Haus oder zum nah wohnenden Nachbarn.
  • Der Grillplatz hinten im Garten kann sehr romantisch sein.
  • Der Grill auf der Terrasse wird Sie öfter grillen lassen.
  • Außerdem ist er bei einer Party genau am richtigen Ort – die Küche für den Nachschub ist ganz nah.
  • Der Grill sollte allerdings einen Stellplatz bekommen, der Sie im Garten sitzen lässt, ohne dass Sie gleich Hunger bekommen …
  • Ideal wäre ein Standort irgendwo am Rand, der mit zwei, drei Pflanzkübeln vollständig verborgen werden kann.
  • Oder Sie mauern den Grill in einer Höhe, die mit einer Platte zu einem zusätzlichen Tisch wird.

Der Untergrund

gemauerter Gartengrill muss eben sein, sonst wird das nichts mit dem Mauern. Eben genug sind meist diese Untergründe:

  • Betonierte Terrasse, logisch, und mit Steinplatten verlegte Terrasse natürlich auch.
  • Wenn Sie einen Riesen-Grill mauern möchten, sollte die Tragfähigkeit solcher Terrassen-Unterbauten überprüft werden.
  • Schon der kleine Grill, der unten zum selber Mauern vorgestellt wird, wiegt rund eine halbe Tonne.
  • Lange verdichtete Erdoberflächen, in denen auch kein lebendiges Wurzelwachstum stattfindet, eignen sich auch.
  • Bei Terrassenbelägen mit tragfähigem Unterbau, aber aus Holz/Holzverbundmaterial wie WPC braucht der Untergrund eine Brandsicherung.
  • Diese könnte z. B. aus einer großen Metallplatte bestehen, auf die der Grill gestellt wird.

Schwierig wird es, wenn Sie zwar eine ebene Fläche zur Verfügung haben, diese aber eine deutliche „Schlagseite“ hat. Würstchen rollen, bei Schlagseite in falscher Richtung auch vorne vom Grill herunter, Steaks sind links ganz schnell verbrannt und brauchen rechts ewig … Wenig Ungleichheit könnten Sie eventuell bewusst nutzen: Rechts grillt Fleisch, das mehr Hitze braucht, links Gemüse, das man eher schmoren soll. Wenn ohnehin immer nur Fleisch auf dem Grill landet oder sich ein echter Abgrund auftut, müssten Sie je nach Untergrund entweder Erde aufschütten und gut verdichten, oder Sie bringen unter dem Grill eine Reihe von Leichtbetonsteinen auf, die Sie mit einer groben Raspel so bearbeiten, dass Sie eine waagerechte Fläche ergeben.

Der Grillplatz mitten im Garten

Fleisch grillen Je besser (lockerer, humushaltiger, vom Bodenleben durcharbeiteter) Ihre Gartenerde ist, desto weniger gut ist sie geeignet, einem Grill einen festen Standplatz zu bieten. Folgende Möglichkeiten haben Sie:

  • Der Standplatz für den Grill muss zur ebenen Fläche werden.
  • Wie Sie das hinbekommen, hängt vom Untergrund ab.
  • Harke, altes Messer, Fräse, Spaten, alles kann Sinn machen.
  • Wenn Wurzeln einer nebenstehenden Pflanze betroffen sind, sollten Sie sich erkundigen, ob Sie dieser Pflanze schaden könnten.
  • Auf den geebneten Boden könnten Sie ein großes Blech legen.
  • Ober eine Reihe von Beton-Platten.
  • Oder Sie gießen ein festes Fundament als Untergrund, beim „Grillplatz für die Ewigkeit“ frostfrei gegründet.
  • Eine Alternative zur großen Fundament-Platte ist eine Bodenplatte von 20, 30 cm Dicke, die unter den Seitenmauern des Grills in ein frostsicheres Streifenfundament von 80 cm Tiefe übergeht.

Die Alternativen

Wenn Sie bei der Suche nach dem perfekten Standort für den gemauerten Gartengrill zu scheitern drohen, weil Sie feststellen, dass Sie eigentlich in Ihrem Garten keinen Platz für einen festen Grillplatz haben, ist jetzt Zeit, das ganze Projekt noch einmal zu durchdenken.

Folgende Alternativen bieten sich an:

  • Elektrogrill, der einfach auf den Tisch gestellt wird.
  • Er empfiehlt sich, wenn Sie im Sommer auch in kleiner Runde grillen.
  • Der Elektrogrill kann jeden Tag benutzt werden, er muss nicht lange aufgebaut oder angeheizt werden und entwickelt kaum Rauch.
  • Das Grillgut vom Elektrogrill ist gesünder, weil weder Kohlerückstände noch verbranntes Fett entstehen.
  • Der Elektrogrill macht Sie wetterunabhängig, bei plötzlichem Regen können Sie im Haus weitergrillen.
  • Eine interessante Alternative ist auch ein Gasgrill auf Dreibein-Ständer.
  • Den gibt es mit Grillplatten aus Gusseisen mit geriffelter und glatter Seite.
  • Die geriffelte Grillseite liefert das perfekte Steak, die glatte Seite kann wie ein heißer Stein benutzt werden.
  • Weiter können Sie eine Paella-Pfanne und einen Wok aufstellen.
  • In der Paella-Pfanne können Sie alles garen, was in einer Pfanne gegart werden kann.
  • Desgleichen im Wok, außerdem können Sie den noch umgedreht als Backhaube verwenden.
  • So können Sie auch Flammkuchen und Pizza, Backhähnchen und Pommes herstellen
  • Für die große Party kann man immer noch zusätzlich die guten alten Dreibeine aufstellen
  • Das macht Sie unabhängig, für die Kinderparty stehen die Grills in Beobachtungsnähe, bei Erwachsenen-Treffen hinten im Garten.

Steine Wenn der gemauerte Grill problemlos in Ihren Garten passt, kann es losgehen:

Grill probestapeln

Ein einfach zu mauernder Garten-Grill besteht im Grunde nur aus einem „U“. Das wird bis auf 64 cm hochgemauert, dann werden quer drei Fensterstürze aufgelegt, darüber werden weitere 5 Lagen „U“ hochgemauert, auf den Stürzen werden eine Lage Klinker lose auf Sand verlegt. Simpler geht’s nicht, trotzdem lohnt es sich, das Ganze vorher einmal aufzustapeln, schnell kommen Maurer-Neulinge mit dem abwechselnden Aneinanderfügen des Halbverbandes durcheinander; außerdem wollen Sie vielleicht die Höhen variieren.

Das brauchen Sie an Stein-Material (Stein Normalmaß 24 x 11,5 x 7,1):

  • Hinten 3 Steine, links von Kante hinten 2 Steine nach vorne, rechts am Stein angesetzt 1,5 Steine nach vorne.
  • Ergibt Außenmaß 84 x 48 plus Fugen, Grillfläche 61 x 36 plus Fugen.
  • In jeder Lage endet eine andere Seite des „U“ mit einem halben bzw. ganzen Stein, das ist der sogenannte Halbverband.
  • Sie brauchen pro Lage 6,5 Steine, Höhe 7,1 + Fuge = 8 cm sind bei 8 Lagen 64 cm und 8 x 6,5 Steine = 52 Steine bis Auflage Fenstersturz.
  • Bei den seitlichen Steinen der 3. bis 5. Lage kann innen zum „U“ ein Stück Stein ausgefräst werden, dann können Sie hier ein Ablagebrett einschieben.
  • Die Fensterstürze werden mit etwas Zwischenraum aufgelegt, damit die Feuerfläche von unten belüftet wird.
  • Sie bringen noch einmal 8 cm, auf ihnen wird die nächste Lage gemauert, in der innen später eine Lage lose Klinker verlegt wird.
  • Jetzt sind wir bei einer Höhe von 80 cm, in dieser Höhe wird die Holzkohle aufgebracht (hier wurde ein rückenfreundliches Modell berechnet, die meisten Grills sind niedriger).
  • Noch 4 Lagen = 32 cm Windschutz ergeben insgesamt einen Grill von ca. 112 m, ca. deshalb, weil wir mit genau 0,9 cm Fuge pro Lage gerechnet haben.
  • Insgesamt haben wir jetzt 8 Steinlagen, 1 Lage Fenstersturz + Brennfläche (mit 1 Steinlage außen), noch einmal 4 Steinlagen = 14 Lagen á rund 8 cm = 112 cm.
  • Zu den 52 Steinen für die ersten 8 Lagen kommen noch 5 Steinlagen = 32,5 Steine dazu, insgesamt brauchen Sie 84,5 Klinker zum Grill mauern.
  • Auf die Feuerfläche kommt ein Sandbett, auf dem innen auf der Grillfläche Klinker lose verlegt werden.
  • In unserem Fall brauchen Sie dazu 7 ganze, 1 längs halbierten und den vom Mauern übrig geblieben halben Stein, einkaufen müssen Sie also 93 Klinker.
  • Die kosten Sie im Baumarkt rund 100,- €, plus ca. 30,- € für die Fensterstürze, gebraucht bekommen Sie das Material für die Hälfte oder weniger.
  • In die 2. und die 3. Lage über der Feuerfläche werden links vorne, rechts vorne und hinten mittig Löcher in den Stein gebohrt, in die Metallstifte als Grillauflage gesteckt werden.

Wenn es ein richtig imposanter Grill werden soll, können Sie auch hinten und an jeder Seite einen Stein mehr einplanen. Dann brauchen Sie pro Lage 9,5 Steine, das Außenmaß steigt auf 108 x 72 cm, Grillfläche auf 85 x 60 cm, jeweils plus Fugen. Wenn auf einer Seite häufig kräftiger Wind aufkommt, könnten Sie dort als Windschutz ein wenig höher mauern.

Mauern will vorbereitet sein

Und das besonders gut, wenn Sie sich als Anfänger zum ersten Mal einer Maurerkelle nähern … Sie sollten sich erst einmal das gesamte Zubehör griffbereit zurecht legen, bevor Sie loslegen. Das wird außer dem Steinmaterial gebraucht:

  • Trennschleifer zum Ausfräsen der Klinkerecken für das Ablagebrett
  • Ablagebrett
  • Bohrmaschine mit passendem Bohrer für die Metallstifte, die zur Grillauflage werden
  • 6 Metallstifte als Auflage für den Grillrost
  • Grillrost
  • Maurerhammer, das ist der Hammer mit zwei Seiten, der an einer Seite einen Hammerkopf und an der anderen Seite eine scharfe Kante hat
  • Maurerkelle
  • Wasserwaage
  • Zollstock
  • Senklot
  • Richtschnur
  • Ein Brettchen in Fugendicke (1 cm)
  • Ein abgerundetes Holzstück oder abgeschnittenes Schlauchstück, um die Fugen glattzuziehen

Wenn alles bereitliegt, der Grill erfolgreich zur Probe aufgestapelt wurde und Sie einen Plan haben, wo Sie anfangen möchten/müssen, können Sie die Mörtelmasse anrühren. Nehmen Sie am besten einen fertig gemischten Trockenmörtel, den Sie nur mit Wasser mischen müssen. Sie sollten wissen, wie schnell Sie den Mörtel verarbeiten müssen, und nur so viel Mörtel anrühren, dass Sie das auch schaffen. Sie brauchen übrigens nicht unbedingt teuren Schamotte-Mörtel, normaler Mörtel tut es für diesen Grill auch.

So wird gemauert

Mauern Mit der Maurerkelle einen dicken Klecks Mörtel auf den Boden geben, Klinker auflegen, gut andrücken und anklopfen, bis rund ein Zentimeter Mörtel unter dem Stein ist, das Stein für Stein … Am wichtigsten ist die erste Reihe, wenn die schief wird, wird der Rest immer schiefer. Also sorgfältig mit der Wasserwaage ausrichten, auch die gesamte Lage. Darauf kommt wieder Mörtel, der eine 1-cm-Schicht ergibt, wenn der nächste Ziegeln sitzt. Die Zwischenräume von Ziegel zu Ziegel werden mit dem Fugen- Brettchen exakt bemessen und dann mit Mörtel gefüllt. Der Mörtel darf ruhig überall ein wenig überstehen, immer nach zwei, drei Lagen wischen Sie den Überstand mit dem vorher zurecht gelegten Werkzeug aus.

Andere Grill-Ideen

Die Grundidee des gemauerten Gartengrills sind zwei Wände mit einer Feuerfläche und einem Grillrost, und das gibt viele weitere Möglichkeiten:

  • Größer, kleiner, höher, niedriger, breiter, tiefer – alles ein wenig Zeichen- und Rechenarbeit, aber problemlos machbar.
  • Der Grillrost ist das Herz des Gartengrills, Sie können Ihren Grill um einen vorhandenen, guten Grillrost herummauern.
  • Sie können sich aber auch bei einem Schlosser einen Grillrost nach Wunsch anfertigen lassen
  • Zum Beispiel einen dreieckigen Rost (ein runder müsste auch gehen), für eine Grillecke aus zwei Mauern.
  • Sie können Ihren Grill aus Natursteinen mauern (was allerdings ein ziemliches Gefummel ist, bis die Steine einigermaßen passen)
  • Oder Sie mauern einen runden Grill oder einen halbrunden, vielleicht noch mit schmuckem Bogen darüber …
  • Der Grill für die großen Parties besteht aus zwei „Us“ in entgegen gesetzter Richtung, so werden sehr viele Leute satt.

Fazit
Sie können einen Gartengrill selber mauern, natürlich, das Einebnen des Untergrunds ist meist schwieriger als das Mauern. Auch wenn Sie noch nie gemauert haben, ein Grill ist ein ideales Übungsobjekt, dem dann die wirklich großen Pflanzkübel, der Hochteich und das Mäuerchen um den Kräutergarten folgen …